Meine Nachbarn, die Parker Brüder

Breakfast

Da ich mich nun etwas frisch gemacht hatte und meine Kopfschmerzen unter einer eiskalten Dusche abgekühlt habe für's Erste, ging ich nach unten in die Küche.
Wo Hunter schon fleißig am Frühstück vorbereiten war. Ein köstlich riechender Duft nach würzigen Essen kam mir in die Nase, auch etwas süßliches nahm ich wahr.
"Hey nochmal.", begrüßte ich ihn in einem wacheren Zustand.
Er drehte sich zu mir um.
"Wie geht's dir nach der Dusche?", fragte er mich mit einer Fürsorge in seinem Ton.
"Deutlich besser, aber immer noch nicht gut.", gestand ich ihm.
Er nickte.
"Warte ich habe da gleich was für dich.", sagte er und drehte sich wieder zur Küchenzeile um.
"Wird kurz laut.", warnte er mich vor.
Ich setzte mich in der Zwischenzeit auf einen der Barhocker und hielt mir die Hände vor die Ohren. Das Geräusch des Mixers ertönte und kam dennoch durch meinen Gehörgang.
Etwas schmerzerfüllt verzog ich das Gesicht.
"Hier. Trink das, dann sollte es dir bald wieder besser gehen.", reichte er mir ein Glas mit einer grün aussehenden breiig-cremigartigen Flüssigkeit entgegen.
Mit einer leichten Anwiderung im Gesicht, sah ich es mir ganz genau an und roch einmal dran.
~Hätte ich das mal lieber gelassen.
Es roch würzig, nach verschiedenen Gemüsesorten und Honig. Eigentlich mochte ich alles was ich wahrnahm, aber in der Konstellation weniger, wie ich feststellte.
"Nicht dran riechen. Trinken! Und auf einmal am Besten.", befahl er wie ein Daddy.
Mit einem von Ekel durchzogenen Ausdruck hob ich mein Glas hoch "Und Prost!", sagte ich, bevor ich es ansetzte. Die Konsistenz ging über meinen Mund runter in die Speiseröhre. Das war so ein ekelhaftes Gefühl. Ich schaffte dieses Zeug gerade so bis zur Hälfte, dann setzte ich ab.
Leicht musste ich würgen.
Hunter schüttelte den Kopf, vermutlich weil ich schwächelte, da er mich ganz genau beobachtete.
"Mehr geht wirklich nicht. Aber danke!", bedankte ich mich trotzdem höflich bei ihm.
"Du bekommst nichts anderes zu essen, bevor du nicht austrinkst.", erpresste er mich, bei diesem gut riechenden Geruch im Raum.
"Das ist unfair es riecht so lecker.", schmollte ich.
"Los jetzt.", ging er nicht drauf ein sondern, forderte weiter.
Ich gab mich geschlagen und setzte zum zweiten Ansatz an. Wieder das gleiche Ekelgefühl welches mich durchzog.
"Du hast es gleich, noch zwei Schlücke.", feuerte er mich an. Und genau diese Zwei waren die, die am Schlechtesten runter gingen. Ich kämpfte mit mir. Doch es zahlte sich aus, daß er mich unterstützte.
Mit erhobenen Hauptes und siegessicher, stellte ich das Glas zurück auf die Theke.
"Ich will nichts mehr zu essen.", musste ich leider gestehen. Mein Magen war wie voll.
"Kein Problem. Das können Jere und Nate auch essen.", versicherte er, das es ihn nichts ausmacht, das ich ablehnen musste.
"Nate? Jere? Frühstück ist fertig.", rief Hunter seinen Brüdern hinauf.
Von oben nahm man nun Gepolter wahr.
"Du solltest übrigens nicht so viel trinken. Das macht deine schöne Haut kaputt.", schien er es gut mit mir zu meinen.
"Du findest mich schön?", war das einzige was mein Mädchenhirn fälschlicherweise aufnahm, wenn ein junger Mann ein Kompliment machte.
"Ich habe gesagt deine Haut ist schön.", korrigierte er mich. ~Autsch!
Genau in dem Moment kamen die beiden anderen Jungs runter.
