Das Gefühl wieder im Wasser zu sein war unglaublich. Ich hatte nicht das Gefühl, dass ich das Wasser vermisst hatte, und doch fühlte es sich gerade so an, als wäre ein fehlender Teil endlich wieder zu mir zurückgekehrt.
Ich schwamm ein bisschen umher, so wie Felix es auch tat. Das Wasser war angenehm kühl, und noch nervten mich meine nassen Klamotten auch nicht.
Ich schwamm ein wenig weiter, bis ich bemerkte, dass es neben mir nicht mehr plätscherte. Das Wasser im mich herum war still geworden, und als ich mich umschaute, konnte ich Felix nirgendwo entdecken. Es war merkwürdig, ich hatte überhaupt nicht bemerkt, dass er weggegangen ist. Ich wollte nach ihm rufen, doch etwas in meinem Gehirn hielt mich davon ab. Nun hatte ich endlich mal Zeit für mich und könnte in Ruhe testen, ob ich auch hier unter Wasser atmen kann.
Also tauchte ich ab. Instinktiv hielt ich zuerst die Luft an und es war wirklich sehr schwer, diesen Instinkt zu überwinden, da ich nicht wirklich daran glaubte. Doch am Ende schaffte ich es und versuchte einen Atemzug zu machen. Und wie in dem Teich von Chiara, Daisy und Tiffany funktionierte es. Ich wusste nach wie vor nicht wieso, und ich wusste auch nicht so richtig wie ich das Gefühl beschreiben sollte. Es kam kein Wasser in meinen Mund, oder in meine Nase, sondern nur die Luft, die ich auch brauchte.
Aber ist auch egal, es funktioniert jedenfalls. Fasziniert von meiner Fähigkeit tauchte ich etwas weiter und beobachtete die Algen, die in dem See umherschwammen, bevor ich etwas an meiner Schulter spürte.Erschrocken drehte ich mich um und sah Felix unter Wasser vor mir, der mich fragend anschaute, während er die Luft anhielt. Sofort hielt ich ebenfalls die Luft an, schließlich habe ich ihnen gesagt, dass ich nicht daran glaubte, dass ich wirklich unter Wasser atmen könnte. Doch er schaute mich nur noch fragender an und tauchte auf, ich tat es ihm gleich.
"Was war denn das?!", rief er aufgebracht und völlig außer Atem. Das Wasser war hier so tief, dass ich nicht mehr stehen konnte. "Was meinst du?", fragte ich so lässig wie möglich. "Seit ich wieder da bin, bist du getaucht. Ich habe dich ewig gesucht! Das waren mindestens 15 Minuten, so lange kannst du niemals die Luft anhalten!" Jetzt brauchte ich eine gute Ausrede. "Das war niemals so lange. Ich bin zwischendurch ständig aufgetaucht." Er musterte mich skeptisch. "Bist du nicht", sagte er dann überzeugt. "Und woher willst du das wissen? Ich weiß ja wohl am besten, was ich getan habe, und was nicht." Am liebsten wollte ich die Arme verschränken, konnte mich jedoch ohne Arme nicht über Wasser halten. Stattdessen verschränkte jetzt Felix die Arme, da er hier noch stehen konnte. "Ich hab die ganze Zeit auf die Wasseroberfläche geschaut. Und duuu", dabei zeigte er auf mich, "bist nicht aufgetaucht." "Ich war etwas weiter weg. Vielleicht hast du mich nur einfach übersehen." "Könntest du dir deine Lügen bitte sparen? Gib einfach zu, dass du unter Wasser geatmet hast." "Ich..." Ich musste stutzen. War ich soweit, ihm zu vertrauen? Ich kannte ihn doch erst seit...2 Wochen? Wobei ich erst seit 3 Tagen richtig angefangen habe mit ihm zu reden. Ich habe langsam das Gefühl, eine richtige Buch-Story zu leben, fehlt nur noch, dass ich am Ende mit ihm oder Pan zusammenkomme. Aber nein danke, das wird definitiv nicht passieren.
Felix kam näher zu mir. Ich hatte mittlerweile einen Stein unter Wasser gefunden, auf dem ich auf Zehenspitzen stehen konnte. Ich schaute aufs Wasser, um seinem weichen Blick auszuweichen. Er nahm jedoch seine Hand, umfasste damit mein Kinn und hob es an, sodass ich ihn ansehen musste. Seine Augen waren unglaublich. Das Grau wirkte dunkel, jedoch überhaupt nicht bedrohlich, sondern eher...besorgt? "Du kannst mir vertrauen", flüsterte er und sah mich noch eindringlicher an. Konnte ich das? Ich schluckte. "Ich kann an deinen Augen erkennen, dass du viel in dir verschließt, Kazy. Was ist los?" Kazy. Hatte er jemals schon meinen echten Spitznamen benutzt? "Ich...ich kann unter Wasser atmen. Die Meerjungfrauen haben es mir gezeigt." Ich wollte selbstbewusst klingen, doch stattdessen brach meine Stimme und ging in ein Flüstern über. Ich wusste nicht wieso. Wieso ich ihm das erzählte. Wieso ich ihm vertraute. Wieso es mir so schwer fiel, darüber zu reden. Er legte den Kopf schief. "Warum hast du es mir nicht erzählt?" "Ich hatte Angst." "Wovor?" "Davor, was Peter mit dieser Information macht. Wieso will er, dass ich mich an irgendwelche Kräfte erinnere? Wieso?" Ich wollte zurückschwimmen, doch Felix hielt mein Kinn fest und legte mir zu allem Übel auch noch die Hand an die Taille, um mich von meinem Vorhaben abzuhalten. Das er mich dabei so nah zog, das ich selbst im Wasser die Wärme spürte, die von seinem Körper ausging, war ihm entweder nicht bewusst, oder es war ihm nur einfach egal. "Ich verstehe dich", war alles, was von ihm zurückkam.
"Was?" fragte ich nach. "Ich verstehe dich. Ich meine, für dich muss es wirklich komisch wirken. Und es ist auch komisch, sogar für mich. Ich weiß auch nicht so richtig was er vorhat. Sogar mich weiht er nicht richtig ein und das obwohl ich sein Laufbursche bin." Er lächelte kurz und auch ich musste über die Betonung, die er auf das Wort "Laufbursche" legte, lächeln. "Ich weiß nur, dass du deine Kräfte brauchst und dass du schonmal hier warst. Deshalb ist Kyan auch so zu dir. Er kennt dich." Da war es wieder. Dieser Blick in seinen Augen, der so wirkte, als würde er mit sich selber kämpfen. Jedoch verschwand der Ausdruck genauso schnell, wie er gekommen war. "Ich denke, es ist am einfachsten, wenn du zu Peter gehst und ihm sagst, was du schon alles kannst. Er wird netter zu dir werden. Und ich denke nicht, dass er etwas sehr schlimmes von dir will." Ich kniff die Augen kurz zusammen. Wieso ist es ihm so wichtig, dass ich es Peter sage? Wie als hätte er meine Gedanken gelesen sagte er ernst:"Und das ist wirklich nur ein Tipp von mir. Wenn es mir wirklich wichtig wäre, würde ich dir das heute einfach als Aufgabe erteilen. Aber es ist deine Entscheidung, ob du es ihm sagst, oder nicht." Ich nickte, war aber immernoch skeptisch. "Was überlegst du Flöckchen?" Der sanfte Blick trat zurück in seine Augen. Ich zögerte kurz, antwortete dann aber:"Ich werde mit Kyan reden." Erschrocken riss Felix kurz die Augen auf, fing sich aber schnell wieder. "Tu's lieber nicht, er...mag dich nicht sonderlich." "Ich weiß. Und deshalb wird er mir sagen, was Peter will, damit ich schnell wieder weg kann." "Trotzdem. Wer weiß was er dir antut." "Hast du etwa Angst um mich?" Ich zog grinsend die Augenbrauen hoch. "Ich muss doch auf dich aufpassen." Damit zog er mich lächelnd in eine Umarmung, wobei er sein Kinn wieder auf meinem Scheitel ablegte. Ich lies ihn machen, auch wenn ich seine Muskeln nur allzu deutlich an meinem Körper spärte. Dennoch genoss ich die Wärme, die von ihm ausging, da es im Wasser nun doch allmählich kühl wurde. Nach einigen Augenblicken sagte er:"Ich werde auf dich aufpassen, egal mit dem du sprichst und egal was Peter vorhat." Er drückte sich leicht von mir weg. "Ich weiß", meinte ich nur kurz und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. Und ich hatte wirklich, also wirklich, keine Ahnung wieso.
"Langsam wird mir aber kalt, wo warst du vorhin überhaupt?" Ich machte mich auf Richtung Ufer, Felix kam mir hinterher. "Ich hab Handtücher geholt." Und tatsächlich lagen am Ufer welche. Eins davon nahm ich mir und wickelte es um mich, bevor ich gemeinsam mit Felix wieder zurück zum Lager lief.Es ist immer schwierig, über seine eigene Geschichte was aufzuschreiben, da ich ja weiß was passiert, aber irgendwie geht mir das alles immer zu schnell in Geschichten. Die Charaktere kennen sich seit 2 Tagen und sind dann unsterblich ineinander verliebt? Aber langsam verstehe ich Geschichtenschreiber, die sowas machen, weil solche Zeitsprünge ja auch irgendwie komisch sind, aber irgendwas muss ja zwischen den Charakteren mal passieren. Ich finde Kazy übrigens ganz toll, obwohl Florian und Samuel glaube immernoch meine Fevoriten sind bisher. Wen mögt ihr bisher denn so am liebsten? Liest diesen Text hier unten überhaupt jemand? xD
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Shadowwalker (Ouat-Felix ff)
Fiksi Penggemar"Als ich am Morgen mit der Schicht begann, wusste ich noch nicht, dass dies meine letzte sein würde. Verflucht sei meine Hilfsbereitschaft und einen großen Dank an meinen Dolch im Stiefel." Ich schreibe diese Geschichte vor allem aus dem Grund, weil...