15. Kapitel

975 55 6
                                    

"Thorin, lass mich in Ruhe. Geh doch wieder zu deinem Gold", gab ich genervt von mir.

"Gold?", fragte er.
Er kam auf meinen Stuhl zu und setzte sich links neben mich. Fili betrachtete das Geschehen wortlos, stand dann auf und verließ uns.
"Ich lass euch dann mal alleine", sagte er noch zum Abschied und verschwand daraufhin aus dem Speisesaal.

"Nilda, es tut mir leid, was ich vorhin gesagt habe. Manchmal bin ich nicht ganz klar in meinen Gedanken. Aber es kann nicht am Gold liegen. Ich habe das Meiste den Menschen in Thal gegeben und den Ered Luin zukommen lassen. Sie brauchen es dringender als ich."

Er fing an, meine Wange zu streicheln und zwang mich, ihn anzusehen. Ich bemerkte, wie sich der Schleier von seinen Augen langsam löste und diese immer klarer wurden.
Dies waren die Augen, in die ich mich verliebte.

"Oh Thorin." Mehr brachte ich nicht hervor. Ich ließ mich in seine Arme sinken und brach ein weiteres Mal in Tränen aus. Er streichelte mir sanft übers Haar und flüsterte mir ins Ohr:

"Ich habe Djali neben Thinda in unser Bett gelegt. Sie schlafen beide tief und fest. Morgen lass ich sofort das Kinderzimmer für die Beiden einrichten."

Ich löste mich leicht von ihm und schaute ihn verdutzt an.
"Beide?", fragte ich.

"Ja. Ich habe beschlossen, Djali solange bei uns aufzunehmen, bis wir eine Frau gefunden haben, die sich gerne um ihn kümmert. Was sagst du dazu?"

Er lächelte mich an, während er über die Narbe in meinem Gesicht fuhr.

"Ich finde das eine prima Idee. Thinda und er verstehen sich auch sehr gut. Und ich glaube, unsere Tochter hat in ihm einen guten Freund gefunden. Aber sag Thorin, wo sollen wir heute schlafen?"

"Keine Sorge, meine Liebe. Ich habe nicht nur eine Wohnung hier im Erebor. Links neben dem Thronsaal befindet sich ein großes Zimmer mit einem Doppelbett. Wollen wir?"

"Da sag ich nicht nein!", sagte ich, während ich ihm zuzwinkerte.

"Na dann! Wenn ich bitten darf."
Er stand auf und hielt mir seine Hand hin. Ich nahm sie dankend an und henkelte mich bei ihm ein.

Wir kamen im Thronsaal an und bogen nach rechts ab. Dort befand sich eine Tür mit einem großen Schloss.
Plötzlich löste sich Thorin von mir und kramte in seinem Mantel rum.

"Nilda, warte hier kurz auf mich. Ich bin gleich wieder da."

Etwas erstaunt nickte ich und sah meinem Mann nach, wie er wieder zum Thronsaal eilte.
Als ich da so auf der Stelle herumstande, hörte ich auf einmal dumpfe Schritte.

"Das ging aber flott! Ich warte schon auf dich!", sagte ich, während ich immer noch weiter die Türe betrachtete und mich nicht umdrehte, da ich damit gerechnet hatte, Thorin wäre wiedergekommen.

"Warum solltest du auf mich gewartet haben?"

Ich drehte mich schlagartig um und schaute dem großen Zwerg in die Augen. Er überragte mich gut eine Kopflänge und verschränkte die Arme vor der Brust.

"Dwalin... Verzeiht, ich habe mit Thorin gerechnet...", stotterte ich.

Er wirkte furchteinflößend und machte mir Angst. Seitdem er mich aus dem Erebor zerren wollte, behandelte ich den muskulösen Zwerg mit viel Respekt. Wenn er wollte, könnte er mir alle Knochen brechen.

"Was machst du hier", sagte er forsch.

Ich wusste erstmal nicht, was ich antworten sollte. Ich hoffte, er wusste noch wer ich war!

"Ehm... Ich warte auf Throin? Er wollte nur kurz die Schlüssel für das Zimmer holen."

"Aha. Aber Nilda, ich wollte nochmal mit dir sprechen."

Ich schluckte schwer und machte mich auf eine ordentliche Standpauke gefasst, was ich denn hier im Erebor zu suchen hätte und ich gefälligst die Finger von Thorin lassen soll.

Er setzte zur Erklärung an:
"Ich wollte mich bei dir für mein Verhalten heute Mittag entschuldigen. Ich habe dich erst nicht erkannt und dachte, du wärst ein Eindringling. Ich hatte keine Ahnung, dass du unter der Kapuze stecktest. Aber eins noch: ich bin froh, dass du wieder hier bist. Ich habe seit langem mal wieder Thorin so glücklich gesehen. Du und Thinda, ihr seid sein Leben. Bitte Verlass nie wieder den Erebor, dass würde unser König nicht verkraften. Und morgen organisiere ich für euch drei das schönste Willkommensfest organisieren, das bei den Zwergen jemals gefeiert wurde!"

Ich war vollkommen baff. Ich hätte mit allem gerechnet, aber nicht mit sowas!

"Dwalin, dass... Ich.... Ich bin gerade ganz sprachlos. Das hätte ich jetzt nicht erwartet. Aber danke, dass bedeutet mir sehr viel!"

In diesem Augenblick stieß auch Thorin wieder zu uns. Er begrüßte Dwalin freundlich und schloss dann die Türe auf. Dwalin verabschiedete sich von uns beiden und machte sich wieder auf den Weg zu seiner Stube.

"Das Zimmer ist wirklich schön, Thorin!"

Ich drehte mich zu ihm und sah, wie er seinen Mantel auszog und über einen Stuhl hing, der in der linken Ecke des großen Zimmers stand. Es war nur ein einziger Raum mit einem Schrank, einem großem Bett und diesem einsamen Hocker. Der Blick hingegen wurde auf die Wände gelenkt: Sie waren bunt angemalt und stellten den Stammbaum des Durins Geschlecht da. Zu jeder einzelnen Person wurden kleine Porträts und bestimmte Attribute an die Seite gemalt. Thorins Großvater Thror zum Beispiel funkelte der Arkenstein über dem Kopf. Bei meinem Mann jedoch gab es nur ein Porträt und keine Eigenschaften.

"Da fehlt der Eichenast!", sagte ich, während ich auf sein Porträt zeigte und lachte.

"Ich weiß, ich weiß. Du kannst ihn ja noch hinzufügen. Du bist doch so talentiert mit Pinsel und Farbe", sagte er und zwinkerte mich an. Dann kam er auf mich zu und küsste mich zuerst sanft, doch dann wurde er immer verlangender.

"Moment, eins noch", unterbrach ich ihn.

"Was ist denn nun schon wieder!", meinte er.

"Ich Male nur den Eichenast hin, wenn ich auch mich und Thinda hinzufügen darf."

"Es wäre mir eine Ehre", antwortete er mir.
Und ehe ich mich versah, lag ich schon unter ihm auf dem großen Bett. Er öffnete meine Bluse und ich zog ihm das Leinenhemd aus. Er war noch immer so muskulös und ich Strich ihm befriedigend über Sein Brusthaar. Dann fing er an meinen Bauch entlang zu küssen und meinen Gürtel zu öffnen. Ich krallte mich an seinem Rücken fest und genoss seine Berührungen.

"Sei vorsichtig, sonst hört uns noch der ganze Erebor", gab ich belustigt von mir.

"Sie können ruhig wissen, dass meine große Liebe wieder zurückgekommen ist", hauchte er mir ins Ohr.

Wir genossen die Zweisamkeit und wussten, dass es noch eine lange Nacht werden würde...

Hey Leute,
Ich hoffe das Kapitel gefällt euch:)
Wünsche euch noch einen schönen Abend und eine gute Nacht
LG, Lea

Nilda - Never forget (Thorin FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt