Kapitel.18

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'Ich grinse sie nur verlegen an und wir machen uns auf dem Weg ins Gästezimmer.'

"Ich gehe duschen, okay?", frage ich Elena und gehe zur meiner Tasche, welche immer noch auf dem Bett ist. "Klar, ich geh dann nach dir", antwortet sie. Ich wühle in meiner Tasche nach meinem Pyjama und verschwinde im Bad. Im Bad ist alles modern eingerichtet. OMG. Eine Regendusche? Woher haben sie so viel Geld dafür? Ich lege mein Pyjama auf die Ablagefläche neben dem Doppelwaschbecken und entkleide mich. Ich binde meine Haare zu einem Dutt, da ich ja heute schon meine Haare gewaschen habe. Ich will mich nur schnell abduschen. Ich steige unter die Dusche und versuche meine Haare nicht nass zu machen, was etwas schwierig ist bei einer Regendusche. Ich seife mich schnell ein und wasche es direkt von meinem Körper. Ich möchte so schnell wie möglich zu Elena. Ich steige aus der Dusche und nehme das weiße Handtuch welches neben dem Waschbecken liegt. Ich trockne mich schnell ab und schlüpfe in meinen Pyjama. Falls es wen interessiert wie mein Pyjama aussieht. Rot karierte Schlafanzugshose, die gefühlt jeder Amerikaner im Winter trägt und ein schwarzes T-Shirt und halt noch meine Nike Socken.

Ich trete aus dem Bad und sehe wie Elena auf dem Bett sitzt und an ihrem Handy ist. Als sie bemerkt dass ich fertig bin, legt sie ihr Handy direkt weg und schnappt sich ihre Klamotten und geht ins Bad. Ich hole mein Kulturbeutel mit meinen Pflegesachen raus und lege es schonmal aufs Bett. Ich warte paar Minuten bis Elena wieder aus dem Bad kommt.

Diesmal hat sie nicht nur ihre Boxershorts an, wie ich enttäuscht feststelle. Sie trägt eine kurze schwarze Nike Sporthose und ebenfalls ein schwarzes T-Shirt. "Musst du nochmal ins Bad? Ich muss nämlich noch Zähneputzen und Gesichtspflege machen", sagt sie und geht zu dem Schrank und holt paar Sachen raus. "Ähm ich muss das auch alles machen. Es gibt doch zwei Waschbecken. Dann können wir es gleichzeitig machen. Also es geht dann schneller", versuche ich überzeugend zu sprechen. Sie stimmt mir zu und sie geht wieder ins Bad, worauf hin ich ihr mit meinem Kulturbeutel folge. Sie stellt sich an das linke Waschbecken und ich an das rechte. Wir fangen gemeinsam an erstmal unsere Zähne zu putzen. Dabei müssen wir irgendwie die ganze Zeit kichern, als wir immer in den großen Spiegel gegenüber gucken. Gott, ich komme mir wie in einem amerikanischen kitschigen Film vor. 

Dann waschen wir unser Gesicht mit unserem Waschgel. Währenddessen tauschen wir uns jeweils über unsere Skincare Produkten aus. Dann tragen wir Toner und Serum auf unser Gesicht. "Darf ich deine Feuchtigkeitscreme mal ausprobieren? Ich habe sie schon mal gesehen und wollte sie mir kaufen, aber ich wusste nicht ob sie gut ist", fragt sie mich und deutet auf meine Creme. "Klar, nimm." Ich reiche es ihr und sie nimmt etwas auf ihre Hand und massiert dann die Creme auf ihrem Gesicht. 

Ich mag das. Also wie wir hier stehen und so ein alltägliches Ding machen. Ich könnte das jeden Tag mit ihr machen und ihr zuschauen. Irgendwie finde ich es auch attraktiv, das sie sich so pflegt. Marc hat immer nur Wasser als 'Pflege' benutzt. Okay er ist jetzt definitiv die letzte Person an die ich denken möchte.

Als wir komplett fertig sind gehen wir wieder zusammen ins Zimmer und räumen unsere Sachen kurz auf.  "Schauen wir unsere Serie weiter?", fragt Elena die sich gerade die Decke wegschiebt um sich ins Bett zu liegen. Ich schlüpfe auch unter die Decke und rutsche nah an sie ran. "Klar", sage ich. Sie nimmt die Fernbedienung vom Nachtschrank und schaltet Netflix auf den Fernseher an.

-

Lange haben wir nichts mehr gesagt. Wir schauen nur stillschweigend die Serie. Das reicht mir irgendwie nicht. Ich habe irgendwie so Sehnsucht nach Elena, obwohl sie neben mit liegt. Jetzt weiß ich wie sich die ganzen verliebten Protagonisten aus meinen Büchern fühlen. Wie sich jetzt ihre Lippen auf meinen fühlen würde? 

Elena scheint zu bemerken dass ich sie anstarre und schaut mich fragend an. Ich schaue zwischen ihren weich aussehenden Lippen und ihren kastanienbraunen Augen hin und her. Sie tut es auch und ich hab das Gefühl dass sich ihrer Augen noch mehr verdunkeln. Ich nehme es als Bestätigung, dass sie es auch will und lege meine Hand ganz langsam an ihre rechte Wange. Ihre Wange ist total weich und ich streiche sanft über sie. Sie schaut mich immer noch so intensiv mit ihren Augen an und ich rutsche noch etwas näher an sie, sodass sich unsere Beine berühren. In meinem ganzen Körper kribbelt es. Ich setzte mich etwas mehr auf und beuge mich langsam zu ihren rosigen und vollen Lippen. Unsere Stirne berühren sich fast und ich spüre ihren warmen Pfefferminz Atem, vom Zähneputzen im Gesicht. Ich lecke mir einmal über meine Lippen und möchte die letzte Distanz zwischen uns überbrücken, aber bevor sich unsere Lippen berühren, zieht sie plötzlich ihren Kopf zur Seite und presst ihren Kiefer aufeinander. Meine Hand rutscht von ihrer Wange runter und ich schaue sie traurig und verwirrt an. "W-was?", hauche ich.

How i met your teacherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt