Kapitel.28

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"Eine Minute. Dann komm ich runter", spreche ich in die Sprechanlange, als es an der Haustür klingelt. Ich renne schnell ins Schlafzimmer, um mir noch mein Parfüm aufzulegen. Dann schnappe ich mir Handy, Schlüssel und Geldbeutel, bevor ich Schuhe und Mantel anziehe. Ein letztes mal richte ich mein Outfit im Ganzkörper Spiegel, bevor ich meine Wohnung verlasse und die Treppen runter sause.

"Hey", begrüße ich Freudestrahlend die Person, die unten auf mich gewartet hat. "Hey, du siehst toll aus!", erwidert Elena grinsend und beugt sich zu mir runter, um mir ein kurzen Kuss auf die Lippen zu geben. "Danke! Du auch!" Sie steckt in einer tiefschwarze Hose und dunkel braunen Pullover. Ihre Haare sind natürlich wie immer in einen strengen Dutt hochgesteckt. Wir haben uns über zwei Wochenlang nicht gesehen. Nicht mal auf dem Schulparkplatz, oder ähnliches. Wir haben uns nur gelegentlich bisschen hin und her geschrieben. Wir mussten viel arbeiten und ich habe die Wochenenden mit Elias verbracht, da ich ihn ein bisschen in letzter Zeit vernachlässigst habe.

"Du hättest mich nicht wirklich abholen müssen", sage ich während wir uns auf dem Weg machen. "Du wolltest ein bisschen spazieren, anstatt zu fahren" erwidert sie und zuckt mit den Schultern. Ich seufze. Es macht kein Sinn sich mit ihr zu diskutieren. 

"Und, bist du aufgeregt?", fragt mich Elena von der Seite grinsend. "Etwas", antworte ich etwas nervös. "Tut es sehr weh?", erkundige ich mich bei ihr. "Nein, tut es nicht." Ich seufze: "Wird es bei mir wehtun?" Ich frage nochmal extra nach, weil sie immer ihre Schmerzen herunterspielt. Sie schmunzelt. "Ich denke schon." Ich nicke etwas ängstlich. Es wird schon nicht so schlimm sein. Ich muss mich nur ablenken. Ich schaue mich in der Gegend um, in der wir gerade sind. Wenige Menschen.. ich streife einmal Elenas Hand, bevor ich sie ganz nehme. Ich schaue etwas unsicher zu ihr auf, aber sie lächelt mich nur an und drückt meine Hand einmal. Meine kleine Hand passt perfekt in ihre große. Jetzt streichelt sie mir auch noch mit ihrem Daumen über den Handrücken. Ich habe sie schon so oft berührt, aber es ist jedes mal aufs Neue aufregend und meiner ganzer Körper kribbelt, bei der kleinen Berührung.

"Hast du dich rasiert?", fragt sie plötzlich belanglos. "Was?" Fragt sie mich gerade allen ernstes in der Öffentlichkeit ob ich rasiert bin?! "Deinen Arm", sagt sie und zieht eine Augenbraue hoch. Oh Gott, bin ich dumm! "Scheiße, ich hab's komplett vergessen." Sie schüttelt den Kopf. "Das macht nichts. Sie haben auch Rasierer dort. Als ich mein erstes Tattoo stechen lassen habe, habe ich es auch vergessen", sagt sie. "Aber die Vorlage hast du dabei?", werde ich gefragt. "Ja ha-" "Elena, bist du es?", werde ich von hinten unerwartet unterbrochen. Wir schauen beide verwirrt nach hinten. Vor uns steht eine mir unbekannte Frau, mit einem kleinem Mädchen an der Hand. Ich sehe verwirrt zu Elena die angestrengt die Augen zu kneift. "Antonia?", haucht sie entgeistert. Die attraktiv sehende Frau lacht leicht verlegen. "Ja, genau. Wir haben uns lange nicht gesehen", erwidert sie. Elena nickt erstaunt. Dann nimmt Elena wieder ihre Hand in meine, da sich vorhin unsere Hände beim umdrehen gelöst haben. "Das ist Maria", höre ich Elena stolz neben mir sagen. "Freut mich", sagt Antonia aufrichtig in meine Richtung. Dann deutet Elena auf das kleine Mädchen an ihrer Hand. "Dein Kind?", fragt sie interessiert" "Ja, sie ist meine Tochter. Ally heißt sie", beantwortet sie Elenas Frage. "Schöner Name! Wohnst du hier?" Unser Gegenüber nickt. "Ja, wir sind umgezogen. Unsere alte Wohnung war zu klein. Vor allem braucht die kleine jetzt ein großes Zimmer. Tut mir Leid, wir müssen aber jetzt weiter. Meine Frau wartet auf uns zuhause. Wir werden uns dann bestimmt nochmal überm Weg laufen." Sie schaut uns am Ende entschuldigend an. Elena winkt ab. "Alles gut, man sieht sich dann vielleicht mal." Dann verabschieden wir uns kurz und jeder geht wieder seinen Weg. 

"Eine alte Freundin?", frage ich neugierig. Ich hab es irgendwie nicht mit bekommen, woher und aus welchem Verhältnis sie stammen. Ich schaue zu meiner linken und sehe dass sie mich überrascht anstarrt. "Das war doch Antonia, meine Ex. Hatte ich nicht ihren Namen erwähnt?" Das war ihre Ex-Freundin? Damit habe ich jetzt gar nicht gerechnet. Okay, eigentlich macht es schon Sinn. Sie ist blond, schlank, hat ein hübsches Gesicht und macht leider einen sehr sympathischen und netten Eindruck. "Nein, ihren Namen hast du nicht erwähnt", sage ich und hoffe nicht allzu Eifersüchtig zu klingen. Irgendwie fühlt es sich komisch an, dass ich vor kurzem noch gedacht hätte, dass wenn sie sich mal begegnen, sich neu verlieben könnten und sie sich jetzt wirklich begegnet haben. 

How i met your teacherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt