Als wir zum Stehen kamen, machte ich mich aus seinem Griff los und verschränkte meine Arme vor die Brust.
"Warum provozierst du mich!?", erklang seine bewegte und mächtig klingende Stimme.
Völlig aufgewühlt und neben der Rolle stehend, sah ich ihn ganz genau an.
"Ich weiß überhaupt nicht was du von mir willst Hunter. Du hast mir deinen Standpunkt klar gemacht... also wo ist das Problem, wenn ich was mit Jere anfange.?", verstand ich ihn nicht und gab eine für ihn fassungslose Anmerkung hinzu.
Er fasste sich an den Kopf und ging sich durch die Haare.
~Ist sowas nicht ein Zeichen von Nervosität?
"Hör zu! Am Liebsten hätte ich mit dir da oben geschlafen... *deutet auf sein Zimmer hin* ... Ich hätte so gerne Dinge mit dir angestellt, wo du noch gar nicht weißt wie die funktionieren. Ja Ci - ich hätte dich so gerne so krass gefickt!", eröffnete er seine tiefsten Gedanken mit mir.
"Aber du hast es nicht!", stellte ich fest.
"...weil ich dich kenne seit du auf die Welt gekommen bist.", bekennte er das was ihn störte.
"Als ich dich vor meiner Haustür habe stehen sehen, wusste ich sofort wer du bist. Ich wollte es nur nicht zugeben. Sieh dich doch an, du verdrehst jedem Typen deinen Kopf... auch mir, was ich nicht abstreiten will.", setzte er fort und und legte weiter die Karten auf den Tisch.
Innerlich drehte sich alles bei mir. Es fügte sich nichts von diesen Worten die er sprach zusammen.
Es war nicht zu überhören, daß er mir Komplimente machte, doch was war sein Hauptproblem?
"Hunter, sag mir einfach was das Problem ist. Ich will keine ewigen Komplimente hören. Ich kann genauso wieder rüber gehen, zu Jere.", forderte ich zu einer Antwort auf.
Er schien sich nicht äußern zu wollen. Er spannte seinen Körper richtig an.
"Fuck! Maaaaan!", brüllte er und schlug mit seiner Faust gegen die Hauswand.
"Hunter!!!", ging ich besorgt auf ihn zu.
"Scheiße!!", bereute er sogleich was er getan hatte, als er den Schmerz wahrnahm.
Ich nahm seine Hand und drehte sie zu mir um das Ausmaß seiner Verletzung begutachteten zu können.
"Das kann so nicht bleiben. Wir gehen zu mir rein und ich verbinde dir das.", wurde ich ihm gegenüber ernster, aber blieb dennoch fürsorglich.
"Nein schon gut.", wollte er den Schmerz mir gegenüber nicht eingestehen und zog seine Hand weg.
"Ah! Ffff...", enthuschte es ihm über sein schmerzerfülltes Gesicht.
"Gar nicht so schlimm was..", nervte mich sein Verhalten, also verhöhnte ich ihn.
Mit einem ernsten Blick schaute er mir in die Augen.
"Gut, von mir aus. Ich komme mit zu dir.", gab er nur ungern nach.Vor ihm weg lief ich zur Haustür und machte sie auf. Er trat nur widerwillig in mein Haus ein.
"Soll ich dich schieben?", dauerte es mir ungeduldigerweise zu lange.
Augenrollend, ging er an mir vorbei und setzte sich auf die Couch.
"Ja setzt dich.", zischte ich leise, während ich die Tür schloss.
In der Küche unter der Spüle fand ich unseren Verbandskasten. Aus unserer Vorratskammer besorgte ich Desinfektionsmittel für die Haut und aus dem Bad ein Handtuch.
Hunter wurschtelte gerade in der Küche rum. Er kannte sich gut hier aus, was ich nicht unverwerflich fand.
"Kennst dich gut hier aus.", wollte ich die Stimmung lockern.
Sofort drehte er sich zu mir um, als wenn ich ihn erwischt hätte, so verhielt er sich.
"So oft wie ich schon hier war früher. Das ist wie Fahrrad fahren.", zuckte er lässig mit den Schultern. Plausibel. Ich stellte im Wohnzimmer alle meine Sachen ab, die ich gefunden hatte und für seine Verletzung brauchte. Hunter kam mit zwei Gläsern und einer Flasche Wein wieder.
"Wein?", zog ich meine Augen unglaubwürdig hoch.
"Erst nach getaner Arbeit und zur Belohnung.", zwinkerte er mir zu.
"Zur Belohnung, das du dir die Verletzung selbst zugefügt hast?", hakte ich nach, da ich es nicht gut lassen konnte.
"Könntest du BITTE einfach meine Faust verarzten, Frau Doktor.", verlangte er albern.
Da ich nun wirklich keine Lust mehr hatte zu diskutieren, nahm ich wieder seine Hand und drehte sie so, dass die Verletzung zu mir gerichtet war.
"Das brennt jetzt etwas.", warnte ich ihn netterweise vor. Wortlos von ihm nahm er das hin.
Ich träufelte Desinfektionsmittel auf das Handtuch und fing an seine Wunde zu desinfizieren. Ein Blick in sein Gesicht verriet mir, das es ihm schmerzte. Sein Gesicht verzog sich dabei, doch er verkniff sich jegliche Art von Mucks.
~Du immer stark tunder Kerl!
"Geht es?", fragte ich ihn mit ruhiger Stimme.
"Sicher.", tat er es damit ab.
Nachdem ich fertig war, rieb ich noch eine dünne Schicht der Wundcreme auf und Verband ihm seine Hand.
"Halt mal.", befahl ich ihm, und gab ihm die Rolle mit Klebestreifen zum Abschneiden in die Hand. Seinen strengen Blick auf mir, konnte ich gut ignorieren.
"Eigentlich bin ich immer der, der Befehle gibt, aber wenn du das machst ist das verdammt heiß.", schien er für sich festzustellen und versuchte gleichzeitig flirty rüberzukommen. Ich verdrehte die Augen und schnitt mir ein paar Streifen ab um sie als Halt an den Verband zu kleben.
"Fertig.", sagte ich monoton und war bereit aufzustehen. Auf einmal ging alles sehr schnell, er griff nach mir und zog mich auf seinen Schoss. Breitbeinig saß ich auf ihm und er sah mich ganz genau an.
Ein Gefühl aus Wohlsein und Schüchternheit machte sich in mir breit, während ich zu ihm blickte und verfolgte was er tat.
Mein inneres Ich griff dieses Mal erwachsenendenkend durch. Ich löste mich von ihm und stand auf. Wortlos räumte ich die Dinge wieder zurück an ihre Plätze.
Ich setzte mich auf einen der gegenüber liegenden Sessel und wartete auf eine Reaktion. Hunter rückte sich gerade und dann zum Tisch hinüber und füllte die Gläser auf dem Tisch mit Wein. Er hielt mir dann eins von den beiden entgegen. Zögernd beugte ich mich vor und nahm es an...
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Meine Nachbarn, die Parker Brüder
RomanceCecilia Miles ist ein gewöhnliches Mädchen, aus Boston/Massachusetts, das mit den drei Brüdern Hunter, Jere und Nate aufwuchs. Seit sie denken können sind sie schon Nachbarn und ihre Eltern gut miteinander befreundet. Cici, wie ihr Spitzname lautet...