Überall und Nirgenwo färbt sich alles Rot

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Ich setzte mich an den Tisch und schaute mir das Tablett genauer an. Ich Hob die silberne Abdeckung hoch und ein leckerer Duft verbreitete sich im Raum. Ich schaute mir das Essen an und tatsächlich, es war mein Lieblings Essen. Woher weißt er..? Doch dann fiel es mir wieder ein, Mikey hat es ihm vielleicht erzählt, er ist der einzige der das wissen konnte. Ob er sich das von früher gemerkt hat? Aber warum sollte er?

Ich hinterfragte das alles nicht mehr und begann dann auch schon es zu essen. Ich nahm einen ersten Bissen davon „wow, ist das lecker.." kam es leise über meine Lippen und so schob ich mir den nächsten Bissen rein und im nächsten Augenblick war es dann auch schon leer. Auf dem Tablett fand ich dann noch ein Dorayaki, das war doch Mikeys Lieblings Essen..

Ich aß es nicht, also nicht sofort ich legte es auf die Seite für später und machte mich dann auf den Weg zurück ins Bad um mich endlich in die Wanne zu legen. Ich entkleidete mich und entfernte den Verband der um die Wunde an meinem Bauch war, ich schaute mir die Wunde an und sie war bisher schon gut verheilt. Ich klebte mir erneut ein Wasser festes Pflaster und später würde ich den Verband dann noch erneuern.

Ich stieg in die Wanne, das Wasser war immer noch schön warm und es fühlte sich einfach gut an. Das war genau das was ich jetzt gebraucht hatte, ein Seufzer entkam meinem Mund. Ich schaute hoch an die Decke und dachte nochmal an das was da vorhin vorgefallen ist. Dabei spürte ich eine leichte Wärme, ich schüttelte den Kopf und schlug mir leicht mit beiden Händen gegen die Wange. Dann tauchte ich in das warme Wasser komplett ein und somit auch meinen Kopf. Dort unten war es so ruhig und unbeschwert, wenig später tauchte ich wieder auf.

Mein Blick ging zurück an die Decke, ich musste meine Gedanken ordnen, meine Gefühle.. was war denn nur los mit mir? Kaum ist er mir so nahe drehe ich komplett am Rad. Ich hatte nie Probleme damit und eigentlich war ich auch die Starke und Taffe die nichts aufhalten konnte und der alles egal war außer ihrer Rache. Ich sollte weiter daran fest halten, den das war es was mich die ganze Zeit dran gehalten hat. Ich habe die letzten 12 Jahre damit verbracht diese Rache zu Planen und auszuführen und er kommt mir für ein paar Minuten so nahe und ich vergesse alles und bin wie ein anderer Mensch. Das kann doch nicht wahr sein. Ich muss standhaft bleiben, ich darf mein Ziel nicht aus den Augen verlieren, meine Rache an ihm für das was er mir angetan hat, hat oberste Priorität. Das darf ich nicht aus den Augen verlieren. Egal was da noch in mir ist, diese Gefühle habe ich doch schon lange verschlossen. Er bedeutet mir nichts mehr und ich habe auch keine Gefühle mehr für ihn, denke ich zumindest und schon wieder Zweifel ich an mir selbst.

Ich verbrachte noch etwas Zeit in der Wanne und stieg dann irgendwann auch raus, es war nicht gut so lange darin zu sitzen. Auch meinem Kopf tat dies nicht gut, den gegrübelt habe ich nun genug. Ich band mir ein Handtuch um, ließ das Wasser ab und tapste in schnellen Schritten zurück ins Zimmer um mir meine Rausgelegten Klamotten anzuziehen. Ich zog mir meine Unterwäsche an und ging dann zu dem Tisch und schnappte mir den Verband um diesen zu erneuern. Ich ging damit zurück ins Bad, denn mit einem Spiegel war es einfacher. Klar wäre es noch einfacher mit der Hilfe einer weiteren Person aber Ich bin es gewohnt das alleine zu machen, sonst war ich auch immer alleine. Denn ich brauche niemanden, denn mit anderen Menschen wird man eh nur enttäuscht.

Ich setzte mich dafür auf einen Stuhl, er war weich gepolstert und leicht kalt. Da ich leicht bekleidet war, bekam ich etwas Gänsehaut am Körper als ich die Kälte des Polsters an meiner Haut spürte. Ich gewöhnte mich schnell daran und machte mich dann auch schon daran den Verband an meinem Körper zu befestigen, was sich als schwerer rausstellte als gedacht. Ich verbrachte eine gute Zeit damit den Verband immer wieder neu um meinen Körper zu binden, immer stimmte irgendwas damit nicht und ich musste es neu drum machen. Mal war er zu locker, dann viel zu eng oder er verruchteste total, mittlerweile sag der weiße Stoff etwas abgenutzt aus. Aus Wut knüllte ich ihn zusammen und warf ihn zu Boden, gerade wollte nichts klappen so wie ich es wollte.

Ich legte meinen Kopf in meine Hände welche ich auf dem kalten Tisch vor mir abstützte, bis mich eine Stimme aus meinen Gedanken riss. „Soll ich dir helfen?" ich sprang total erschrocken auf, schaute mich im Raum um bis ich eine silhouette eines Mannes an der Tür angelehnt erkannte. Ich merkte gar nicht das die Tür sich öffnete geschweige denn das jemand hier eintrat. „Seit wann stehst du da?" fragte ich ihn, auf meine Frage bekam ich natürlich keine Antwort. Er stieß sich von der Tür ab und entfernte sich aus dem Schatten und trat in den Teil des Raumes in welchen durch den Mond Licht geworfen wurde. Mittlerweile war es draußen recht dunkel, ich habe es wohl seh lange versucht mit dem Verband. Der Mond schien hell und war die einzige Licht Quelle im Raum, man konnte von draußen den Wind heulen hören und man hörte die Schritte im Raum die er tat um näher an mich ran zu treten.

„Soll ich dir helfen?" fragte er mich erneut als er nun vor mir stand, heute den Verband vom Boden auf, betrachtete diesen genau. „Nein danke, ich brauche deine Hilfe nicht" sprach ich in ernsten Worten und leicht gereizt, nahm ihm den Verband aus der Hand und drehte mich um, verschränkte die Arme vor der Brust.

Er trat näher an mich ran, musterte mich von oben bis unten „das sah aber anders aus" sprach er in einer Ton Lage die ich nicht deuten konnte, er griff nach dem Verband und entzog ihn mir etwas grob aus der Hand. Dann faltete er ihn sorgfältig auf, wollte ihn auf meinen Körper legen und beginnen in mir neu zu machen.

Mit einer gewissen Wucht schlug ich seine Hand weg „ich sagte ich schaff das alleine" zischte ich ihn an, der Verband fiel auf den Boden und ich bückte mich um ihn aufzuheben. Ja ich brauchte Hilfe beim neu machen des Verbandes, aber das wollte ich mir selbst nicht eingestehen, dazu wollte ich nicht das er es macht. Es hätte jeder sein können aber warum ausgerechnet er? Dann machte er wieder einen Schritt auf mich zu.


 Es hätte jeder sein können aber warum ausgerechnet er? Dann machte er wieder einen Schritt auf mich zu

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Rache schmeckt bittersüß, oder doch nicht? - Mikey x Reader Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt