Kapitel.26

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"Hallo, schöne Dame." Ich drehe mich erschrocken um. "Gott, du musst mich doch nicht so erschrecken", schimpfe ich und halte mir eine Hand aufs Herz. Mein Gegenüber lacht kurz herzlich auf. "Es freut mich auch dich zu sehen. Ich wollte dir die nächsten Tage eigentlich schreiben, ob du Zeit hast. Wenn du hier aber so stehst, dachte ich, ich könnte dich direkt hier fragen?" Ich stehe auf dem Parkplatz, an meinem Auto gelehnt, vor Elias' Schule um ihm eigentlich von der Betreuung abzuholen.

 Ich überlege kurz. "Also übermorgen, ach quatsch, ich meine morgen geht Elias mit meiner Mutter ins Kino, da hätte ich ein paar Stunden Zeit. Ich kann aber auch Marc fragen, ob er Elias am Wochenende abholt." Ich schaue meiner Traumfrau fragend in die Augen und sie nickt mit dem Kopf. "Morgen, würde passen. Magst du Chinesisch essen gehen?" Ich nicke energisch mit dem Kopf. "Ich liebe Chinesisch!", sage ich etwas zu euphorisch. Elena muss wegen meiner Begeisterung zum Essen grinsen und sagt: "Gut, ich würde dich gerne abholen. Um wie viel Uhr passt es?" "Mhm, also um meine Mutter kommt ungefähr um 17 Uhr, also kannst du mich um 17:30 abholen", antworte ich lächelnd. "Oka-" "Frau Russo? Was machen Sie denn hier?", wird Elena von meinem Sohn unterbrochen, der zu uns hinläuft. Er schaut uns zwei fragend an und ich fange an nervös mit meinem Händen zu spielen. "Hallo, Elias. Ich hatte nur kurz deine Mutter begrüßt. Nun, ich möchte euch nicht aufhalten. Ich wünsche ihnen noch ein schönen Resttag, Frau Rosenthal. Dir ebenso, Elias." Sie nickt kurz und dreht uns dann den Rücken zu. Ich bin gerade so froh, dass Elena das Sprechen übernommen hat, weil ich nicht wüsste was ich hätte sagen sollen.

"Was hat Frau Russo gesagt?", fragt Elias argwöhnisch im Auto, als wir uns auf dem Weg machen nachhause zu kommen. "Wie? Wir haben uns doch nur kurz begrüßt", versuche ich gelassen zu sagen. "Okay, ich dachte sie hätte irgendwas wegen mir gesagt." Ich verneine schnell auf seine Vermutung und wir düsen weiter nachhause.

-

"Wann seid ihr so ungefähr zurück?", versuche ich unauffällig meine Mutter am nächsten Tag zu fragen. "Der Film geht so zwei Stunden. Danach werden wir bestimmt noch was essen gehen. Also ich denke etwas mehr als in Drei Stunden sind wir zurück, wieso?", antwortet mir meine Mutter nachdenklich. "Elias hat morgen Schule, er soll deswegen nicht so lange weg sein", rede ich mich aus. Ich möchte meiner Mutter nicht sagen dass ich auf ein Date gehe. Am Ende will sie alles wissen und sie war so oder so nicht begeistert davon, dass ich mich von Marc getrennt habe. Es würde alles komplizierter machen. 'Himmel, ich bin schon 30 und verheimliche meiner Mutter dass ich wen date', meckere ich mich in Gedanken an. Ich glaube langsam ist es Zeit zu mir selber zu stehen. Ich hab mich schon genug versteckt und langsam habe ich keine Kraft mehr dafür. Ich möchte einfach lieben und geliebt werden, ohne von jemanden verurteilt oder verachtet werden. Klar, gibt es immer Menschen die immer einen missachten werden, aber ich rede von Familie und Freunde. Sie sollten wenigstens Elena und mich akzeptieren.

"Nun dann, habt viel Spaß", verabschiede ich die beiden an der Tür. "Danke Mama", erwidert Elias mit einem großen Lächeln. Er freut sich schon riesig auf den Film. Naja und natürlich auch aufs Popcorn. Für ihn ist es jedes mal etwas besonderes. "Ciao, Maria", winkt meine Mutter, bevor die beiden die Haustreppen runter latschen. Ich schließe die Tür und renne in mein Schlafzimmer. Gott, ich hab nur noch 17 Minuten! Warum meint meine Mutter genau heute zu tratschen. Zum Glück hatte ich schon vorher geduscht und meine Haare mit meinem Lockenstab gewellt. Jetzt muss ich mich noch schnell Schminken. Ich gebe etwas Concealer auf mein Gesicht und betone meine Augen und Wimpern durch Wimperntusche. Noch ein bisschen Rouge auf mein Wangen und bisschen Lippenpflege. Eigentlich würde ich gerne Lippenstift auftragen, aber ich weiß nicht ob Elena drauf steht überall Lippenstift dann an ihren Lippen hängen zu haben. Naja, falls wir uns küssen. Also hoffentlich. Dan- Was zum?! Warum klingelt es schon an der Tür? Ich schaue auf die Uhr auf meinem Handy und gehe gleichzeitig zur Haustür. 17:26. Sie ist vier Minuten zu früh! Ich öffne die Haustür. "Hey." Eine lächelnde Elena steht vor mir und hält mir ein Strauß Rosen hin. Dann mustert sie meine Jogginghose und zieht fragend eine Augenbraue hoch. "Ähm, ich muss mich noch umziehen. Komm bitte noch kurz rein und Danke", sage ich hastig. Ich nehme mir die Rosen und rieche kurz genüsslich daran. Mhm, ich liebe diesen Duft. Ich gehe schnell in die Küche um eine Vase mit Wasser aufzufüllen. Währenddessen zieht Elena ihre Schuhe aus und geht ins Wohnzimmer.

 Dann eile ich durchs Wohnzimmer in mein Schlafzimmer und sage auf dem Weg zu Elena: "Eine Minute, dann komm ich." Ich ziehe mir eine schwarze Jeans und ein leicht beiges Oberteil mit V- Ausschnitt an. Elena hat heute ein beigen Anzug an und dann würden unsere Outfits zusammen passen. Dann noch eine Kette und mein Lieblingsparfüm. Als ich mich einmal zufrieden im Spiegel gedreht habe, verlasse ich mein Schlafzimmer und sehe direkt wie Elena von meinem Sofa im Wohnzimmer aufsteht. Sie kommt grinsend auf mich zu und streckt ihre Hand nach mir aus. Ich grinse sie auch an und lege meine Hand in ihre warme und sie zieht mich etwas näher an sich. "Du siehst toll aus", haucht Elena freudestrahlend. "Du siehst auch wie immer wunderschön aus, dein Anzug gefällt mir", sage ich und deute auf ihren Anzug. Sie schaut an sich runter. "Ja, ich wollte heute mal eine andere Farbe anziehen anziehen", erwidert sie lächelnd und zieht dann ihre Hand aus meiner. Dann wird sie plötzlich ernst und schaut weg. "Alles okay?", frage ich verwirrt über ihre plötzliche Ernsthaftigkeit. Sie nickt und steckt ihre Hände in ihre Hosentaschen und wippt auf den Fußballen hin und her. "Ja, also nein, ich..i-ich glaub ich muss dir was sagen", spricht sie leise und blinzelt mich kurz an. "Was denn?", erwidere ich leicht verunsichert. Was will sie mir jetzt sagen? Sie holt ihre Hände wieder aus den Taschen raus und deutet auf meine. "Darf ich?" Ich nicke und lege meine Hände in ihre. Sie streichelt mir behutsam über mein Handrücken und fängt an nervös zu reden: "Eigentlich wollte ich es dir später sagen, aber.. ich muss es irgendwie jetzt tun, verstehst du?" Ich nicke einfach und sie räuspert sich angestrengt. "Ich.. I-ich hab mich in dich verliebt, Maria. Du bist so eine tolle Frau. Ich hatte gar keine andere Wahl, als mich in dich zu verlieben", sagt sie leise schüchtern. Ich schaue sie schockiert an. Okay, ich wusste ja eigentlich schon vorher dass sie in mich verliebt ist, aber es direkt aus ihrem Mund vor mir zu hören ist nochmal anders.

 Ich merke dass ich sie zu lange anstarre, denn langsam sehe ich die Enttäuschung in ihrem Gesicht. Bevor sie auf falsche Gedanken kommt, befreie ich meine Hände aus ihren und lege sie um ihren Nacken, um sie zu mir zu ziehen. Ich fange an sie küssen und versuche alle meine Gefühle in diesen Kuss zu stecken. Ich seufze glücklich auf und presse meinen Körper an ihrem warmen. "Scheiße, ich glaub ich hab mich auch in dich verliebt", wispere ich mit geschlossenen Augen an ihren Lippen. "So scheiße, in mich verliebt zu sein?", fragt Elena neckisch. Ich schüttele den Kopf und erwidere: "Nein. Es ist wundervoll." Wir öffnen unsere Augen und Elena schaut mich kopfschüttelnd an. "Das ist dass beste Geburtstagsgeschenk was ich je bekommen habe." Ich reiße entsetzt meine Augen auf. Hab ich mich gerade verhört? "Was?! d-du hast Geburtstag." "Jap", erwidert sie grinsend. "Aber wieso hast du nichts gesagt. Ich hätte dir sonst ein Geschenk geholt", sage ich leicht entrüstet. "Mein Geburtstag ist mir nicht so wichtig. Außerdem möchte ich sowieso nichts materielles von dir, aber ich weiß wie du mir noch eine größere Freude bereiten kannst", spricht sie zum Ende verführerisch und drückt mich Richtung Sofa. Ich lasse mich aufs Sofa fallen und sie beugt sich über mir und nimmt wieder meine Lippen in Beschlag. Mein Herz schlägt so schnell, dass ich das Gefühl habe es würde mir gleich aus der Brust springen. Ich weiß gar nicht was ich mit so vielen Gefühlen auf einmal anstellen soll.

 Ich verknote meine Beine um ihrem Hintern um sie näher an mich zu bringen. Sie küsst sich währenddessen an mein Kiefer bis zum Hals entlang, um dort zu saugen. Ich stöhne und meine Hände wandern zu ihrem Blazer um ihn ihr auszuziehen. Dann fällt mir plötzlich ein: "Müssen wir nich-" "Nein, wir haben noch viel Zeit", unterbricht Elena mich und drückt ihren Mund auf meinen. Wir keuchen beide auf und sie stupst mit ihrer Zungenspitze gegen meine Lippen un- "Was zum?!", höre ich eine entgeisterte Stimme, die weder meine noch von der Person über mir ist. Elena springt erschrocken von mir auf und gibt mir die Sicht auf zwei Personen frei, die definitiv gerade nicht hier sein sollten..


How i met your teacherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt