13 || Family?

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Ich lächelte Emily an. Sie war wirklich ein unheimlich niedliches Kind, wie sie da so stand und sich freute. "Na dann, gehen wir jetzt aber mal wirklich zur Kita. Ich muss mich ja noch um deine kranke Mama kümmern." erklärte ich ihr. Sie ging sofort zur Garderobe, zog sich ihre Schuhe und ihre Jacke an und kam wieder zu mir. "Hast du meine Büchse schon gepackt?", fragte sie mich. Ich schüttelte den Kopf. "Ich weiß auch gar nicht, wie das geht. Wollen wir auf dem Weg zur Kita beim Bäcker halten und dir da etwas kaufen?", erwiderte ich dann. "Okay, das ist auch lecker.", meinte Emily und öffnete schon die Haustür. "Warte!", lachte ich und schlüpfte schnell in meine Schuhe und meine Jacke, um ihr dann hinterher zu gehen. Ich nahm ihre Hand und wir gingen zusammen die Treppen hinunter und dann zur Kita. Beim Bäcker auf dem Weg suchte Emily sich einen Croissant aus. In der Kita angekommen führte sie mich stolz zu meinem Gruppenraum. "hier ist meine Gruppe! Und das da ist Siina, meine Erzieherin!", erklärte sie mir. Besagte Siina kam auf uns zu und begrüßte uns mit einem freundlichen "Moikka". Ich schüttelte ihr die Hand, während Emily sich an ihrem Bein fest klammerte. "Und wer sind Sie?", erkundigte Siina sich dann bei mir. "Ich bin Samu...", gerade wollte ich genauer erklären, wer ich war, als Emily mich unterbrach. "Samu ist mein neuer Papa! Er bringt mich heute her, weil meine Mama krank ist.", erklärte sie mit leuchtenden Augen. Siina und ich lachten. "So kann man das natürlich auch formulieren.", meinte ich, "ich bin der Freund ihrer Mutter und heute wirklich Krankenvertretung.". "Freut mich, Sie kennen zu lernen. Vielleicht sieht man sich ja noch öfter.", lachte Siina. "Mich auch, sicher.", erklärte ich. "Samu! Ich will endlich in meine Gruppe!", quengelte Emily da. "Ich glaube, ich muss mich da mal kümmern.", lachte ich. "Bis bald!", meinte auch Siina und öffnete die Tür zu Emily's Gruppe.
Ich zog Emily die Schuhe und die Jacke aus und hängte sie an ihren Haken. Dann legte ich die Tüte mit dem Croissant in ihr Fach und brachte sie in ihre Gruppe. "Tschüss Samu!", drehte sie sich um und wollte mich umarmen, kam jedoch nur an meine Beine. Großzügig ging ich in die Hocke, damit Emily mich richtig umarmen konnte. Dann rannte sie auf den Spielteppich zu ihren Freundinnen, während ich die Tür schloss und mit schnellen Schritten zurück zu Alissa in die Wohnung ging.
"Wie geht's dir?", fragte ich, sobald ich die Tür geöffnet hatte. "Besser", kam aus dem Wohnzimmer. Als ich es betrat, lag Alissa auf dem Sofa und hatte sich den Fernseher eingeschaltet. "Soll ich dir bisschen Wasser bringen? Trinken hilft, weiß ich aus Erfahrung.", erkundigte ich mich. Alissa nickte. "Aber nicht zu kalt und ohne Sprudel.", meinte sie dann. Spaßhaft verbeugte ich mich vor ihr und meinte: "Zu Befehl, Prinzessin. Ganz nach ihren Wünschen.". "Du bist so ein Quatschkopf", lachte Alissa. Dann ging ich in die Küche, um Alissa Wasser nach ihren Wünschen zu besorgen. Gerade als ich Alissa das Wasser bringen wollte, blinkte mein Handy auf. Ich hatte eine Nachricht empfangen. Von Amelia. Sofort stellte ich das Wasser auf den Tisch und setzte mich hin, um sie zu lesen. "Samu, ich habe dich gewarnt. Ich bin jetzt in Helsinki gelandet. Ich werde dich finden.", stand da. Ich begann zu zittern. Legte mein Handy auch auf den Tisch und atmete tief durch. Ich durfte jetzt nicht den leidenden spielen, Alissa brauchte meine Hilfe und das war wichtiger als meine Vergangenheit, da diese ja, wie das Wort schon sagt, vergangen war. Ich steckte mein Handy zurück in meine Hosentasche, nahm das Wasser und brachte es Alissa.
"Hier!", stellte ich es ihr auf den Nachttisch und setzte mich sofort auf einen Stuhl. "Alles okay?", fragte Alissa mich. Ich nickte. "jaja, alles super." Mit einem zweifelnden Blick setzte sie sich auf, goss sich ein wenig Wasser in das Glas und trank. "Was ist los, Samu? Ich sehe dir an, dass etwas nicht stimmt.", fragte sie mich, nachdem sie das Glas Wasser geleert hatte. "Ach, ist unwichtig.", versuchte sich weiterhin auszuweichen. "Wenn es unwichtig wäre, würde es dich nicht so mitnehmen, also rede.", forderte sie mich noch einmal dazu auf, ihr zu erzählen, was los war. "Aber...das interessiert dich doch eh nicht.", ich wollte Alissa nicht noch weiter belasten, wenn es ihr schon nicht gut ging. "Samu, wenn du jetzt nicht redest, werfe ich dich raus!", drohte sie mir etwas spaßhaft. "Okay, okay!", lachte ich, wurde dann jedoch sofort wieder ernst. "Ich hatte vor fünf Jahren mal eine Freundin, Amelia.", begann ich. Alissa nickte mir zu. "Ich habe sie geliebt wie davor noch keinen anderen Menschen - danach schon. Dich. Naja, auf jeden Fall waren wir, wie viele meinten das absolute Traumpaar. Sie verstand sich auch gut mit meinem damaligen besten Freund Lukas.", ich hielt kurz inne und atmete tief ein und aus. "Weiter!", meinte Alissa ungeduldig. "Einen Moment...", entgegnete ich. Ich musste mich erst wieder fangen. Nach einer halben Minute erzählte ich weiter. "Also, wir haben halt auch oft etwas zu dritt gemacht und alles, es war eine wunderschöne Zeit. Eines Abends habe ich beide zu mir nach Hause eingeladen, zum Essen. Wir wollten alle zusammen kochen, aber ich hatte vergessen, Nudeln zu kaufen und ohne die ging unser Plan nicht auf. Also zog ich noch einmal los, um ein Paket Nudeln zu besorgen.", je näher ich der eigentlich wichtigsten Stelle kann, desto schwerer war es für mich, die Fassung zu bewahren. Ich stand auf und lief im Raum umher. "Und als ich zurück kam, habe ich ganz fröhlich durch das Haus gerufen, dass wir jetzt endlich anfangen könnten. Es kam keine Antwort, also bin ich nach oben gegangen, habe erst in die Küche geschaut, dann auf den Balkon.", wieder stoppte ich und atmete tief ein. "Komm mal her!", bat Alissa mich. Ich setzte mich neben sie auf das Sofa und sie griff sofort nach meiner Hand und drückte sie. "Jetzt erzähl weiter, ich bin hier." Dankbar lächelte ich sie an, bevor ich mit meiner Erzählung fort fuhr. "Und dann habe ich in das Wohnzimmer geschaut, und da lagen sie übereinander, sie in Unterwäsche und er nur in Boxershorts und haben geknirscht, als würde es kein Morgen geben.", Alissa drückte meine Hand immer fester. "Und...warum macht dir das jetzt gerade so zu schaffen? Ich würde so etwas niemals tun!", versicherte sie mir. "Ich habe Amelia in Berlin beim Interview getroffen. Sie ist jetzt Moderatorin. Und ich habe sie abblitzen lassen, daraufhin meinte sie, dass sie her kommen würde und mir das Leben schwer machen.", ich schloss meine Augen und spürte, wie Alissa ihre Arme um mich legte. Ich erwiderte ihre Umarmung dankbar. Als wir uns aus der Umarmung gelöst hatten, zeigte ich ihr die Nachricht. "Die ist angekommen, als ich vorhin wegen deinem Wasser in der Küche war.", erklärte ich ihr. Fassungslos starrte sie die SMS an.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 31, 2015 ⏰

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"Here we are, a pair of hearts, feeling complete." {Sunrise Avenue FF}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt