Safe Haven - Miya Atsumu x OC/Reader

Neun

Während er das Vogelgezwitscher aus dem geöffneten Fenster hören konnte, starrte Atsumu auf deinen Kontakt, den du erst gestern in seinem Handy eingespeichert hattest.

Stirnrunzelnd stellte er fest, dass er das Bedürfnis hatte, dich unbedingt zu sehen. Er wusste auch nicht so recht, was mit ihm los war. Doch etwas in ihm sagte eben, dass er dich sehen musste.

Deswegen drückte er auch ohne nachzudenken auf Anrufen. Und kurz geriet er in Panik, als du dann tatsächlich rangingst.

„H-Hey Rin-chan", fing er etwas unbeholfen an und hoffte, dass du ihm die Unsicherheiten nicht anmerktest.

„Atsumu, was verschafft mir die Ehre?", lachtest du leicht. Es war seltsam, aber auch du fühltest dich anders wenn du seine Stimme hören konntest. Dir ging es automatisch besser. Du warst zumindest abgelenkt.

„Hast du heute Lust auf bisschen Spaß?", fragte er gerade heraus und wusste, dass du verstehen würdest auf was er hinauswollte.

„JA, bitte!", sprudelte es aus dir. Sodass Atsumu überrascht die Augen weitete. Mit dieser Euphorie hätte selbst er nicht gerechnet. Immerhin warst du nicht wie die üblichen Frauen, die er kannte. Du ignoriertest die kurze Stille, die verursacht wurde. Dir war bewusst, wie du geantwortet hattest. Doch das war dir in diesem Moment egal. Du hattest einfach einen miesen Tag, du warst unheimlich gestresst. Somit kam diese Ablenkung wie gerufen für dich.

„Da kann es wohl jemand kaum abwarten", machte er sich über dich lustig. Dabei gefiel ihm der Gedanke, dass du ihn unbedingt wolltest.
Doch seine Illusion hattest du schnell mit der Wahrheit vernichtet.

„Bild dir nicht so viel darauf ein TsumTsum. Ich brauch nur etwas Ablenkung, mehr nicht!"
Genervt schnaubte Atsumu. Er wusste dass du ihn nur so nanntest, wenn du ihn verspottest.

•

Mit der Navigationsapp auf deinem Handy, standest du vor dem Gebäude zu dem du geordert wurdest. Es sollte wohl eine Sporthalle sein. Wirkte auf dich aber viel zu gigantisch. Atsumu meinte er hätte noch Training und du solltest einfach vorbeikommen, damit ihr gemeinsam zu ihm fahren könntet.

Sex im Auto war zwar auf seine eigene Art und Weise reizend, doch auf Dauer bevorzugtest du doch lieber ein Bett.

Du verstandest aber nicht, weshalb du herkommen solltest. Immerhin hätte er dir auch einfach sagen können, wann er zu Hause wäre. Doch insgeheim wollte Atsumu mit deiner Wenigkeit, vor seinen Teamkollegen angeben. Auch wenn das, was auch immer da zwischen euch war, geheim bleiben sollte, wollte er ein wenig mit deiner Erscheinung prahlen.

Außerdem wollte er dich ebenso beeindrucken und das natürlich mit seinem Können.

Du öffnetest die Hallentüre, die er dir in der Textnachricht genannt hatte. Mit einem lauten Knarzen ging diese auf, sodass es dir schon unangenehm war. Alle Blicke waren auf dich gerichtet und eine Stimme riss dich aus dem peinlichen Moment, um diesen nur noch schrecklicher zu machen.

„Miya! Hatten wir nicht ausgemacht, dass deine Fangirls nicht beim Training zusehen dürfen", bei dem gereizten Ton seines Trainers, zucktest selbst du zusammen. Sofort bereutest du es, seinen Anweisungen Folge geleistet zu haben.

„Coach, sie ist kein Fangirl. Sie ist eine Freundin von mir. Sie wird auch nicht stören, versprochen!", zwinkernd sah er zu seinem Trainer. Du könntest ihn nicht noch mehr verfluchen, dafür dass er dich hierher bestellt hatte.

„HEY TSUMTSUM, DAS IST DOCH-", schnell hielt der Setter, dem Grauhaarigen den Mund zu.

Beschämt fuhrst du dir übers Gesicht.

Konnte es eigentlich noch schlimmer werden?

„Kasamatsu Rin, vielen Dank dass ich bleiben darf. Atsumu hat mir nicht gesagt, dass es nicht gestattet wird..", kurz verbeugtest du dich, dabei warfst du Angeklagtem einen finsteren Blick zu, den er gekonnt ignorierte und stattdessen breit grinste.

Du drehtest dich nun endlich zum Team. Dieses konntest du gar nicht richtig betrachten. Atsumu lief schnell auf dich zu und legte dir wie selbstverständlich den Arm um die Schulter. Diesen entferntest du mit einem ziemlich genervten Gesichtsausdruck. Die Anderen bekamen das natürlich mit und beobachteten euch amüsiert. Es war erstaunlich, dass es eine Frau gab, die dem Charme des Setters nicht sofort verfallen war.

„Das hier ist Kas-"

„Kasamatsu-chan?"

„HEEEEH?", ging es durch die Runde. Du blinzeltest kurz denjenigen an, der dich angesprochen hatte. Beziehungsweise identifiziert hatte.

„S-Sakusa?"

Nun sahen euch alle völlig irritiert an. Besonders Atsumu hatte keinen Gefallen daran, dass ihr euch anscheinend kanntet.

„Sag schon Omi-kun, woher kennst du Rin-chan?", mit Absicht benutzte er deinen Vornamen, um ihm zu demonstrieren wie nah ihr euch standet. Was eigentlich nicht der Fall war.

„Wir waren Klassenkameraden. Damals in der Oberschule", mischtest du nun mit. Du freutest dich ehrlich Sakusa wiederzusehen. Ihr hattet euch in der Schule ziemlich gut verstanden. Er hatte nicht viele Freunde, aufgrund seiner Phobie Keimen gegenüber.

„Das mit deinem Vater-"

„Schon gut, danke!", schnell unterbrachst du ihn. Du wolltest nichts darüber hören und auch nicht, dass die Leute um euch herum etwas davon wussten.