Für immer? Vielleicht!

Paris

02:15 Uhr. Seit Stunden starre ich auf die Uhr und die Zeit vergeht einfach nicht. Seit Stunden überlege ich was ich tun soll. Seit Stunden herrscht Chaos in meinem Kopf. Seit Stunden quälen mich meine Gedanken. Ich stehe auf und hole meinen Koffer heraus. Ich packe alle wichtigen Sachen rein und stelle ihn zur Seite. Langsam öffne ich die Tür und sehe Harry, wie er auf der Couch schläft. Shit. So leise es geht trage ich meinen Koffer zur Haustür und ziehe mir die Schuhe an. Ein letztes Mal schaue ich aufs Handy. 04:05 Uhr. Ich nehme die SIM-Karte heraus und lege sie auf den Tisch. Langsam öffne ich Türe und verschwinde aus der Wohnung. Für immer. Immer wieder wiederhole ich Harry's Worte ‚mehr als Freundschaft wollte ich nie' und genau das gibt mir die Stärke meinen Plan, den ich mir vor ca 4 Stunden hab einfallen lassen, durchzuziehen. Ich checke in mein Motel Zimmer ein und lege mich hin. Der nächste Flug geht in 8 Stunden. Ich buche und stelle meinen Wecker. Direktflug, 11 Stunden, Paris. Ob das eine gute Idee ist? Keine Ahnung! Aber ich werde es tun. Ich rufe meine Tante an und sage ihr Bescheid, dass ich sie spontan besuchen komme und höre sie laut aufschreien. Sie freut sich. Das ist gut. Ich schreibe eine E-Mail mit der Kündigung an unsere Firma und lege dann das Handy weg. Ich schließe die Augen.

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In zwei Stunden erreichen wir unseren Ziel und ich hätte nicht glücklicher sein können. Sobald ich in Paris ankomme, werde ich Rick anrufen und ihm alles erklären und ihn bitten, es den anderen auch zu sagen. Wie wird wohl Harry reagieren, wenn er aufwacht und mich nicht sieht?

Wird er wohl traurig sein? Oder wütend? Oder wird es ihm egal sein? Während meine Gedanken verrückt spielen, merke ich wie alle aufstehen und sich anstellen um aus dem Flieger zu steigen.

Am Flughafen finde ich sofort meine Tante, Ginny, die mit einem Schild da steht und auf mich wartet. ‚Welcome hot-Ass' steht auch ihrem Schild und mit einer großen Umarmung begrüßt sie mich.

„Ich habe dich sowas von vermisst, Catie." flüstert sie und wenn sie nur wüsste wie sehr ich sie vermisst habe. Wir haben uns seit einem Jahr nicht mehr gesehen und jedes Mal, wenn sie zu Besuch ist, dann ist es immer die schönste Zeit. Diesmal haben wir Rollen getauscht, denn diesmal besuche ich sie. Das letzte mal in Paris war ich als Kleinkind mit meiner Mutter. Seitdem kommt Ginny oft zu mir oder wir planen einen gemeinsamen Urlaub in irgendeiner Stadt. Doch ich freue mich hier zu sein. Bei ihr. Als wir uns von der Umarmung lösen, entdecke ich Travis, ihren Ehemann und deren 2 jährige Tochter, Jules. Sofort umarme ich die zwei und kriege tausend kleine Küsschen von Jules. Wie sehr ich sie doch liebe.

Wir kommen an und sofort wird mir gezeigt wo mein Zimmer ist und da es ziemlich spät ist, gehen auch alle gleich ins Bett.

Chris hatte recht.
Es ist ein neuer Tag.
Und es ist alles so viel besser.
Er fehlt mir, sehr, aber ich bedeute ihm nichts.
Mir werden meine Freunde fehlen, mein Job, meine Wohnung. Doch das spielt alles keine Rolle mehr, denn das alles kann ich hier auch haben. Außer ihn.

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