Das Gefühl war unbeschreiblich schön. Es fühlte sich so an, als würde in meinem Bauch etwas explodieren. Ein angenehmes Kribbeln durchfuhr meinen gesamten Körper. Dabei war es nur ein vorsichtiger und sanfter Kuss, der jedoch schon ausreichte, um süchtig danach zu werden. Felix' Lippen hatten wie beim letzten Mal diesen speziellen Geschmack nach Gewürzen, die ich nicht ganz identifizieren konnte.
So sanft Felix den Kuss begonnen hatte, desto fordernder wurde er mit der Zeit. Ich musste kurz Luft holen und atmete schwer, jedoch legte Felix seine Hand an meine Hüfte und zog mich wieder näher zu sich. Die andere Hand nutzte er, um mich am Nacken wieder zu seinen Lippen zu ziehen, die ich nur zu gerne wieder auf meinen spürte. Ich legte meine Hände an seine Wangen und zog ihn weiter zu mir runter, damit ich mich nicht mehr so Strecken musste.
Er bewegte seine Hand an meiner Körperseite entlang und meine Haut brannte förmlich an den Stellen, an denen er mich berührte. Er fuhr mit seiner Zunge leicht über meine Lippen, was mir ein Seufzen entlockte, bevor ich mit meiner Zunge ebenfalls über seine rauen Lippen fuhr. Ich spürte ihn in den Kuss hineingrinsen, was mich ebenfalls zum schmunzeln brachte, bis Felix mir leicht auf die Lippe biss. Ich stöhnte kurz auf, öffnete meine Lippen reflexartig und spürte Felix' Zunge bereits an meiner, als jemand plötzlich die Tür aufmachte und Felix sich ruckartig zurückzog.Wir schauten beide geschockt zur Tür und sahen Maxi mit einem Holzkasten in der Hand geschockt im Türrahmen stehen. Ich spürte bereits, wie meine Wangen heiß wurden und versuchte das Gefühl von Felix' Lippen auf meinen nicht allzu sehr zu vermissen.
"Ich wollte nicht...ich...wusste...nicht...ich meine...", stotterte Maxi peinlich berührt, doch Felix unterbrach ihn. Mit gefasster und ruhiger Stimme sagte er:"Schon gut. Das hätte sowieso nicht passieren dürfen."
Bitte was? Meinte er unseren Kuss grade eben? Bereut er es? Wie kann er so gefasst sein? Ich schaute ihn an und versuchte Blickkontakt aufzubauen, doch Felix ignorierte mich und sah zu Boden. Maxi fühlte sich sichtlich fehl am Platz, denn er trat unbeholfen auf der Stelle und meinte dann:"Am besten gehst du mal die Schminke abwaschen Felix, die muss ich sowieso neu machen."
Felix sah Maxi an, nickte und verließ die Hütte. Warum nutzte er nicht Maxis Bad? Es wirkte fast so, als würde er versuchen so schnell wie möglich von mir wegzukommen.Ich seufzte kurz und schaute dann zu Maxi, der mittlerweile seine Holzkiste abgestellt hatte. "Keine Angst, ich verrate euch nicht. Ihr seid süß zusammen und es ist eure Entscheidung, wann ihr es wem sagen wollt." Ich nickte dankbar und schaute ihm zu, wie er etwas in den Klamottenhaufen suchte.
"Wo warst du eigentlich?", fragte ich, als ich wieder einigermaßen klar denken konnte.
"Ich hab die anderen Finalisten geschminkt. Während du im Bad warst, war Felix dran und er meinte er würde auf dich warten, ich könne ruhig zu den anderen gehen. Scheinbar ist es nicht nur beim Warten geblieben", antwortete er und ich bekam sofort wieder rote Wangen.
Er suchte noch etwas weiter und ich stand teilnahmslos daneben, als er ein schwarzes Stück Stoff in die Luft hob und freudig "Ah ich habs" rief. Er warf es mir zu und dank meiner nicht vorhandenen Fangkünste fiel es vor mir zu Boden. Ich hob es auf und betrachtete es, sowie Maxi anfing mich zu betrachten. Es war jedoch nicht der selbe Blick mit dem Felix mich vorhin angeschaut hatte, er wirkte eher so, als würde er sein Kunstwerk betrachten. Im übertragenen Sinne bin ich das auch irgendwie für ihn.
Ich schüttelte die Gedanken ab und widmete mich wieder dem Stück Stoff vor mir. Es war ein T-Shirt ohne Ärmel, was dafür einen Kragen hatte und nur bis zur Mitte des Bauches ging. Zudem gab es noch einen Streifen Stoff, der an der rechten Seite begann, einmal um die untere Hälfte meines Bauches gehen würde, sich selbst vorne wieder kreuzte und an der linken Seite des Tops wieder befestigt war. Es war hübsch, jedoch würde ich mich etwas nackig fühlen mit diesem Top.
"Dein Outfit für gleich", unterbrach Maxi meine Gedanken und reichte mir noch eine schwarze Jogginghose. "Zieh dich um, ich muss dich dann noch anmalen. Ich muss währenddessen mal weg, um Felix nochmal zu bemalen, also wundere dich nicht, wenn ich noch nicht wieder da bin, wenn du fertig bist. Ach und, das Kleid steht dir." Mit diesen Worten zwinkerte er mir zu und verließ die Hütte.Ich ging ins Bad, zog das Kleid aus und die anderen Sachen an. Es sah nicht schlecht an mir aus, aber wie erwartet fühlte ich mich entblößt. Wenigstens passte es.
Als ich die Tür zum Zimmer wieder öffnete kam auch Maxi grade wieder, stellte die Holzkiste ab und betrachtete mich nachdenklich.
Scheinbar war er nicht so ganz überzeugt, denn er kam auf mich zu und zupfte den Stoffstreifen unten am Top noch etwas zurecht, bevor er mich wieder ins Bad lotste, mich vor den Spiegel stellte und in meinen Haaren herumpfriemelte. Seine Berührungen waren nicht unangenehm, waren aber auch weit davon entfernt die selben Gefühle bei mir auszulösen wir Felix' Berührungen.Ich blieb ruhig vor dem Spiegel und beobachtete Maxi, wie er meine Haare kämmte und sie zu einem Dutt hochsteckte. Anschließend drehte er mich zu sich um und nahm sich schwarze Farbe, in die er mit zwei Fingern eintauchte und anschließend in meinem Gesicht verteilte. Ich schloss die Augen und wartete geduldig, bis er fertig war. Als er seine Malerei beendete, drehte er mich wieder zum Spiegel um und ich schaute mir die Symbole genau an. Sie ähnelten denen von Felix, waren jedoch nicht die gleichen. Ich lächelte Maxi durch den Spiegel an, bevor er sich umdrehte und das Bad verließ.
Ich ging ihm hinterher und blieb neben ihm vor der Tür stehen. Er hatte schwarze Halbschuhe in der Hand und meinte:"Die schenke ich dir für heute Abend, Kazy. Eigentlich wollte ich sie tragen, aber die anderen meinten, dass das Mädchenschuhe wären. Außerdem sind sie sowieso ein bisschen zu klein für mich."
Er gab sie mir und ich zog sie an. Sie passten nahezu perfekt. Ich betrachtete mich kurz und schaute dann wieder Maxi an. Er erwiderte meinen Blick und ich sagte:"Danke, Maxi. Für einfach alles. Ich finde toll was du machst und freue mich, dass es dir so viel Spaß macht auch Kleidung für mich zu designen." Er lächelte.
"Weißt du Kazy, ich bin froh endlich jemanden zu haben der meine Arbeit wertschätzt. Die meisten Anderen sind nicht überzeugt von meinem Hobby und reißen mir die Klamotten aus der Hand, ohne sie anzusehen oder sich zu bedanken. Ich würde mich freuen, auch weitere Sachen für dich machen zu dürfen." Ich erwiderte sein Lächeln. "Und ich würde mich freuen, wenn ich weiter deine Sachen tragen dürfte."
Maxi zog mich in eine Umarmung und als wir uns wieder lösten, gab ich ihm einen Kuss auf die Wange. "Was bedeuten die Zeichen eigentlich, die du mir auf die Wange gemalt hast?", fragte ich, bevor ich mich endgültig verabschieden würde. Maxi würde erst später zu dem Turnier kommen, da er nochmal zu den Finalisten musste. "Da steht nur, dass du der Schiedsrichter bist", antwortete er mir. Ich nickte bedächtig und winkte ihm zum Abschied. "Verschmier Felix' Schminke nicht nochmal!", rief er mir noch hinterher, als ich schon fast außer Hörweite war. Seiner Aufforderung würde ich mit Sicherheit nachkommen, wenn Felix keine gute Begründung für sein Verhalten nach dem Kuss hatte.Ich habe vorhin gesehen, dass wir die 200 votes und 3000 reads geknackt haben, danke erstmal dafür! Und im nächsten Kapitel kommt dann hoffentlich endlich der Wettkampf, der eigentlich schon seit 3 Kapiteln kommen sollte. Also entschuldigt bitte, wenn es grade etwas zu schnell vorangeht, aber ansonsten wird diese Geschichte nie ein Ende haben 😅
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Shadowwalker (Ouat-Felix ff)
Fanfiction"Als ich am Morgen mit der Schicht begann, wusste ich noch nicht, dass dies meine letzte sein würde. Verflucht sei meine Hilfsbereitschaft und einen großen Dank an meinen Dolch im Stiefel." Ich schreibe diese Geschichte vor allem aus dem Grund, weil...