Siebzehn

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Fluchend fuhr sich Atsumu durchs Haar. Wieso musste er dich nur so bedrängen. Mit der Faust schlug er gegen die Haustüre.

Verdammte Scheiße..

Es war mitten in der Nacht. Niemals hätte er dich alleine nach Hause gehen lassen. Es war viel zu gefährlich. Er ging aus der Türe, weit konntest du noch nicht sein. Doch als er sich um 360 Grad drehte, warst du nirgends zu sehen.

Er konnte gar nicht mehr zählen, wie oft er um den Block gerannt war. Vielleicht warst du auch schon längst daheim?

Sofort zückte er seine Autoschlüssel und machte sich auf den Weg zu deinen Großeltern.

Als er völlig neben der Spur an der Haustüre stand, sah ihn Großmutter Kasamatsu mit geweiteten Augen an.

„Ist sie denn nicht bei dir gewesen?", fragte sie aufgebracht.

Auch dein Bruder wurde kreidebleich und zog sich seine Jacke aus dem Schrank. Danach sprang er über die Türschwelle, um ebenfalls nach dir zu suchen.

Verzweifelt raufte Atsumu sich die Haare und schlug hinterher auf sein Lenkrad. Als sein Handy mehrmals vibrierte, hatte er kurz Hoffnung dass es eine Nachricht von dir sein könnte. Doch es war nur Suna. Er runzelte seine Stirn, was konnte Suna zu so einer späten Stunde von ihm wollen..


Ist das nicht dein Mädchen?"


Stellte er ihm die Frage im Chat, gefolgt von einem Bild. Auf diesem warst du offensichtlich zu erkennen. Du warst in der Bar, in der er dich zum ersten Mal gesehen hatte.

Während er sich auf den Weg machte, sprachen dich einige betrunkene Fans an.

Eine von ihnen kam dir bekannt vor. Du kanntest sie und zwar von früher. Du fragtest dich, was sie ausgerechnet in Osaka machte. Immerhin war sie mit deinem Bruder auf derselben Schule.

„Kasamatsu Rin", sprach sie deinen Namen verächtlich aus.

„Ich hab von einigen Bekannten mitbekommen, dass deine Mutter verreckt ist und du Schlampe vögelst dich nur durch die Gegend. Was Miya-san nur in dir sieht..", sie machte einen angewiderten Gesichtsausdruck und schnalzte hinterher mit der Zunge.

„Wo warst du Drecksstück all die Jahre, huh? Dein Vater hatte einen Unfall und du bist mit rumhuren beschäftigt.. wahrscheinlich schon damals. Deine Familie hätte dich gebraucht. Deine Mutter hätte dich gebraucht. Kasamatsu-Senpai hätte dich gebraucht.. du elendiges Miststück. Ich wette, deine Eltern haben dich abgrundtief gehasst!"

Die Tränen liefen dir heiß die Wangen herunter. Es war das erste Mal, dass du dein Pokerface vor Außenstehenden nicht wahren konntest. Suna, der die ganze Szene beobachtete, stand auf und sah wie deine Gegenüber handgreiflich werden wollte. Schnell ging er dazwischen und griff ziemlich grob ihr Handgelenk.

„Du solltest gehen!"

Sie sollte gehen", dabei zeigte die Furie auf dich. „Wer bist du überhaupt. Misch dich gefälligst nicht ein!"

Suna packte dich am Handgelenk und zog dich ungewöhnlich sanft mit sich mit, nach draußen.

„Alles in Ordnung? Ich bin nicht besonders gut im Aufmuntern..", gab er unbeholfen zu und rieb sich dabei den Nacken.

„Danke..", nuscheltest du kaum hörbar. „Wer bist du eigentlich?", fragtest du in derselben Laustärke.

„Suna Rintarō. Ein Freund von Atsumu", fassungslos sahst du ihn an.

Er ist ein Freund von Atsumu?

Plötzlich konntet ihr schnelle Schritte auf euch zukommen hören. Atsumu war es, der angerannt kam. Völlig außer Atem stand er vor dir.

Erschrocken blickte er deine Gestalt an. Deine bebenden Schultern, das Schluchzen, welches über deine Lippen kam.

War er daran Schuld? War es wegen dem Geständnis?..

Seine Hände zitterten vor Angst. Angst davor, dich so sehr vergrault zu haben. Dennoch wollte er auf dich zu gehen. Dich in den Arm nehmen. Doch Suna hielt ihn auf und zog ihn zur Seite.

Bedacht, dass du nichts mitbekommen konntest. Fing er an Atsumu zu erzählen, was gerade in der Bar passiert war. Wütend ballte er die Hände zu Fäusten und versuchte seinen Zorn im Zaum zu halten.

„Suna?", seine Stimme bebte. Dies war seinem Freund nicht entgangen.

„Was hast du vor?", fragte er ihn sofort.

„Bitte pass kurz auf meine Rin auf.. ich bin gleich wieder zurück."

Dann lief er geradewegs in die Bar und konnte schon das Gekreische der Weiber hören, die ihn kein bisschen interessierten.

„Miyaaa-san. Miyaaaaa-saaan", riefen ihm einige Frauen zu.

Er sah sich um, bis er die Frau fand, die auf Suna's Beschreibung passte.

Safe Haven - Miya Atsumu x OC/ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt