3. Kapitel

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Als Gandalf seinen Kopf jedoch auch anhob, zog Legolas schnell seinen Bogen samt Pfeil nach unten und nickte leicht mit dem Kopf.
"Gandalf! Verzeiht! Ich wusste nicht, dass ihr hier unterwegs seid. Was führt Euch in den Düsterwald? Solltet ihr nicht eigentlich bei den Zwergen im Erebor sein?", fragte er erstaunt.
"Nein, aber bald wieder. Ich wurde von Thorin beauftragt, seine verschwundene Frau zu finden, und hier ist sie."
Er beugte sich nach links, sodass ich für Legolas sichtbar wurde. Er musterte mich.
"Guten Tag", sagte ich. Er nickte nur und gab seinen Bogenschützen ein Zeichen, dass sie ihre Bögen senken sollen.
"Kann ich euch irgendwie behilflich sein? Wollt ihr einen Tag bei uns unterkommen? Der König hat bestimmt nichts dagegen. Es wäre uns eine Ehre, Thorin Eichenschilds Frau bei uns zu beherbergen", meinte er freundlich und schmunzelte.
Na sowas! Was ist denn da passiert? Thorin erzählte mir immer,was für einen großen Hass er auf die Elben hatte! Warum auf einmal diese Freundlichkeit?
Ich wurde misstrauisch.
"Ich nehme das Angebot dankend an, aber nur, wenn meine Tochter Thinda mitkommen darf." Ich zeigte auf meine schlafende Tochter.
Legolas hatte sie anscheinend erst jetzt bemerkt, denn er legte seine Stirn in Falten.
"Natürlich. Ich wusste nicht, dass Thorin eine Tochter hat. Verzeiht", murmelte er, als wäre es ihm etwas peinlich, nichts von meinem und Thorins Kind zu wissen.
"Keine Sorge, er weiß es selbst noch nicht", entgegnete ich ihm ernst. Er schaute mich verdutzt an. Er wollte gerade zu einem Satz ansetzten, als auch schon Gandalf das Wort ergriff.
"Naja gut, ich glaube es ist an der Zeit, das Waldelbenreich aufzusuchen, findet ihr nicht?"
Er sah den Elb erwartungsvoll an.
"Natürlich, ich werde euch hinführen. Folgt mir!"

Legolas führte uns nun schon mehr als eine Stunde durch den Düsterwald. Ich ließ das Spitzohr nicht mehr aus den Augen. Thorin erzählte mir immer Geschichten über Thranduil und seinen Sohn, weshalb ich auch Legolas kannte. Er berichtete nie etwas Gutes über die Beiden. Wir ritten über eine Brücke, die über einem tosenden Wasserfall errichtet wurde. Das Tor zum Waldelbenreich öffnete sich und Legolas befahl uns, vom Pferd abzusteigen und zu Fuß weiterzugehen.
"Pferde sind hier nicht erlaubt, wisst ihr", meinte er zu mir. "Das weiß ich.", entgegnete ich ihm ernst. "Warum denn nicht?", fragte Thinda ihn neugierig. Sie ist wach geworden, als wir sie von Pferd gehoben haben.
"Das ist eine lange Geschichte, meine Kleine. Magst du sie hören?", fragte Legolas meine Tochter. "Ohja, sehr gerne!!" Sie hüpfte auf der Stelle herum und lief dann zusammen mit dem Spitzohr in das Reich der Elben hinein.
Ich Wand mich derweil an Gandalf.
"Woher wissen wir, dass wir den Elben Vertrauen können?, fragte ich den Zauberer.
"Nun ja, er hat deinen Mann davor bewahrt, von Azog in tausend Stücke gerissen zu werden."
Ich musste schwer schlucken.

Nilda - Never forget (Thorin FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt