12.

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Amy

Am nächsten morgen wachte ich in ihrem Bett auf und alle Erinnerungen kamen wieder. Diese Schuld war wieder da.

Dazu roch ihr Bett so vertraut. Generell mag ich es überhaupt nicht wenn ich nach einer Übernachtungsparty nach jemand anderem stinke. Aber Jordan's Pafüm macht mich glücklich. Ich weiß nicht warum.

Ich drehte mich um und schaute auf mein Handy. 12:20. Ich hoffe Jordan wartet nicht schon auf mich.

Hastig band ich mir meine Haare hoch und nahm mir ein Shirt von Jordan. Danach zog ich mir meine Jeans und meine Schuhe an bevor ich, ohne etwas zu essen, zum Krankenhaus fuhr.

Ich ging an der Rezeption vorbei und an einem Spielzimmer für kleine Kinder. Ich warf einen flüchtigen Blick hinein und sah eine große Figur mit einem Fußverband. Jordan.

Ich ging rein und auf sie zu.
"Hi," meinte ich und sie drehte sich um. In ihren Armen lag ein Mädchen, welches gerade an einem Auto rumfummelte.

"Warum bist du hier?" fragte ich verwirrt. Ich mag kleine Kinder eigentlich nicht wirklich und so sah Jordan auch aus. Aber sie hatte Spaß an den kleinen Kindern und es war das süßeste das ich je gesehen habe.

"Ich hatte langeweile und da habe ich mit den Kindern gespielt," lächelte sie begeistert. Das kleine Mädchen sah mich fragend an. "Spielst du mit?"
Ich sah Jordan an. "Nein Susi, ich gehe jetzt," meinte sie und setzte sie ab. Susi umarmte Jordans Bein und ging dann zu den kleinen Kindern.

"Du magst kleine Kinder?" fragte ich sie auf den Weg zu ihrem Zimmer. "Manche ja. Manche sind so scheiße das ich ihnen Legosteine ins Auge stechen will... Ach und Hi," ein lächeln formte sich auf ihren Lippen und sie kam näher. Wir küssten uns, bis der Fahrstuhl anhielt und uns ein altes Ehepaar anguckte. Natürlich lief ich hoch rot an.

Wortlos stiegen wir aus und gingen in ihr Zimmer.

"War der Doktor schon hier?" fragte ich wärend sie ihre Sachen zusammen packte. "Ja."

Wir verließen das Zimmer wieder und meldeten sie an der Rezeption ab.

Als wir dann draußen den langen Weg zum Parkplatz gingen, humpeltr sie mit Krücken neben mir her. Es tat mir immeroch leid und wenn ich könnte, würde ich ihr sofort die Schmerzen abnehmen.

Ich half ihr in ihr Auto. Unpraktischer Weise lag es auch noch höher, da es einer dieser schwarzen Jeeps ist.

Ich stieg auf meiner Seite ein und fuhr los.

Ich sah die ein, zwei Mal an, aber Jordan schaute bedenklich aus dem Fenster. Ich wusste nicht was sie gerade dachte, aber nicht zu wissen was es ist, machte mich unruhig.

Ich parkte, half ihr raus und ging mit ihr rein.

Im Wohnzimmer sah es immernoch so aus wie gestern Abend. Pizza lag auf den Tisch, Hefte und Blätter waren verstreut über den Boden verteilt und in der Wand war eine Delle.

"Ich werde ein bischen aufräumen," meinte ich und begann die Blätter auf zuhoben.

"Du musst das nicht," gab sie von sich und hielt meinen Arm fest.
"Ich denke ich schulde dir das."
"Du schuldest mir garnichts. Amy du bist müde und hast bestimmt seit gestern Abend nichts gegessen. Schlaf hier oder geh nach Hause und ruhe dich aus."

Warum war sie so nett obwohl ich sie gestern verletzt habe? Es irritierte mich so sehr, dass ich dachte, sie wollte mich einfach nur los werden. Ich wäre tot eifersüchtig und würde mich mit Schokolade vor meinem Laptop hocken und mir Orange Is The New Black anschauen, wäre mir so etwas passiert.

"Brauchst du keine Hilfe?" fragte ich. "Nein mir geht's gut. Ich bestelle mir eine Pizza, wie immer, und schaue Fernsehen. Wie gesagt, bleibe hier oder geh nach Hause aber fühl dich nicht Verpflichtet mir Beistand zu leisten," sprach sie in ihrer ruhigen Art. "O-okay."

Ich lächelte und zog mir meine Jacke wieder an. "Nimm' mein Auto, ich kann ja eh nicht mehr weg. Es wäre nett wenn du mich morgen irgendwie zur Schule mitnehmen kannst. Busfahren ist nicht so mein Ding." "Natürlich und danke," brachte ich raus.

"Und bitte sage mir wo wir stehen wenn du es weißt." Ich  schluckte und nickte dann. Die Gedanken und Zweifel, jetzt musste ich mich ihnen wieder stellen und drüber nachdenken, was ich will. Aber ich bin es sowohl Liz als auch Jordan schuldig.

Bevor ich ging küssten wir uns für ein paar Sekunden bis wir uns lösten und ich ging.

~

"Wie geht es ihr?" fragte Liz als ich mein Zimmer betrat.
"Gut," antwortete ich knapp und warf meine Jacke über mein Schreibtischstuhl.

"Ist sie sauer?" Ich schüttelte mit dem Kopf. Ihre Augen hafteten sich an meine und ich sah, dass es ihr genauso geht wie mir. Sie hatte keine Ahnung was sie will.

"Amy ich gehe wieder nach Hause."
Ich sah sie überrascht an. Auch wenn die der Grund ist, warum ich mit mir selber im Moment nicht klar komme, kann sie mich nicht alleine lassen. Ich werde ihre Nähe vermissen.

"Wenn du das willst, okay," brachte ich vor.
"Ich denke wir brauchen das um zu wissen was mit uns ist. Falls du überhaupt irgendwas für mich empfindest. Falls nicht, ich tue es aber für dich," sagte Liz leise. Sie nahm ihre Tasche und packte ihre Sachen ein.

Es tat mir leid das ich beide so unheimlich verletze und es war definitiv nicht das, was ich will. Ich hätte mich mit Netflix zufrieden gegeben, aber es musste ja so kommen. Ich hasste das Schicksal.

"Du bist mir wichtig und ich habe leider keine Ahnung wie sehr und was mit mir los ist. Es tut mir leid aber mein Haus ist immer offen für dich."
Keine Ahnung warum aber Tränen bildeten sich in meinen Augen. Es war, als würde sie für Monate gehen, aber ich würde sie wahrscheinlich am Montag in der Schule sehen. Trotzdem fiel es mir schwer, zumal ich wusste das es ihr hier besser ging als zuhause. Sie hat zugenommen und das wird such bei ihr wieder ändern.

"Bei mir bist du auch immer willkommen, und vielen dank für alles. Wir sehen uns dann," lächelte sie.

Unten im Wohnzimmer verabschiedete sie sich von meiner Mutter und ging.

Sie ging. Sie ließ mich alleine mit einem Kopf voller Fragen. Ich war verloren.

Falling For You || - girlxgirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt