Ich bin dabei

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Lisa P.o.V.
Es sind ein paar Tage vergangen, seid dem Gespräch mit Martinus und dem zwischen ihm und Marcus. Martinus war ganz aufgekratzt, als er mich zu den beiden gerufen hat und gesagt hat, dass Marcus einverstanden wäre. Nur leider hat man Marcus im Gesicht angesehen, dass er sichtlich überfordert war und vielleicht auch noch nicht ganz überzeugt war von dem ganzen. Deswegen war es glaube ich gut, ihn das alles erst verarbeiten zu lassen und ihn nochmal in Ruhe darüber nachdenken lassen. Heute beim Frühstück meinte er dann, er will nochmal darüber reden und das er sich das ganze nochmal durch den Kopf hat gehen lassen.

„Denkst du er hat sich es nochmal anders überlegt?"

fragt mich Martinus etwas unsicher.

„Ich denke, dass er sich für das entscheidet, was in seinen Augen das beste für dich ist."

gebe ich zu.

Ob das heißt, dass wir meinen Plan in die Tat umsetzen oder er Martinus zwingen wird mit sich abzuhauen, dass weiß ich noch nicht. Es steht viel auf dem Spiel, für alle von uns. Marcus und Martinus könnten lebenslänglich ins Gefängnis gehen und ich könnte beide verlieren. Auch wenn ich mich in Martinus verliebt habe, habe ich inzwischen verstanden, dass Marcus gar nicht so böse ist, wie er immer tut. Er ist einfach nur verletzt und das ist okay, keiner würde das so einfach runterschlucken und weiter machen. Zudem trauert auch jeder auf seine Weise. Marcus schließt halt alle von seinen Gefühlen aus und das ist genauso okay. Schließlich dachte er all die Jahre, er müsste der furchtlose, große Bruder sein. Was natürlich völliger Quatsch ist, denn immerhin sind sie gleich alt. Aber hat diesen krassen Beschützerinstinkt, wenn es um Martinus geht.

Wir sitzen also beide auf dem Sofa nach dem Frühstück und warten darauf, dass Marcus sich zu uns setzt und uns endlich aufklärt. Nachdem er seelenruhig die Teller in die Spülmaschine geräumt hat, kommt er endlich zu uns.

„Also was ist nun?"

fragt Martinus ungeduldig.

„Lisa du bist dir sicher, dass dein Vater zahlen wird?"

richtet er sich an mich.

„Ich meine zu hundert Prozent kann ich es natürlich nicht sagen, aber ich kenne meinen Vater. Es gibt nichts, was er nicht für mich tun würde, auch wenn er anderen gegenüber nicht so rüber kommt. Genau aus diesem Grund habt ihr mich doch entführt, weil ihr wusstet, er würde alles tun. Deswegen glaube ich, dass ich ihn wohl dazu bekomme, die Kaution zu bezahlen. Ich werde ihm klar machen, dass wenn nicht, er mich nie wieder sehen wird."

erkläre ich die Situation.

Er nickt verstehend und denkt nochmal darüber nach. Martinus neben mir würde am liebsten im Dreieck springen habe ich das Gefühl, so ungeduldig ist er. Wer kann es ihm übel nehmen, er hat uns ja lange warten lassen. Aber offensichtlich hat er die Zeit gebraucht, also ist es okay.

„Okay, ich vertraue dir, dass du damit recht hast. Ich glaube es wird Zeit endlich ein normales Leben zu führen."

stimmt er zu.

Martinus fällt ihm in die Arme und auch mir fällt ein Stein vom Herzen, dass er sich so entschieden hat. Ich weiß nicht, was wir gemacht hätten, wenn er dagegen gewesen wäre. Ich weiß nur, dass ich diese Zukunft nicht für mein Kind akzeptiert hätte.

„Wann geht es los?"

fragt Marcus, als sie sich lösen.

„Ich würde vielleicht in den nächsten Tagen zu ihnen fahren und mit ihnen reden. Ich glaube, es ist besser, wenn ich erstmal alleine mit ihnen rede."

sage ich.

„Ich möchte dich da ehrlich gesagt nicht alleine hinlassen."

gibt Martinus zu.

„Schon gut, sie sind meine Eltern, sie werden mir nichts tun und umstimmen können sie mich sowieso nicht. Aber wenn es euch dann besser geht, dann könnt ihr mich gerne hinbringen und draußen warten. Nur denke ich ist es besser, wenn ich alleine mit ihnen spreche."

erkläre ich.

Martinus guckt etwas skeptisch, während Marcus komplett überzeugt nickt. Ich kann verstehen, dass er sich sorgen macht, aber das ist unbegründet. Nichts was meine Eltern sagen oder machen könnten, würde mich von ihm fern halten. Also kann ich ihm seine Sorgen nehmen.

„Mh okay aber wenn irgendetwas ist, dann komme ich rein oder wir hauen ab."

bittet er.

„Natürlich."

lenke ich ein.

Ich weiß, dass er mir immer helfen würde, egal was ist. Genau das würde aber auch mein Vater tun, deswegen glaube ich fest daran, dass es funktioniert. Ich glaube nicht, dass es einfach wird ihn zu überzeugen, ganz und gar nicht. Aber er wird einlenken, das hat er immer.

Nur gibt es auch für bekanntlich alles ein erstes Mal.
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Ich hab's Mal wieder geschafft. Was denkt ihr, wird er wirklich einlenken oder sehen sich die drei ab jetzt nur noch mit Gitterstäben zwischen sich?
~Lisa <3

Stockholm-Syndrom || Martinus Gunnarsen FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt