Kapitel 22

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-Gegenwart-

„Du bist das Mädchen, was Meister Muzan will!“, bemerkte der Dämon und stellte sich schließlich als Enmu vor. Enmu versuchte mich mit seiner blutigen Dämonenkunst in Schlaf zu versetzen, doch nichts passierte.

„Huh?“, irritiert versuchte Enmu es erneut. Doch wieder passierte nichts. „Wieso funktioniert das nicht?“, verzweifelte er fast schon. Ich musste grinsen. „Deine blutige Dämonenkunst funktioniert nur, wenn man mit beiden Augen hinschaut, richtig?“, erkundigte ich mich. „Ja, aber wieso funktioniert das nicht. Du schaust doch mit beiden Augen zu mir!“

„Mein rechtes Auge ist blind“, ließ ich die Katze aus dem Sack. „Dann halt anders!“, meinte er verbissen und schon griff mich etwas Fleischartiges an, was von den Trümmern des Zuges kam. Ich war darauf nicht vorbereitet und wurde gegen einen Felsen, 50 Meter entfernt geschleudert.

„Warum müssen es immer Felsen sein?“, keuchte ich. Ich lag mit dem Bauch im Dreck und hievte mich hoch. Doch bevor ich richtig aufstehen konnte, verließ ein Schwall Blut meine Lippen und ich merkte wie sich meine Organe zusammenzogen. Sofort traten mir Tränen in die Augen: „Nein! Nein! Nicht jetzt! Bitte nicht jetzt!“

„Mirai-chan!“, rief Tanjiro und humpelte zu mir. „Bleib weg von mir Tanjiro!“, rief ich und merkte nun auch ein Ziehen in meinem rechten Auge. „Mirai-chan! Dein rechtes Auge! Es…es ist rot!“, keuchte er erschrocken. Rengoku-san und Nii-chan waren schon mit dem Kampf fertig und Rengoku-san war tödlich verwundet.

Und schon wieder bist du zu schwach!“, tauchte die Gestalt von damals wieder auf. „Du kannst nicht mal dir selbst helfen! Hör auf dagegen anzukämpfen!“, meinte sie und sah auf mich hinunter. ‘Sie hatte recht…ich kann mir nicht einmal selbst helfen‘

Ich sah zu Enmu und wie er wieder angriff. Ich schloss die Augen. ‘Ich bin wirklich viel zu schwach‘, dachte ich. „Gib jetzt nicht auf!“, hörte ich die Stimme meiner Mutter in meinem Kopf. ‘Ich…ich kann nicht…Ich kann nicht weiter kämpfen‘

„Mirai!“, hörte ich Tanjiro schreien, „Ich weiß zwar nicht, was gerade mit dir passiert, aber du musst kämpfen! Ich weiß, dass du stark genug dafür bist!“ Tanjiro’s Worte brannten sich tief in mein Gedächtnis. Er glaubte an mich! Er sagte es vielleicht nicht, aber er meinte es.

Diese Worte gaben mir Mut. Ich hievte mich hoch und wehrte mit meinem eigenen Blut den Angriff ab. „Huh? Du kannst dein eigenes Blut kontrollieren? Interessant. Ich verstehe langsam, was Meister Muzan an dir interessant findet“, kicherte Enmu. „Halt die Klappe!“, zischte ich genervt. Ich war wütend. Wegen diesem Dämon, könnte ich mich nicht rechtzeitig umbringen.

„Wegen dir bringt es nichts mehr, wenn ich mich selbst töte! Wegen dir schaffe ich es nicht mehr rechtzeitig!“, zischte ich.
Enmu schien nicht ganz zu verstehen, aber eine Sache verstand er: „Du wirst gerade zum Dämon!“

Erzähler POV

Nach diesen Worten schnappten alle nach Luft. ‘Aber wie? Es ist 200 Jahre her!‘, dachte sich Akaza. Konnte das Dämonenblut solange in der Seele hängen?

„Deswegen hast du sie nicht aufgeweckt, oder Nezuko? Du hast es gespürt, richtig?“, fragte Tanjiro seine Dämonenschwester, welche nur traurig nickte. Sie wollte sie mit ihrem Feuer aufwecken, aber sie hatte es gespürt. Sie hatte das Dämonenblut gespürt.

„Tötet sie sich deswegen immer selbst?“, schlussfolgerte Zenitsu. „Ich glaube schon!“, antwortete Tanjiro und sah zu seiner besten Freundin. Diese griff Enmu mit ihrem eigenen Blut an. Ihr rechtes Auge hatte überall Risse und ihre Haut war leicht rosa geworden. Ihre langen lila Haare hatten blaue Spitzen bekommen.

Sie verwandelte sich, das war jedem klar.

Plötzlich wie aus dem nichts fing Enmu an zu schreien. Mirai hörte auf anzugreifen und hatte nur ihren rechten Arm ausgestreckt und ihre Hand sah aus, als würde sie nach etwas greifen. Enmu schrie weiter und ging schließlich in die Knie. Mirai bewegte sich zu ihrem Katana, welches nach einer einzigen Berührung ihrer Finger plötzlich weiß wurde.

Es schimmerte im Mondschein und schien auch noch zu leuchten. Sie griff nach dem Sonnenschwert und mit einem schnellen Hieb, rollte Enmu’s Kopf auf dem Boden und er fing an sich aufzulösen. „Wie?“, konnte der Dämon noch fragen und war dann vollständig zu Asche zerfallen.

Mirai schien erst dann wieder zu sich zukommen. Wieder einmal schien die Wut sie kontrolliert zu haben. Wie damals beim Puppendämon.

Die lilahaarige, fast Dämonin, ging in die Knie und heiße Tränen verließen ihre Augen. Aus dem rechten waren die Tränen aus Blut. „Tanjiro! Bitte halte dein Versprechen!“, sagte sie und sah den Kamado mit bittenden Augen an.

„Sollte ich jemals zum Dämon werden, Tanjiro, bitte ich dich, töte mich!“, sagte die blauäugige zu ihrem besten Freund. „Ich verspreche es dir! Aber ich werde es nicht so weit kommen lassen!“

„Aber, aber vielleicht wird es so wie bei Nezuko! Mirai, du bist doch stark genug!“, weinte der Kamado und sah seine beste Freundin an. „Zweihundert Jahre sind eine lange Zeit, Tanjiro! Ich habe Menschen sterben gesehen. Mal im hohen Alter, mal von Dämonen getötet und mal von Menschen getötet! In mir hat sich Hass angestaut, Tanjiro! Dieser Hass macht mich unberechenbar! Ich würde schlimmstenfalls nicht nur die Menschen töten! Sondern auch andere Dämonen! Ich will kein Dämon sein. Das wollte ich noch nie! Und außerdem, so stark wie ich scheine, bin ich nicht“, lächelte die lilahaarige sanft.

Tanjiro hob mit Tränen in den Augen sein Katana und setzte zum Hieb an. Dann durchschnitt das Sonnenschwert ihren Hals und der Kopf der jungen Dämonen Jägerin rollte von ihrem Nacken.

Ihr Bruder stand reglos am Rand. Kleine Tränen liefen seine Wangen hinab. Er respektierte die Entscheidung seiner kleinen Schwester, so hatte sie sich schon vor zweihundert Jahren entschieden und würde diese Entscheidung wohl nie ändern.

„Nii-chan, sag Douma bitte, dass ich ihn liebe!“, bat sie ihren Bruder. „Das werde ich!“

Ihr Kopf war zum Himmel gedreht. Plötzlich sah sie leuchtende Striche, welche immer mehr wurden. „Da hat sich mein größter Wunsch nun auch erfüllt!“, waren ihre letzten Worte, bevor sie vollständig zu Asche zerfiel. Ein Lächeln war noch zu sehen, bevor auch dieses zerfiel.

Akaza machte sich auf den Weg zu seinem Meister mit Tränen in den Augen. Die drei verbleibenden Dämonen Jäger und die Dämonin Nezuko, weinten über den Verlust. In dieser Nacht starb nicht nur die Flammensäule, sondern auch ein Mädchen , welches alles in einem Leben geschafft hatte, was sie sich vorgenommen hatte. Sie hatte ihren Bruder gefunden, würde auf ihn im Jenseits zusammen mit Koyuki-san warten, und sie hatte mit ihren Lieben zusammen Sternschnuppen gesehen.

„Ob sie nochmal wiedergeboren wird?“, fragte Kagaya Ubuyashiki in die Nacht hinein.

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Bitte hasst mich nicht!!
Es musste so kommen! Nie hätte sie zum Dämon werden können. Misaki war von Anfang an zu rein, um so zu werden. Außerdem hätte sie nie so werden können, wie Nezuko, da sie dann doch zu viel erlebt hatte.
Es wird noch ein Epilog kommen, der auch Spoiler zum Verlauf des Manga beinhaltet.

Where are you? [Demon Slayer ff | Douma ff]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt