Feelings

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Ich sah in die besorgten Blicke meines Lehrers und meiner Klasse. "Du hast geschrien", äußerte sich der Lehrer und ich sah auf meinen Tisch. "Was ist los?", fragte er besorgt, doch ich schüttelte nur den Kopf. "Es ist nichts", murmelte ich. "Wie wäre es, wenn du mal ins Krankenzimmer gehst? Du siehst ziemlich blass aus", schlug der Lehrer vor und ich nickte langsam. Dann stand ich auf und verließ das Klassenzimmer.

Ich lag schon eine Weile im Krankenzimmer, als ich Schritte hörte. Hektische Schritte. Die Tür wurde aufgerissen und Bill stand keuchend im Flur. Alarmiert richtete ich mich auf. "Papas Zustand...", keuchte er. Ich sprang aus dem Bett und rannte ihm hinterher. Wir stiegen ins Auto, wo Tom bereits auf uns wartete. Hibbelig saß ich auf meinem Sitz und spielte am Gurt herum. Wir fuhren durch die Straßen. Kamen dem Krankenhaus immer näher. Ich hatte meine Hände im Schoß gefaltet und die Knöchel traten weiß hervor. Innerlich flehte ich, dass es ihm besser gehen würde, doch die Hoffnung schwand, je näher wir kamen.

Schließlich hielt Tom vor dem großen weißen Gebäude und wir stiegen aus. Ich wäre am liebsten losgerannt, doch Bill hielt mich zurück. "Wenn du rennst, wirst du rausgeschmissen, noch bevor du Papas Zimmer erreichst", flüsterte er mir zu und ich beherrschte mich ein wenig. Meine Brüder lächelten mir aufmerksam zu. Dann gingen wir hinein. Es kam mir vor, als würden uns die Schwestern mitleidige Blicke zuwerfen und das war mir unangenehm. Wir liefen noch ein paar Gänge entlang und betraten dann sein Zimmer. Ich stockte und Bill schob mich weiter in den Raum. Papas Wangen waren eingefallen und sein Gesicht war jetzt so weiß, wie das eines Vampirs. Unwillkürlich musste ich an Nico denken. Schnell schüttelte ich den Kopf und trat an Papas Bett. Seine Hand war beinahe kalt und ich fröstelte. "Wach auf, Papa", flehte ich, während meine Brüder von der anderen Seite des Bettes auf ihn heruntersahen. Meine Bewegungen erstarrten. Was, wenn Mamas Geist dafür verantwortlich war?, schoss es mir durch den Kopf und ich sah ängstlich zu Papa. Wollte sie ihn zu sich holen? Ich biss mir auf die Lippe und drückte fest seine Hand. "Stirb nicht!", kein Ton verließ meine Lippen. Ich schloss kurz die Augen und schickte eine stumme Bitte an Mama: "Bitte lass Papa in Ruhe Leben. Er leidet doch sowieso schon daran, dass du gestorben bist." 'Wessen Schuld ist das wohl?', die Stimme hallte an den Wänden des Raumes wieder und duchdrang meinen Körper. Hektisch sah ich mich um. Wer hatte gesprochen? Wer?

Hi:)
ich hoffe es hat euch gefallen! Mir ist grad wieder eine Idee gekommen, aber ich weiß nicht, wann das nächste Kapitel kommt.
Lolli

Fault - abgebrochenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt