Kapitel.15

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"Maria. Kannst du bitte eine Stunde später Pause machen. Ich muss jetzt unbedingt in die Apotheke und du weißt ja, irgendwer muss ja hier bleiben." Mathilda, meine Arbeitskollegin schaut mich zerknirscht an. "Ach, das ist gar kein Problem, geh nur", antworte ich gelassen. Ob ich jetzt, oder eine Stunde später Pause mache, ist doch egal. Mathilda schaut mich erleichtert an und erwidert: "Danke, du bist wirklich ein Schatz!" Mit diesem Worten dreht sich die etwas ältere Dame um und verschwindet durch die Tür. 

Ich mag Mathilda sehr. Sie ist schon Mitte 40 und hat zwei Söhne, von denen sie gerne berichtet. Ihre Söhne sind schon ausgezogen und deswegen lebt sie alleine in einer kleinen gemütlichen Wohnung. Woher ich das weiß? Sie hat mir schon tausend Bilder von ihrer Wohnung und von ihren Basilikum Pflanzen auf ihrem Balkon gezeigt. Genau so wie von ihren drei Katzen.

Es sind schon zwei Wochen vergangen seit ich Geburtstag hatte. Ich war mit Marc und Elias ein Tag später bei seinen Eltern und haben entspannt Kuchen gegessen. Von seinen Eltern habe ich,  oder eher gesagt wir, ein Wellness Gutschein bekommen. Mehr ist dann auch nicht passiert,  außer dass dann die Jungs im Garten bei dem schönen Wetter Fußball gespielt haben. Marcs Mutter und ich haben dann nur zugeschaut und hatten nebenbei ein bisschen gequatscht und haben noch ihre selbstgemachte Limonade getrunken.

Heute ist Freitag und ich freue mich schon auf mein Wochenende. Marc holt heute Elias von der Schule ab und er bleibt für das Wochenende bei ihm. Sie wollten zu irgendeinem Fußballstadion, paar Stunden von hier entfernt fahren. Dort werden sie dann sogar in ein Hotel gehen. Wer bucht sich ein Hotel, um nur ein Fußballspiel zu schauen? Naja egal. Stella wird heute Abend vorbeikommen, weil ich sie darum gebeten habe.

 Die letzten zwei Wochen hatte ich so gut wie keine Zeit, da ich gerade sehr viel Arbeiten muss. Wir haben eine riesiges Personalmangel in meiner Abteilung. Deswegen hatte mich auch Mathilda vorhin gefragt, ob ich später Pause machen könnte, weil sonst keiner hier wäre. Irgendwer muss ja die ganzen Telefonate und so annehmen. Naja was ich eigentlich sagen wollte war, dass ich mit Stella über Elena reden möchte. Falls ich es überhaupt schaffe und kein Rückzieher machen. Ich hab nicht Angst davor zu sagen dass ich eine Frau mag, abe- Okay doch ich hab schon Angst davor, obwohl ich weiß das Stella nichts dagegen haben wird. Sie hatte ja schließlich selber mal was mit einer Frau. Trotzdem ist da irgendeine Angst die ich verspüre. Vielleicht weil ich es dann meiner Mutter oder Elias erklären muss, oder meiner Tante oder Onkel. Was sagt dann Marc dazu?

Ich werde aus meinen Gedanken gerissen als mein Handy vibriert.

Stella

15:21 Süße, ist es okay wenn ich doch erst um 22 Uhr komme und dann bei dir übernachte? Ich muss noch kurz zu einem Freund ein Geburtstagsgeschenk abgeben. Ich bringe auch als Entschädigung den Wein mit😘😘

                                      15:21 Klar kein Problem. Bis später Stella, und bring ja den guten Wein mit👆

Eigentlich war es ausgemacht dass wir uns nach der Arbeit bei mir treffen.  Also so um 19 Uhr oder so, aber naja. So schlimm ist es jetzt auch nicht.

-

Ich schaue noch ein letztes mal durch meine Mails und schiebe die ganzen Dokumente auf meinem Tisch zu Seite auf einem Stapel. Die muss ich gleich noch schnell wegbringen und dann hab ich schon Feierabend. Endlich. Ich freue mich jetzt schon gl- Oh man, wer auch immer jetzt am Telefon klingelt, bringe ich um! Natürlich nicht, sowas könnte ich niema- "Hallo, Russo hier. Sagen Sie, haben Sie eigentlich vergessen mein Auto zu bringen? Ich hab verdammt nochmal extra dafür bezahlt dass mein Auto repariert und um Punkt 18 Uhr vor meiner Tür steht! Ich sehe es aber nirgendswo und ich muss jetzt los! Einen Taxi werde ich ganz bestimmt nicht für so ein langen Weg bezahlen!", höre ich die Aufgebrachte Stimme hinter dem Telefon. Oh Scheiße, ihre Stimme würde ich unter tausenden erkennen. "Ich äh also-" "Haben Sie jetzt schon das Sprechen verlernt, oder was?", unterbricht sie mich gereizt. "Ähm Elena?", hauche ich in den Hörer.

How i met your teacherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt