Ihr saßt gerade in Atsumu's Auto. Seitdem er alleine in die Bar reingegangen ist und wieder zurückkam, wirkte er ziemlich wütend. Doch er sprach es nicht an und du fragtest nicht nach.
Stillschweigend fuhr er auf einen Hügel. An diesen Ort kam er öfter her, vor allem wenn ihm alles zu Kopf steigen drohte.
Sein Lieblingsort. Sein Rückzugsort.
Aus dem Auto steigend, betrachtetest du die Skyline, die dir die Höhe bot. Es war ein beeindruckendes, dennoch beruhigendes Bild vor dir.
Er beobachtete dich genaustens. Jede Regung. Jede Emotion, wollte er aufnehmen.
Ganz vorsichtig, als könnte er dich sonst zerbrechen, fuhr er dir über den Arm.
„Das.. Das was sie in der Bar gesagt hat.. Du solltest nicht darauf hören", fing er etwas unbeholfen an. Wie tröstete man denn ein Mädchen? Vor allem das, welches man liebt..
Du hattest dir auf die Unterlippe gebissen, um dein Schluchzen im Zaum zu halten. Doch das Beben deiner Schultern, konntest du kaum verbergen.
Was war heute nur mit dir los? So oft hattest du bereits deine Fassade bröckelnlassen..
„S-Sie.. S-Sie hat aber R-Recht..", schluchztest du nun doch lauthals und sacktest auf die Knie. Es glich einem Nervenzusammenbruch.
Die angestaute Frust. Die Trauer. Der Schmerz. All die Emotionen, die du jahrelang abgekapselt hattest, brodelte aus deinem zierlichen Körper heraus. Du konntest sie nicht mehr bei dir halten. Es war zu viel.
„I-Ich.. Ich hab sie zurückgelassen.. Ich bin an allem Schuld..", fingst du erneut an.
Mitleidig sah dich der Setter an. Er wollte dich nicht so sehen. Er konnte dich nicht so sehen. Es tat ihm selber weh.
„Wegen mir hat Takara niemanden mehr.. sie.. sie hat niemanden mehr", weintest du bitterlich.
„Ich bin so ein schlechter Mensch.. wenn ich nicht gegangen wäre.. wäre ich doch nur hier geblieben.. d-dann.. dann-"
Deine Tränen unterlaufenen Augen weiteten sich, als du seinen Griff an deinem Handgelenk spürtest. Unsanft zog er dich an seine Brust, sodass du mit dem Gesicht aufpralltest.. Doch statt dich zu beschweren, sogst du seinen unverkennbaren Duft ein.
Miya Atsumu..
Der Mann, der dich deine Sorgen vergessen ließ. Auch wenn nur für einen kurzen Moment.
„Es ist nicht deine Schuld, hörst du..", flüsterte er beinahe.
„Es ist nicht deine Schuld!", dieses Mal mit mehr Nachdruck. Er drückte dich so feste an sich heran, dass du seinen schnellen Herzschlag spüren konntest.
„Niemand gibt dir die Schuld.. Deine Familie liebt dich und keiner von ihnen macht dir Vorwürfe, das musst du mir glauben! Du hättest nichts daran ändern können.."
Er spürte wie das Shirt an seiner Brust feucht wurde und das Zittern deinerseits sprach Bände.
Kurz erinnertest du dich daran, weshalb du eigentlich in dieser Bar gelandet bist. Du warst fluchtartig aus Atsumu's Wohnung gerannt.
„Ich hab deine Liebe nicht verdient.. Atsumu..", murmeltest du gegen seine Brust. Viel mehr in Gedanken versunken, als für seine Ohren gedacht.
Doch er hörte es, auch wenn es sehr leise war. Er hörte es.
Seufzend zog er dich noch näher an sich, als ohnehin schon und überkreuzte die Arme an deinem Rücken.
„Du hast alles verdient, Rin. Du hast alles auf dieser verdammten Welt verdient. Alles Glück und all die Liebe. Ich liebe dich.. weil du so bist, wie du bist. Du bist so liebevoll und gütig. Immer denkst du zuerst an andere, als an dich selbst. Auch wenn du manchmal gemein sein kannst", gluckste er leise und stützte sein Kinn auf deinem Kopf.
„Bitte lass mich für dich da sein.. Egal was es ist, egal was dir auf dem Herzen liegt.. Lass mich dein sicherer Hafen sein."
Deine Augen weiteten sich und fassungslos sahst du ihn an. Meint er das ernst?
Du merktest gar nicht, wie dir die Tränen über die Wangen liefen. Doch dieses Mal vor Freude.
„A-Atsumu..", hauchtest du. Auch er sah dich wie gebannt an.
„Ich.. Ich liebe dich!"
Nun war er es, der dich schockiert ansah. Doch schnell erlangte er wieder seine Fassung und zog dich wieder zu sich.
Dann löste er sich kurz von dir, doch nur um dein Gesicht in seine Hände nehmen zu können.
Langsam beugte er sich zu dir runter und gab dir einen leidenschaftlichen Kuss.
Mit seiner Stirn lehnte er gegen deine.
„Wenn du wüsstest.. wie lange ich das schon machen wollte..", lächelte er und verpasste dir hinterher einen Kuss auf die Stirn.
DU LIEST GERADE
Safe Haven - Miya Atsumu x OC/Reader
FanfictionWas passiert, wenn der beste Setter Japan's ein One-Night-Stand hat? Na ja, das kam öfter vor. Doch was passiert, wenn es mit dir ist? Diese FF enthält sexuellen Content und teilweise depressive Verstimmung. Somit TW - Lesen auf eigene Gefahr. Reade...