Kapitel 21

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Im Restaurant – Millie

Immer wieder zupfte ich an Merediths schwarzem Longsleeve Kleid, es hörte kurz unter dem Knie auf und war langarm, was ich sehr bevorzugte.
Sie war mehr als enttäuscht als sie gesehen hat was ich meinen Kleiderschrank nannte.
Für nächste Woche stand schon ein Shopping Day an.
Meine Locken hatte ich in einem Halfbun etwas gebändigt und mich mehr schlecht als Recht geschminkt.
Doch als ich mit Meredith die Treppe herunter kam, konnte ich meinem Onkel förmlich ansehen das er mich am liebsten in Jogginghose und Over Size Pullover mitgenommen hätte.

Eigentlich hatte ich nach der miesen Tour von Harry, gar keine Lust auf Essen gehen mit allen.
Meredith, meinte zwar zu mir als sie später in mein Zimmer kam das es beiden leid täte, doch ich war wütend und enttäuscht.
Von meinem Onkel ,da konnte ich es verstehen doch von Harry, das war einfach nur gemein gewesen.

Ich hatte, als ich in meinem Zimmer ankam, vor Wut gezittert.
Um mich etwas zu beruhigen habe ich mich auf mein Bett gelegt und versucht tief ein und aus zu atmen.
Doch nach 5 Minuten hatte ich immer noch das Gefühl das mir mein Blut nur so durch die Adern schoss.
Dieses Verhalten, war so typisch er konnte sich einfach alles erlauben. Und ich?
Ich setzte mich rasch auf dem Bett auf um dann aufzustehen, dieser Drang etwas kaputt zu machen war übermächtig.
Mit verschränkten Armen stand ich dann im Zimmer und ging auf mein großes Fenster zu, das in den Garten zeigte.
Ich beobachtet wie der Wind durch die Äste der großen alten Eichen pustete.
Der kleine Spatz sich am Meisenknödel bediente und die Nachbarskatze immer wieder gefährlich nah an ihn heran schlich.
Doch der Spatz schaffte es sich nicht erwischen zu lassen.
Wie lange ich so da gestanden hatte, wusste ich tatsächlich nicht.
Doch das zaghafte Klopfen an meiner Zimmertüre, holte mich aus meinen Gedanken heraus.
„Ja?",ich sprach leise doch der Gast vor meiner Türe schien es gehört zu haben.
Und kurz darauf erschienen braune Haare und ich wurde aus zwei hellblauen Augen angesehen.
„Hey Millie...",am Kopf kratzend trat Niall in mein Zimmer und wieder überkam mich das Gefühl ihn in den Arm zu nehmen.
Aus einem Impuls heraus ging ich rasch die eineinhalb Meter auf ihn zu und schlang meine Arme um seine Hüften.
Ein „hupff" entschlüpfte Niall bevor er seine Arme ebenfalls um meine Schultern legte.
„Es tut mir so Leid.",mehr sagte er und mehr brauchte ich nicht zu hören. Es tat mir gerade einfach sehr gut, das er sich entschuldigte, dabei wussten wir beide, das er genauso wenig dafür konnte wie ich.


Mein Kopf lag immer noch an seiner Brust und ich sog vorsichtig etwas Niall in mir auf.
Er roch einfach sehr gut.
Männlich mit einer etwas hölzernen Note.
Ich hörte wie Nialls Herz langsam und in gleichem Rhythmus Blut durch seinen Körper pumpte und es beruhigte mich, ich fühlte mich frei von der Last , von dem Gefühl etwas kaputt machen zu wollen.
Wenn ich früher etwas kaputt machen wollte, nahm ich Drogen.
Denn anderen Schaden zuzufügen , war nie eine Option gewesen.


Plötzlich schob mich Niall etwas von sich weg und sah in meine Augen. Hellblau traf auf dunkelblau.
„Warum bist du sauer? Und wieso um Himmelswillen machst du dir Sorgen um mich?",er dirigierte mich sanft aber bestimmt Richtung Bett und setzte sich.
Ich tat es ihm gleich, er hatte meine Hand noch immer in seiner, schnell musste ich meine wegziehen.
Ich fuhr mir mit dieser Hand durch die Haare, ich wusste nicht was ich sonst hätte tun sollen.
Es war mir gerade doch etwas unangenehm unsere Hände zu sehen, die anscheinend so vertraut miteinander waren.
„Weil Harry, das verlogene Arschloch meinem Onkel das Bahn Video gezeigt hat. Und Ben ist völlig ausgeflippt!",presste ich wütend die Wörter hervor.
„Es wäre ja auch gefährlich gewesen.. Und wieso dann die Sorgen um mich?"

„Weil...weil..ach Weil es nicht fair ist das dir oder euch nur eine nette Geste gleich so um die Ohren fliegt. Ich will mir gar nicht vorstellen wie es für deine Ex gewesen sein muss. Weil 100% sicher kannst du dir ja nie sein...ich glaube ich hätte es nicht ertragen so etwas über meinen Ex zu lesen so kurz nach der Trennung....ich..meine ...es tut mir leid Niall.",ich senkte meinen Kopf und mir lief eine einzelne Träne über die Wange hinunter zum Kinn.

„Millie, wegen mir musst du dir keine Gedanken machen. Ich habe Leute die sich um solche PR Dinge kümmern wie dein Onkel auch. Du brauchst kein schlechtes Gewissen haben, nie! Weil du und ich wir wissen was war und nur das zählt. Heute Abend werden sie Bilder bekommen und da wir Hazza mit drauf sein. Wenn du ihn anlächelst, wird es heißen du und er hättet was am laufen. Wenn du mich anfasst werden wir doch ein Paar sein. Aber Millie, das wichtigste ist, das du und ich und die Leute die uns nahe stehen wissen, was passiert oder wie wir zu einander stehen. Alle anderen sollten dich können. Und ich werde später noch ein TikTok hochladen wo ich meinen Fans sagen werde das so ein Verhalten für Sie nicht akzeptabel ist.",so endete Nialls Ansprache und ich sah ihn dankbar an. Er verließ dann relativ zügig das Zimmer und Meredith schoss zwei Minuten später in mein Zimmer um das Kleiderdebakel zu lösen.

Und nun stand ich hier mit Meredith und drei Männern im Flur.
Bevor Harry auf mich zukam mir seine Hand reichte und leise so das nur ich es hören konnte "Sorry" sagte.
Ich nickte und nahm seine Hand.
Er führte mich zu meinem Onkel der mir meine Jacke gab.
Zu fünft stiegen wir in den SUV von Ben.
Mein Onkel und meine Tante vorne und ich nach hinten zwischen Harry in einem braunen Anzug mit lila Pullover darunter ein weißes Hemd und Nialls schlichtem navyblauem oder war es royalblau ?
Egal, den blauen Samtanzug von Niall und er trug ein hellblaues Hemd darunter, das sehr viele seiner Brusthaare zeigte.
Bevor ich rot werden konnte starrte ich stur gerade aus, nicht ohne das dämliche Grinsen in Nialls Gesicht zu bemerken, ich schlug ihm also auf seinen Oberarm.
„Auuuu...",selber schuld dachte ich mir, du hättest ja deine Brusthaare verstecken können.
Oh Gott wie peinlich das klingt...ich schlug einen Mann weil er Ausschnitt trug. Welcome to my life !

„Habt ihr nur das in eurem Koffer??",fragte meine Tante und rollte mit ihren Augen.
Ich musste wohl etwas sehr verwirrt ausgesehen haben, denn Niall hielt mir plötzlich sein Handy vors Gesicht und dort sah ich Harry mit dem selben Outfit wie heute danach wischte er weiter und ich sah ihn im selben Anzug.
„Nein liebste Meredith, zumindest ich für meinen Teil habe nur das mit nach London gebracht. Du weißt ja in LA hab ich das gute Zeug..",Harry begann zu lachen und auch meine Tante, Niall flüsterte mir dann aber noch ins Ohr „Ich für meinen Teil, mag Jeans oder Chinos lieber und einfach Pulli, Hemd oder Cardigan dazu..",ich nickte.


Plötzlich drehte sich mein Onkel zu uns nach hinten um, ich hatte gar nicht bemerkt das wir schon angehalten hatten.
„Millie, du wirst gleich fotografiert werden. Am besten wartest du bis Harry und Niall draußen sind. Danach kann ich dir raushelfen..."
„Oder du überlässt das den Jungs und hilfst deiner Frau..",unterbrach ihn meine Tante und ich schaute sie dankbar an.
„Schaut zu das ihr eure Hände oben habt..keine neuen Schlagzeilen...",er sah böse von einem zum anderen.
Beide salutierten, was mich zum kichern brachte.
Der Abend hatte sich alleine dafür schon gelohnt.
„Haz, du hilfst ihr raus und ich dir, dann wird das sicher mega witzig...",Nialls Augen funkelten nur so vor Unsinn den er in seinem Kopf ausheckte und Harry, der grinste ebenfalls wie ein vierjähriges der nur Flausen im Kopf hatte.
Und genauso wie Niall es sich überlegt hatte, stiegen wir aus, es blitzte schon als Niall zuerst ausstieg, und Harry die Hand ins innere des Fahrzeugs hielt.
Dieser ganz ladylike ließ sich von Niall aus dem Wagen helfen, ehe er mir die Hand nach innen reichte und mir aus dem Wagen half.
Im ersten Moment war das ganze Blitzlichtgewitter etwas überfordernd aber Niall links und Harry rechts von mir führten mich , die immer noch kicherte, in das Restaurant.
Wo Ben uns mit einem Augenrollen betrachtete, ich wusste er hasste solche Auftritte, doch heute mussten wir es über uns ergehen lassen.

„Noch mehr Unfug hättet ihr nicht anstellen können ...",brummte Onkel Ben und ich gab ihm einen Kuss auf die Wange und ließ mich neben ihn auf dem Stuhl fallen.
Der Tisch war rund und so saßen wir Meredith, Onkel Ben, ich, Niall und Harry, die schon wieder mit Harry zu quatschen schien.
Amüsiert darüber lächelte mein Onkel seine Frau an.
Kurz darauf kam auch schon die Bedienung um unsere Getränke aufzunehmen.
Onkel Ben bestellte sich ein Glas Wein und Meredith zwei Sekt, Niall bestellte sich ein Bier und Harry nahm einen Apfelsaft. Ich durfte, da ich noch Medis nahm keine Alkohol trinken und entschied mich für eine Sprite.

Danach drehte sich das Gespräch um LA und ich driftete mit meinen Gedanken etwas weg.
Ich war heute für Nialls heimliche Freundin gehalten worden.
Ich wurde beschimpft und bespuckt.
Man hat mich verpetzt, ich musterte Harry, der gerade mit Ben sprach.
Er hatte es triumphierend hingenommen das es mir schlecht ging.
Es hatte mich wirklich sehr getroffen das er mir so in den Rücken gefallen war.
Er war kein durch und durch guter Mensch, das war Harry nicht.
Auch wenn er das immer alle glauben lassen wollte, er war ein Narzisst und er war nur so lange zu jedem freundlich wie er nutzen daraus ziehen konnte.
Mein Blick schweifte von Harry zu Niall der angeregt mit Meredith sprach. Dagegen war Niall fast schon ein Heiliger !
Wie in aller Welt, konnte er nach so einem Tag noch hier sitzen Lächeln und Witze reißen?
Warum war er nicht ausgeflippt oder hat mich zum Teufel gewünscht ?
Er war zu nett, zu fürsorglich und auch zu naiv hatte ich das Gefühl.


Mein Blick, blieb an Onkel Ben hängen der plötzlich wie wild vor meinem Gesicht mit der Hand hin und her wedelte.
„Mils....Millie...Millinskii...",ich schüttelte mich kurz „Ahh schön das du uns auch mal wieder beehrst mit seiner Geistigen Anwesenheit.",flötete mein Onkel und die anderen lachten.
„Ich war in Gedanken bei meiner Ausstellung morgen..",log Ich meinen Onkel an.
„Ich hab Niall und Harry ebenfalls eingeladen..es ist ja öffentlich...",sprach nun meine Tante und ich musste schwer schlucken doch zum Glück kam in dem Moment die Bedingung zurück mit unseren Getränken.
Und ich konnte mich einen Moment sammeln.

„Du siehst nicht aus als würdest du dich freuen... ",schlussfolgerte der Ire mal wieder ,meinem Gesichtsausdruck nach , richtig.
„Ich meine ...",begann ich doch Harry unterbrach mich „Wir könnten uns verkleiden und Undercover mitkommen.",er sah mich fragend an.
Was hätte ich darauf noch antworten können?

„Abgemacht! Super ich bin schon so gespannt was du für Bilder ausstellst..",sagte Harry sehr euphorisch und ich hatte fast das Gefühl das er sich wirklich darauf freute.
Auch Niall hakte im Laufe des Abends immer mal wieder nach.
Es war wirklich ein netter Abend und das Essen war unglaublich gut.
Mir tat der Bauch schon nach der Vorspeise weh, doch ich wusste Onkel Ben wäre sehr traurig wenn ich nicht noch etwas anderes Essen würde. Also zwang ich mir noch die Pasta rein und nun war mir wirklich unglaublich schlecht.
Wieder einmal sah mich der Ire an und nahm dann dreist eine riesige Gabel Nudeln und zuerst wollte ich protestieren doch, ich bemerkte das er mir helfen wollte.
„Horan! Du könntest fragen bevor du den Teller meiner Nichte leerst!",grummelte mein Onkel doch Niall schien das nicht zu stören und klaute mir die letzten Nudeln von Teller, nachdem er fertig gekaut hatte strich er sich über seinen vollen, nicht vorhandenen Bauch.

Auch von Harry hatte Niall einen komischen Blick bekommen, doch es war mir gerade egal.
Morgen würden alle meine Ausstellung besuchen kommen.
Ich seufzte, da ich ja Nialls und Harrys Bilder ja ebenfalls benutzen wollte.

Jetzt musste ich mir ein Plan B überlegen.

Millie's - Secrets about Love (N.H.- FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt