{Sichtwechsel -> Samu's Sicht}
"Guten Appetit, traumhafte Frau!", grinste ich Alissa an. Leicht beschämt sah sie zurück. "Dir auch, schleimender Mann.", meinte sie dann frech.
Wir fielen beide über unsere Pizzen her, ohne ein Wort zu sagen. Als ich aufgegessen hatte, sah ich zu Alissa. Ihre braunen Haare hatte sie auf ihre linke Schulter gelegt, während sie ihre Pizza aß. Auf einmal sah sie zu mir auf.
"Wie lange starrst du mich jetzt schon so an?", meinte sie dann lächelnd und leicht verunsichert. "Vielleicht zwei Minuten.", beruhigte ich sie. "Na dann ist ja gut."
Ich schwieg und sah Alissa an. Sie war wirklich hübsch, mit ihren Braunen glatten Haaren, den Grübchen...und sie war nett. Freundlich, offen, hörte mir gerne zu. Ich setzte einen ernsten Blick auf.
"Alissa, das mit dem traumhaft vorhin war ernst gemeint. Ich möchte nicht aufdringlich sein oder sonst was, aber das war ernst gemeint. Ich finde dich verdammt hübsch. Und ich finde dich verdammt nett. Wir kennen uns noch nicht so lange, aber bisher habe ich dich nur positiv erlebt. Ich will nicht sagen, dass ich dich liebe, weil ich dich dafür noch zu wenig kenne, aber ich finde dich verdammt toll.", sagte ich dann und starrte ihr in die Augen.
Alissa beugte sich nach vorne. Geheimnisvoll sah sie mir einige Sekunden lang in die Augen. "Aber ich liebe dich. Einfach so, ohne Grund, ohne, dass ich dich besonders gut kenne, hab ich mich in dich verliebt." flüsterte sie dann. Ich wischte ihr eine Träne aus dem Augenwinkel. "So bewegend?" - "Mmh.", meinte Alissa und wischte sich die nächste Träne selbst aus dem Augenwinkel. "Sowas wurde mir noch nie gesagt."
Langsam strich ich ihr über die Wange. "Wollen wir noch an den Hafen gehen?", erkundigte ich mich. Alissa nickte.Nachdem wir bezahlt hatten, gingen wir zusammen zum Hafen. "Samu, was ist eigentlich mit deiner Band? Was läuft da nicht? Bitte, beantworte mir nur diese eine Frage!", fragte Alissa auf einmal in die Stille und sah mich an.
Ich biss mir auf die Unterlippe, schloss die Augen und atmete tief ein und aus. "Einer der Bandmitglieder hat begonnen zu trinken, nachdem sein bester Kumpel bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen ist. Er ist immer zu spät oder gar nicht zu den Proben gekommen und war oft nicht in der Lage, seinen Job zu machen. Auch Fernsehauftritte hat er oft einfach ohne Bescheid zu geben fliegen lassen.". Ich sah an mir herunter. Dass ich dieser 'einer' war, musste sie nicht wissen. Noch nicht jetzt.
Mitfühlend sah Alissa mich an. "Hat er...hat er sich denn inzwischen wieder gefangen?" - "Ja, also, manchmal benimmt er sich noch daneben. Aber die anderen sind halt noch sauer auf ihn und die Stimmung innerhalb der Band ist ziemlich beschissen.". Von mir selbst in der dritten Person zu sprechen, um nicht auffliegen zu lassen, dass ich dieser jemand war fiel mir wirklich schwer.
Alissa legte tröstend einen Arm um mich. "Das wird schon wieder, und die anderen aus der Band müssen sich mal ein bisschen in den reinversetzen, und er sollte versuchen, sich mal wieder ein bisschen zusammenzureißen.", erklärte sie dann in einem positivem Ton. "Und jetzt reden wir über positive Dinge!"
Inzwischen waren wir am Hafen angekommen und setzten uns, obwohl es ziemlich kalt war, auf eine Bank. "Und bei dir so?", fragte ich Alissa. Sie sah mich an. "Was bei mir?". "Naja, wie läuft es bei dir so?", drückte ich mich klarer aus.
"Ganz gut, eigentlich.", meinte sie. "Erzähl mal was über deine Tochter oder so!", forderte ich sie auf. Jetzt hatten wir schon über mich geredet, ich wollte sie sich da nicht einfach rausreden lassen.
"Sie heißt Emily, ist drei Jahre alt und ich liebe sie über alles.", Alissa hielt sich noch immer sehr knapp. "Und was machst du beruflich so?", fragte ich, als ich merkte, dass sie wohl nicht gerne über ihre Familie sprach. "Ich reite.", antwortete sie. "Du bist Nutte?", erkundigte ich mich spaßhaft, obwohl ich verstanden hatte, dass sie Pferde ritt. Alissa gab mir lachend einen Stoß in die Seite. "Pferde, keine Männer!". "Ich wollte dich doch nur ärgern!", lachte ich. "Auf jeden Fall reite ich Pferde ein. Weißt du, junge Pferde, die noch nie geritten wurden und lernen müssen, was der Reiter von ihnen will. Und ich reite schon eingerittene Pferde Korrektur, wenn sie schlecht geritten wurden und deshalb alles, was sie früher mal konnten, nicht mehr machen.", erklärte Alissa noch immer kichernd. Sie schien ganz in ihrem Element zu sein.
"Ich hab verdammt Schiss vor Pferden. Die sind so groß und schwer und ach, einfach unheimlich.", gab ich dann zu. Alissa sah mich überrascht an. "Wie kann man Schiss vor Pferden haben?", fragte sie verwundert. Ich überlegte. Pferde waren einfach unheimlich. Wenn sie nicht groß waren, waren sie frech. Und beides machte mir Angst. Ich wollte nämlich weder von einem kleinen Pony gebissen, noch von einem großen Pferd umgerannt werden. "Die sind einfach unheimlich. So groß und stark und jaa, keine Ahnung.", erklärte ich. Alissa lachte. "Die größten sind doch meistens die nettesten. Aber mit denen arbeite ich gar nicht, ich reite die kleinen ein, da gibt es nicht so viele Leute für - aber ich bin klein und leicht, da passt das super.". "Die sind auch unheimlich, die beißen und treten!", meinte ich ängstlich. "Überhaupt nicht! Ich nehme dich irgendwann mal, wenn du Zeit hast, mit, dann siehst du, dass die nicht böse sind.", kicherte Alissa. Ängstlich sah ich zu ihr. "Aber...ich muss doch nicht nah ran, oder?" - "Nur wenn du willst.". Erleichtert atmete ich auf.
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"Here we are, a pair of hearts, feeling complete." {Sunrise Avenue FF}
FanfictionSamu und Alissa treffen sich in einem Café. Alissa ist eine selbstständige junge Frau, hat eine Tochter und einen Ex-Mann. Samu ist Sänger einer Band, beschäftigt und berühmt - außerhalb von Finnland, wo sich diese Geschichte abspielt. Halten sie t...