"Morgen!", begrüßte Jere uns monoton.
"Guten Morgen..", begrüßte uns Nate.
~Was war denn mit Nate los?
Er wirkte ganz anders als gestern und sah mich nicht mal an.
Jere setzte sich zu mir und Nate setzte sich seitlich an die Küchentheke.
Hunter tischte das reichliche Essen auf. Das hätten wir eh nie zu zweit geschafft... auch wenn mein Inneres gerne mit ihm alleine geblieben wäre. Nun setzte sich Hunter auch zu uns und fing auch das Essen an.
"Du willst nichts?", fragte mich Jere.
"Ne mir ist schlecht.", gab ich einfach von mir.
"Habe dich gar nicht auf der Party mehr gesehen. Bist du früh weg?", fing er irgendwie an besorgt zu sein.
"Kann sein. Ich weiß echt nicht mehr all zu viel. Und dann bin ich ja hier aufgewacht.", zuckte ich mit den Schultern um meine Unwissenheit zu bestätigen.
"Danke fürs Essen Hunt. Ich muss los.", sprang Nate plötzlich auf.
"Wo willst du denn hin?", wollte Hunter wissen. Auch ich fände es gut eine Antwort zu erfahren.
"Joggen und dann zu nem Kumpel.", antwortete er so knapp wie nur möglich, bevor er dann das Haus verließ.
~Fand ich sein Verhalten jetzt komisch?
Die Jungs aßen noch und ich versuchte am Leben zu bleiben. Es war verdammt heiß in der Nähe der beiden Brüder zu sein.
Ich wusste gar nicht, wie ich ein Thema anfangen sollte. Ich wollte auch keinen der beiden langweilen.
Zum Glück ertönte das Handy eines der beiden Jungs. Es war Hunter seins. Er zog es aus seiner Hosentasche, guckte dieses Mal aber auf den Display. Es schien nur eine Nachricht gewesen zu sein und kein Anruf.
Er sah angestrengt beim Lesen aus.
Jere aß genüsslich seine Rühreier mit Speck und kleinen Würstchen.
"Shit! Ich muss weg. Jere kümmerst du dich um Cecilia?", sagte er aufgeregt und wandt sich an seinen Bruder.
"Nichts lieber als das!", entgegnete er ihm und bestärkte dies, indem er seinen Arm um meinen Nacken legte.
Hunter schien sich anzuspannen bei Jere seiner Bewegung, aber er tat auch nichts dagegen.
"Wie auch immer. Wenn der dich belästigt, gib mir bescheid.", so verabschiedete er sich von mir und ging dann auch seines Weges.
"Tja jetzt sind nur noch wir zwei hier.", stellte Jere fest und hatte einen flirty Unterton dabei. Sofort nahm ich seinen Arm von mir runter. Doch er blieb unbeeindruckt davon.
"Bock auf einen Nachtisch?", fragte er und zwinkerte mir zu.
"Jere!!", mahnte ich ihn.
"Nicht das was du denkst. Wir haben Eis. Vielleicht könnten wir dabei ja eine Serie oder so gucken?", kratzte er sich nervös am Hinterkopf. ~Jere war nervös??
"So wie früher?", musste ich an den Gedanken daran irgendwie lächeln.
"Wie früher!", bestätigte er.
Ich nickte. Sofort stand er auf und ging zum Gefrierfach im Kühlschrank. Er holte einen Becher Ben&Jerry's raus und holte noch zwei Löffel. Er ging um die Ecke und ließ sich auf der großen Couch im Wohnbereich nieder. Mit der Hand klopfte er neben sich auf den Sitz. Dies sollte wohl eine Einladung für mich sein. Sogleich ging ich ihr nach.
Er reichte mir einen Löffel und öffnete das Eis.
"Hier such du was aus.", reichte er mir die Fernbedienung entgegen, die ich annahm.
Ich suchte auf Netflix nach einer geeigneten Serie, eine die in Etwa uns beiden gefallen könnte.
Ich laß ~The Office~ und ließ eine Folge abspielen. Gespannt sahen wir uns die erste Folge an. Nebenbei löffelten wir gemeinsam das Eis...