Kapitel.13

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Als sie nach zwei Minuten immer noch nicht kommt, fühle ich mich echt verascht von ihr. Was soll das? Ich stehe von meinem Bett auf, worauf ich saß und will schon zu Tür gehen, als die Tür geöffnet wird und eine schüchtern lächelnde Elena reinkommt.


Wo war sie? Sie stellt sich mit den Händen hinter ihren Rücken vor mich hin. Dann holt sie etwas hinter ihrem Rücken heraus. Ein Geschenk? "Hier i-ich wollte es dir persönlich geben. Ich meine,  wenn wir allein sind. Also nicht dass es etwas besonderes wäre aber.. äh ja." Sie reicht mir das Geschenk, welches in Weihnachtsgeschenkpapier gewickelt ist. Ich kichere: "Weihnachtsgeschenkpapier?" Sie kratzt sich etwas unbeholfen an ihrem Kopf und murmelt: "Entschuldigung, ich hatte nichts anderes zuhause." Ich schüttele nur lächelnd den Kopf über ihre Verlegenheit und reiße das Geschenk auf. Als erstes sehe ich ein Gutschein? Ich schaue ihn mir genauer an. "Oh Gott, ein Tattoo-Gutschein?!", lache ungläubig. Elena stimmt in mein Lachen ein und sagt: "Du hast doch mal gesagt das du irgendwann mal ein Tattoo haben willst, dich aber nie traust. Jetzt schau weiter!" Ich öffne strahlend das Geschenk weiter und erkenne.. ist das.. "Elena..", flüstere ich den Tränen nahe. "D-das kann ich nicht annehmen!" "Doch das kannst du", lacht sie. Ich laufe auf sie zu und umarme sie kraftvoll. Sie torkelt etwas nach hinten und legt dann ihre Arme um mich. Ich schniefe einmal durch meine Nase und sie streichelt mir sanft über den Rücken.

Ich löse mich von ihr und wische mir eine Träne von der Wange. Ich schaue auf den EBook Reader in meinen Händen. Wie kann man so verdammt aufmerksam sein? Ich habe ihr nur irgendwann mal gesagt dass ich nicht oft zum Lesen komme und dass wenn ich unterwegs bin kein Buch mitnehmen kann. Vielleicht hatte ich auch mal erwähnt dass ich irgendwann mal ein EBook haben möchte. Das weiß ich gar nicht mehr. Sie aber anscheinend schon.

"Elena das ist alles viel zu teuer, das geht nicht! Allein der Gutschein kostet bestimmt schon mehr als 100 Euro!" Elena nimmt die Sachen aus meiner Hand und legt sie aufs Bett und nimmt ihre Hände in meine. "Maria, gefällt dir das Geschenk? Freust du dich darüber?" Was ist das denn für eine Frage? "Ja natürlich!", sage ich mit Nachdruck. "Siehst du, mir ist egal wie teuer das alles ist, Hauptsache du bist glücklich!" Ich muss mich wieder zusammenreißen um nicht noch eine Träne zu vergießen. 

Nachdem ich mich beruhigt und den Gutschein und den Reader sicher verstaut habe, stehe ich wieder vor Elena, die mich die ganze Zeit beobachtet hatte. "Darf ich hier duschen? Ich würde ungern mit meinem Rauch- und Alkoholgeruch in dein Bett", sagt sie etwas zurückhaltend. "Klar klar, geh ruhig. Du weißt ja wo das Bad liegt. Handtücher sind in der zweiten Schublade unterm Waschbecken." Ich gehe zu meinem Kleiderschrank und hole mir mein Pyjama raus. Elena steht immer noch im Raum und hat sich kein Stück bewegt. "Ist was?", frage ich sie. "Nun ja, ich hab doch keine Wechselklamotten. Ich dachte ja nicht dass ich hier schlafen werde." Ich klatsche mir an die Stirn. "Sorry natürlich, ich hab's komplett vergessen."

Ich suche ihr ein Oversize T-Shirt raus, welches ihr passen müsste, sowie eine breite Jogginghose. Ein Slip, wobei ich ein bisschen rot werde, als ich sie raus lege und Nike Socken. Ich lege alles auf das Bett und schaue zu Elena die die Klamotten etwas argwöhnisch mustert. "Die Jogginghose wird mir definitiv zu kurz sein und sowas wie Slips trage ich nicht. Ich schlaf eigentlich auch nur mit meiner Boxershorts und T-Shirt. Ist das okay für dich?" Sie will nur mit Boxershorts und T-Shirt schlafen? "K-klar, ich geh dann auch nach dir duschen." Sie nickt, nimmt das T-Shirt und die Socken und verschwindet im Bad.

Okay, ich werde gleich mit Elena unter einer Decke sein. In einem 140x200 kleinem Bett. In nur T-Shirt und Boxershorts, also nur sie. Ich könnte jetzt noch schnell in den Keller gehen und nach einer weiteren Luftmatratze suchen. Was sag ich ihr aber dann? 'Sorry, ich will nicht mit dir in einem Bett schlafen.' Geht auf gar kein Fall. Außerdem wäre es ziemlich kindisch. Ich werde ja wohl mit einer Freundin in einem Bett schlafen können. Ich schüttele innerlich den Kopf und lasse mich rücklings aufs Bett fallen. Warum mache ich mir überhaupt Gedanken. Elena steht gerade bestimmt in der Dusche und duscht friedlich. Nackt. Shit. Daran wollte ich jetzt nicht denken. Nicht dran denken. Denk nicht an eine nackte Elena. Denk an irgendeine Oma. Elena würde bestimmt auch als Oma noch heiß aussehen. Fuck. Was mache ich jetzt? So kann ich ihr definitiv nicht gegenübertreten, bei meinen nicht jungendfreien Gedanken! Okay, ich mach dann einfach ganz schnell. 

How i met your teacherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt