,,Gleich habe ich dich'' rief der kleine blonde Junge mit der Zuckergrussschnute. Seine Haare wehten im Wind, während er seiner Schwester Shae durch den Garten folgte.
Quiekend verschwand er aus dem Blickfeld seiner Schwester, als sie den Kopf drehte. Verblüfft blieb diese stehen, fing aber zugleich an zu lachen, als sie ihren Bruder Aster bockig im Gras liegen sah. Der Grund dafür ereignete sich hinter ihm. Er war über sein sowieso schon kaputtes Spielzeug gestolpert. Befriedigt grinste sie, denn sie hatte ihm schon mehr als oft gesagt er solle es wegräumen.
Gerade half sie dem nun wieder gut gelauntem Aster wieder hoch, als ihre Mutter im Türramen der Verander erschien.
Sie war ungewöhnlich blass, und ihre roten Haare kringelten sich matt um ihr Kinn. Die glasigen blauen Augen und ihre dünne Statur waren Shae schon vor ein paar Wochen aufgefallen, doch immer wenn sie irgendwie das Thema wechseln und darauf anspielen wollte wich ihre Mutter wie ein schrekhaftes Reh aus.
Wut bildete sich im inneren von Shae, als sie daran dachte, wie gebrochen ihr ihre Mutter zwei Tage zuvor erzählt hatte, das sie ihren Job gekündigt habe. Nur war der eigentliche Störendfried ihr Vater. Ein großgewachsener Mann mit zu viel Stolz in sich. Er behaupete immer die Familie alleine versorgen zu können. Natürlich konnte er das nicht. Das wusste er ebenso selbst, doch er ging sich statt es einzusehen jeden zweiten Abend betrinken. Dann zwang er in seinem Suff ihre Mutter immer etwas. Mal war es die Mikrowelle die sie verkaufen sollte, weil wir sie anscheinend nicht mehr bräuchten oder auch Fly (unseren Feldhasen) weil er ein unnötiger Luxusgüter wäre, der immer so stinkt.
Dieses mal war es der Job gewesen.
Shae brauchte ihre Mutter nur emotionslos anzusehen, und betrachtete die sich in Sekundenschnellen bildenden Schuldgefühle in ihren Augen.
Ihre Mutter, Enya, war so schwach. Zum einen liebte sie ihre Mutter, doch tief im inneren Verabscheute sie sie für ihre Schwäche. Ihr war klar sollte ihr Vater jemals seine Hand gegen ihre Mutter erheben, würde sie nicht einmal versuchen sich zu wehren. Es exestierte einfach kein Kampfgeist in ihr.
Bevor Shae sich wieder aufregte, hob sie simpel ihre Augenbraue.
,,Essen ist fertig'' hauchte Enya, welche auf ein solches Zeichen gewartet hatte. Shae schnaubte, nahm die Hand ihres vor sich hin plappernden Bruders, und zog mit ihm im Schlepptau an ihrer Mutter vorbei in die Küche.
,,Shae, würdest du dir bitte einen Zopf machen, sonst hängen deine Haare wieder im Essen!'' ohne ihrer Mutter eines Blickes zu würdigen machte sie sich leise einen Zopf. In dieser Sekunde war nur das schmatzen ihres Vaters zu hören, welcher bereits am Tisch saß.
Den Ekel unterdrückt machte Shae erst Aster etwas von dem Kartoffelbrei und den Fischstäbchen auf seinen Teller, bevor sie sich selbst etwas nahm.
Ganz leise seufzte sie, die Realität stoppte urplötzlich und Shae sah nach draußen in den Sonnenuntergang. Es waren keine Wolken am Himmel zu sehen. Alles war klar, was hieß das es eine kalte Nacht werden würde.
Ihr Blick senkte sich auf die Hügel ab, und Shae meinte von hier aus das friedliche schwenken der Grashalme zu sehen. Aufeinmal erblickte sie einen riesigen locker 2Meter großen Wolf, welcher über die Felder rannte. Er war unglaublich schnell. Und so schnell wie er gekommen war, desto schneller war er auch wieder weg. Nur Shae meinte noch seine Anwesenheit vernehmen zu können.
Ein Tritt von Aster holte sie jedoch wieder in die Wirklichkeit zurück. Sauer sah sie ihn an, doch er grinste nur.
,,Hab dich'' flüsterte er spitzbübisch.

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Hush
WerewolfShae, ein eigentlich normales Mädchen trifft eines Morgens bei ihrer joggingrunde auf einen rießigen, schwarzen Wolf, der ihre Welt komplett auf den Kopfstellt. Er behauptet sie sei sein Mate, und als Shae sich dann auch noch selst in einen Wolf ver...