POV:Zoe
Es ist Samstagmorgen, und ich weigere mich, aufzustehen. Heute ist die Eröffnung des Clubs, und um ehrlich zu sein, überlege ich einfach abzusagen. Ich bin müde und habe auch gar keine Lust zu feiern. Allerdings will ich Luis nicht enttäuschen. Außerdem habe ich nichts zum Anziehen, da alle meine Klamotten entweder zu klein sind oder nicht gut genug für den Club sind. Ich entscheide mich, mich schnell fertig zu machen und shoppen zu gehen.
Da das Einkaufszentrum 30 Minuten entfernt ist, entscheide ich mich, mit dem Fahrrad zu fahren. Auf dem Weg dorthin bemerke ich, dass ich meine Geldtasche vergessen habe. Ich seufze und fahre wieder zurück nach Hause. Als ich ankomme, sehe ich, dass ein schwarzer Mercedes-Benz vor den neuen Nachbarn parkt. Es ist ein Junge in meinem Alter, vielleicht ein Jahr älter. Er hat lange Haare, die ordentlich in sein Gesicht fallen. Er bemerkt, dass ich starre, und lächelt mich an. Ich schaue sofort weg und laufe schnell ins Haus, merke aber trotzdem, dass er mich noch anschaut. Als ich wieder rauskomme, ist er nicht mehr da. Wahrscheinlich ist er ins Haus gegangen, puh. "Hey", kommt es von rechts, sobald ich aus dem Haus komme. Ich schreie auf, als ich bemerke, dass es derselbe Typ ist. Ich schaue ihn genauer an. Blonde Haare, trainiert, etwas größer als ich, weißes T-Shirt und eine graue Jogginghose. "Sorry, ich wollte dich nicht erschrecken", sagt er. "Hast du aber", sage ich genervt und dränge mich an ihm vorbei. "Wohin musst du?", fragt der Unbekannte. "Ins Einkaufszentrum", antworte ich, während ich mich auf mein Fahrrad setzen will. "Ich kann dich dorthin bringen, ich muss sowieso etwas in der Nähe erledigen." Mit einem falschen Lächeln sage ich ihm: "Glaubst du, ich bin so dumm und steige in dein Auto, obwohl ich nicht weiß, wer du bist?" Er antwortet nicht, sondern geht zu seinem Auto und öffnet die Tür auf der Beifahrerseite. Was kann schon passieren? Ich schicke schnell Luis und Ana meinen Standort und steige von meinem Fahrrad ab. Ich gehe zu ihm rüber und setze mich hin. Er steigt ein und fährt los. "Wer bist du?", frage ich ihn. "Lev", lächelt er mich an, während er fährt. Ich bombardiere ihn mit Fragen, wie alt er ist und ob er meinen neuen Nachbarn kennt. Ich schätze, ich habe ihn genervt, also schaltet er das Radio ein. Nach 20 Minuten sind wir schon da, und er setzt mich vor dem Einkaufszentrum ab. Meine einzigen Gedanken in diesem Moment sind, was für ein komischer Typ er ist. Es sind schon 2 Stunden vergangen, und das Einzige, was ich habe, sind High Heels und eine neue Mascara. Ich gehe an ein paar Geschäften vorbei, als meine Augen anhalten. Ein Kleid. Nicht irgendein Kleid. Es ist das Kleid. Kurz, aber nicht zu kurz, in Rotwein und der Ausschnitt ist da, aber es verdeckt trotzdem gut. Als ich den Preis sah, stockte mir der Atem. 299,99€. Wie soll ich das bezahlen? Wenn ich das bezahlen würde, könnte ich mir nur eine 20 Euro Tasche kaufen. Doch so sehr ich versuche, weiterzugehen, bleibe ich stehen. Ich stehe vor dem Geschäft. Es gehen Leute rein und raus, doch ich stehe nur da. "Scheiß drauf", mit dieser Einstellung betrete ich das moderne Geschäft. Ich gehe zur Mitarbeiterin und erzähle ihr, dass ich es gerne haben würde. Sie ist freundlich und packt es für mich ein. "Ach genau, heute ist der letzte Tag, also ist alles hier 50% reduziert", sagt sie mir. Ich lächle sie freundlich an, doch innerlich tanze ich vor Freude. Nach anderthalb Stunden bin ich fertig. Als ich das Einkaufszentrum verlasse, entdecke ich ein bekanntes Gesicht. Lev. Er lehnt sich mit dem Rücken gegen das Auto und raucht eine Zigarette. Er bemerkt mich nicht, also gehe ich zu ihm rüber und mache genau das Gleiche, was er mit mir gemacht hat. "Hey", sage ich flüsternd. Er zuckt nicht. Gar nicht. Er schaut nur über die Schulter und sagt: "Da bist du ja." "Ich habe dich hierher gebracht, also nehme ich dich auch zurück. Ach, und es tut mir leid, falls ich vorhin arrogant war. Es hat mich nur beschäftigt." "Ist schon okay", antworte ich ihm. Mit dieser Antwort setze ich mich auch ins Auto. "Wie heißt du?", fragt er mich. "Zoe", antworte ich ihm. "Also Zoe, warum warst du shoppen?" "Naja, meine Freunde und ich wollen in den neuen Club." "Ach so, der. Ja, dort bin ich auch." Ich schnappe nach Luft. "Ach wirklich?" Das kann doch nicht wahr sein, oder? "Ja, wirklich." Ich denke noch über diesen Club nach, doch dann höre ich, dass wir schon in der Einfahrt parken. "Dann sehen wir uns noch heute Nacht", sagt er mit einem Lächeln im Gesicht und zwinkert mir dann noch zu. Ich zucke zusammen. Nicht vor Ekel, sondern weil ich so verblüfft bin. "Ja, sicher", versuche ich noch mit einem Lächeln herauszudrücken. Ich steige aus und öffne die Tür zu meinem Haus. Ich schließe sie hinter mir und seufze laut auf. Ich lege die Sachen ab, wärme mir noch Essen von gestern auf und setze mich damit auf die Couch, um erstmal alles zu verarbeiten.
——————————————————————————-
Wer ist dieser Lev?
Hat er eine wesentliche Bedeutung in dieser Geschichte?
Voten nicht vergessen;)
DU LIEST GERADE
Assistentin der Mafia
RomanceZoe zieht mit ihrer Mutter nach der Scheidung ihrer Eltern nach Russland und beginnt dort ein ruhiges Leben. Da sich die Ferien nähern, sucht sie nach einem gut bezahlten Sommerjob. In einer Anzeige findet sie den perfekten, gut bezahlten Assistente...