24. Kapitel

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"Wo willst du denn jetzt schon wieder hin?", murmelte Thorin, als ich gerade dabei war, unsere Wohnung zu verlassen.
"Ich habe Fili versprochen, ihn im Speisesaal zu besuchen. Ein paar Frauen aus den Eisenbergen sind heute eingetroffen. Du als König solltest dort vielleicht auch mal vorbeischauen", erwiderte ich belustigt und strich ihm sanft über die Wange.

"Wirklich? Das wusste ich ja gar nicht! Warte, ich begleite dich", sagte mein Mann und zog sich seine Stiefel an. "Wir schauen aber nochmal schnell bei Balin vorbei. Ich will noch Thinda und Djali abholen", fügte ich noch hinzu und verließ dann mit einem nickendem Thorin unser Gemahl.

Nachdem wir unsere Tochter und deren besten Freund bei dem Babysitter namens Balin abgeholt hatten, begab sich meine kleine Familie in den Speisesaal. Es war voller als gedacht und ich erkannte Fili, wie er hektisch mit Suppenschüsseln hantierte. Als er uns sah, erhellte sich seine Mimik und er kam freudig auf uns zu. "Hallo, Fili. Wie versprochen sind wir hier, um dir zu helfen", sagte ich.

Er nickte dankend und begrüßte anschließend Thinda, Djali und Thorin. "Ich bin stolz auf dich, mein Neffe", meinte dieser und klopfte dem blonden Zwerg auf die Schulter. "Danke, Onkel", gab dieser zurück. "Ich geh mal zurück zu den Frauen. Sie brauchen mich", fügte er noch zwinkernd hinzu. Thorin und ich lachten und folgten ihm.

"Mama, darf ich mit Djali ein bisschen spielen gehen?", fragte mich plötzlich Thinda, als sie wild an meinem Mantel zog. Ich beugte mich zu ihr runter und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht. "Natürlich. Aber entfernt euch nicht zu weit! Zum Mittagessen seid ihr wieder da, versprochen?", meinte ich tadelnd. "Versprochen!", quietschte meine Tochter und lief dann mit Djali an der Hand aus dem Saal.

Thorin und Fili waren währenddessen schon in der Küche verschwunden und halfen wahrscheinlich Bombur. Männer und kochen, dass ging nie gut. Ich hoffte doch sehr, dass das, was sie den Frauen vorsetzten, einigermaßen essbar war. Es war höchste Zeit, dass mal wieder ein bisschen weiblicher Charme hier in den Berg kam.

Ich ergriff die Chance, um die weiblichen Herrschaften zu begrüßen. Ich schnappte mir einen freien Stuhl und stellte mich darauf. Ich räusperte mich kurz, damit ich die volle Aufmerksamkeit des Saals bekam. Alle Frauen schauten gespannt von ihren Schüsseln auf und ein kleines Rauen ging durch die Runde.

"Guten Tag, Frauen aus den Eisenbergen. Ich bin Nilda, die Frau von König Thorin. Ich heiße euch herzlichst willkommen im Erebor und ich hoffe, ihr habt eine möglichst angenehme Reise gehabt. Nachdem ihr gegessen habt, werden einige Zwerge euch den Weg zu euren Gemächern zeigen. Bei Fragen, wendet euch bitte an mich oder meinen Mann. Ich wünsche euch einen schönen Aufenthalt hier im Berg!"

Alle applaudierten und ich stieg von meinem kleinen "Podium" herunter. Nachdem es wieder still geworden war, vernahm ich plötzlich ein weiteres Klatschen hinter mir. Ich drehte mich um und erkannte Thorin, der mich stolz anlächelte. Er kam auf mich zu und küsste mich sanft auf die Stirn. "Tolle Ansprache. Ich könnte mir keine bessere Frau an meiner Seite vorstellen", sagte er lächelnd und ich knuffte ihn leicht in die Seite. "Übertreibe nicht, mein Lieber. So toll war das jetzt auch nicht", erwiderte ich, woraufhin er noch mehr grinste.
"Ich liebe dich so sehr", sagte er und legte seine Lippen auf meine. "Ich dich auch", hauchte ich.

Dann begrüßte auch er noch einmal die Frauen und setzte sich dann zusammen mit mir an einen der Tische. Fili brachte mir eine Schüssel und ich betrachtete skeptisch das Braune, das er 'Suppe' nannte. Vorsichtig rührte ich die Brühe mit meinem Löffel um und schob mir dann eine kleine Portion in den Mund. Zu meinem Erstaunen schmeckte es sogar ganz gut, also aß ich alles auf. Als Frühstück hätte ich mir zwar etwas anderes als Suppe vorstellen können, aber besser als nichts.

"Und Ihr seid also die Frau von Thorin", fragte mich plötzlich jemand neben mir. Es war eine gut gebaute Zwergenfrau mit braunen Haaren und grünem Kleid. "Richtig. Und Ihr seid?", fragte ich ebenfalls und schmunzelte sie an.
"Mein Name ist Hedra", antwortete sie.

Hedra? Den Name hatte ich schon mal irgendwo gehört. Aber mir wollte partu nicht einfallen, wo. "Schön Euch kennen zu lernen, Hedra."

Jetzt erkannte ich, dass auch ein kleiner Junge neben ihr saß. "Und wer ist der kleine Mann da?", fragte ich und zeigte auf den Jungen. "Ach, dass ist mein Sohn. Sag hallo zu Nilda, Dergram", sagte Hedra zu ihm und lehnte sich ein wenig nach hinten, sodass er mir die Hand geben konnte. "Hallo Dergram. Du hast einen sehr interessanten Namen!", meinte ich, woraufhin er anfing zu kichern. Auch Hedra lachte und streichelte ihm den Kopf. "Ja, das stimmt. Den Namen hat sich sein Vater ausgesucht. Es bedeutet 'der Starke", erklärte mir die Zwergenfrau.

Moment: Hedra, Dergram, der Starke? Das höre ich doch nicht zum ersten Mal!

Ich bin böse, ich weiß XD Cliffhänger, meine lieben Freunde! :D naaaaaaa, wisst ihr wer die Frau und der Junge sind? *augenzwinker*
Haha ❤️
Hoffe euch gefällt das Kapitel:)
LG

Nilda - Never forget (Thorin FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt