Geständnis

8 1 0
                                    

Es sind schon zwei Stunden vergangen und immer noch ist Harry nicht hier. Langsam mache ich mir Sorgen, doch Lu und Angie reden mir ein, dass er bald auftauchen wird und das alles gut ist.

„Ich hoffe er hat ihn windelweich geprügelt, verfluchtes Arschloch." flucht Angie wieder und Lu hält sich den Bauch fest und streicht drüber.

„Lu ich rufe Jerry an, er soll dich abholen. Ich möchte das du dich ausruhst." Lu protestiert doch trotzdem wähle ich Jerry's Nummer. Er hebt ab und scheint außer Atem zu sein. „Jerry ist alles okay?" Ich gehe ins andere Zimmer, damit Lu nicht zuhören kann.

„Ja alles okay, wir sind auf dem Weg zu euch!"

„Warst du etwa auch dort?" sofort kriege ich ein mulmiges Gefühl.

„Ja Catie, ich muss auflegen, wir erklären euch alles sobald wir da sind." er legt auf und ich starre auf den Bildschirm. Was soll ich jetzt zu Lu sagen?

„Und? Kommt er?" fragt Lu als sie mich erblickt und ich nicke nur. „Ist alles in Ordnung?" Ich setze mich zu und ihr und streiche ihr über den Bauch.

„Es scheint alles in Ordnung zu sein, also reg dich bitte nicht auf, ja?" sie nickt nur und ich fahre fort. „Er ist mit Harry und Chris, sie fahren schon her." wieder nickt Lu nur und Angie holt ihr eine Banane und Wasser aus der Küche.

„Hier Lu, iss etwas. Du hast jetzt seit Stunden nichts zu dir genommen." Lu lächelt und schüttelt den Kopf.

„Leute ich bin Schwanger und nicht schwer krank." sie nimmt einen Bissen von ihrer Banane und atmet erleichtert aus. „Okay das habe ich wirklich gebraucht." Genau in diesem Moment, geht die Türe auf und die Jungs kommen rein. Sie sehen alle heil aus, bis auf Harry. Denn er hat blutige Hände, die er sofort in die Hosentasche steckt, als er meinen Blick sieht.

„Wir haben Pizza mitgebracht." Chris legt vier große Pizzen auf den Couchtisch und stellt auch diverse Getränke dazu. „Also, was machen wir? Filme Abend oder Spiele Abend?" Als keine von uns antwortet, atmet er frustriert aus. „Gut, dann essen wir schnell und gehen dann alle nachhause und ruhen uns aus, okay?" Diesmal nicken wir im Chor und Chris lächelt. „Aber morgen treffen wir uns alle und führen unsere Tradition fort!" Angie lächelt und zieht ihn zu sich um ihn einen Kuss auf die Wange zu platzieren. Auch Jerry setzt sich zu Lu und massiert sanft ihren Bauch. Mein Blick ist auf Harry gerichtet, der verloren im Raum rumsteht. Als er sich auf dem Weg in die Küche macht, folge ich ihm.

„Harry?" Er steht mit dem Rücken zu mir und hält sich an der Küchentheke fest. „Ist alles in Ordnung?" Langsam gehe ich auf ihn zu und lege meine Hand auf seine Schulter. Ich versuche ihn zu mir zu drehen, doch er bewegt sich kein Stück. Ich stelle mich an seine Seite und er dreht sich weg. „Bitte, rede mit mir." Wieder versuche ich ihn umzudrehen und schließlich gibt er nach. Seine Augen sind glasig. Hat er etwa geweint? Nein, bestimmt nicht. Ich habe ihn nie weinen sehen. „Hast du etwas im Auge?" und dann lacht er auf und schüttelt den Kopf. „Wieso sind deine Augen glasig?" Ohne mir zu antworten, zieht er mich zu sich und drückt mich.

„Scheint als hätte ich doch etwas im Auge gehabt." Ich weiß das das gelogen ist, doch ich sage nichts dazu. Wir verweilen ein wenig in unserer Umarmung. „Ich liebe dich, Cataleya. Ich werde nicht zulassen, dass so etwas nochmal vorkommt, das verspreche ich dir." Ich löse mich von ihm und halte sein Gesicht zwischen meinen Händen.

„Ich liebe dich auch, Harry. So sehr das ich Angst habe, dass das schon ungesund ist." Er lacht und küsst mich.

„Ja, ich hoffe das du daran nicht erkrankst, du Arme." Ich nehme seine Hände in meine und streiche über seine Knöchel. Sie sind angeschwollen und blutig. Als er meinen Blick sieht, nimmt er seine Hände weg und legt seine Stirn auf meine. „Ich verspreche dir auch, dass du diesen Bastard nie wieder sehen wirst. Er wird heute noch seine Sachen packen und verschwinden." ich nicke nur und ziehe ihn wieder in eine Umarmung. „Melissa wirst du auch nicht mehr sehen, jedenfalls nicht in unserem Unternehmen." Er räuspert sich und schaut kurz verlegen. „Ich muss dir noch etwas Beichten." Ich gebe ihm ein Zeichen, dass er weiterreden soll und das tut er auch. „Meine Tattoos, sie haben eine Bedeutung. Ich meine, ja, ich war bei den meisten betrunken aber ganz ohne Bedeutung sind sie nic-."

„No shit Sherlock?" lächelnd gebe ich ihm einen Kuss auf die Wange. „Mein Sternzeichen, mein Geburtsdatum, die Katze, natürlich wusste ich was deine Tattoos bedeuten. Aber ich muss dir auch etwas Beichten." Aufgeregt nickt er. Ich hebe meinen Arm und drehe ihn so, dass man die Rückseite sieht. Ein kleines Herz in Rot mit einem ‚H' in der Mitte. „Siehst du das?" Stolz auf mich, lasse ich ihn mein Goldstück bewundern. Harry lacht nur auf. Sofort ziehe ich die Augenbrauen zusammen. „Was ist?" Harry kriegt sich kaum ein. Okay, das macht mich ein wenig traurig. „Es ist doch süß, nicht wahr?" Harry zieht mich lachend in eine Umarmung.

„Könnte man glatt mit einem Pickel oder Muttermal verwechseln, so klein der ist. Aber hey, der Gedanke zählt, stimmt's?" Schockiert löse ich mich von seiner Umarmung.

„Du bist so ein Arschloch, weißt du das? Mir bedeutet dieses Tattoo so viel und außerdem, habe ich mich nicht getraut ein größeres stechen zu lassen, da es mein erstes Mal war!" Da Harry nicht aufhört zu lachen, boxe ich ihm auf die Schulter.

„Okay okay, du hast recht. Dein zweites Tattoo wird mein Name auf deinem hintern sein, okay?"

„Wenn mein Namen auf deinem hintern zuerst kommt, dann vielleicht!" Er zieht mich zu sich und küsst mich. Doch das hält nicht lange, denn wir werden unterbrochen.

„Pizza wird kalt!" brüllt Angie und wir gehen zu den anderen. Während wir essen wird eigentlich wenig geredet, weil jeder in Gedanken versunken ist. Plötzlich bricht Angie die stille. „Harry?" er gibt ein leises ‚hmm' von sich und Angie kommt auf ihn zu. „Ich wollte mich entschuldigen, dass ich schon so oft schlecht über dich geredet habe, dich so oft beschimpft habe, natürlich hinterrücks. Ich bin echt froh, dass Catie dich hat." Dann drückt sie ihn in eine Umarmung und Harry drückt sie lächelnd zurück.

„Danke das du gerade zugibst, dass du schlecht über mich geredet hast, Angelina." Angie löst sich von ihm und schaut ihn verwirrt an.

„Sei froh das ich es überhaupt sage." bevor sie sich ganz von ihm löst, überlegt sie ob sie die nächsten Worte wirklich aussprechen soll. „Wahrscheinlich hast du bemerkt, dass all deine Socken und Unterhosen weg waren, als wir wieder zurück nach Paris geflogen sind?" Harry nickt verwirrt. Wovon spricht sie? „Das war ich, ich habe sie weggeschmissen, das tut mir auch leid." Lachend schüttelt Harry den Kopf und Angie platziert einen Kuss auf seine Wange. Als würde das die Situation retten.

„Niemals Angie, das hast du nicht getan!" lachend mache ich große Augen. Angie nickt nur und scheint kurz stolz auf sich zu sein, bis sie Harry's Blick sieht.

„Ich dachte eigentlich, dass das Cataleya war." Harry lässt sich neben mich auf die Couch fallen und lacht. „Ich war ohne Socken und Boxershorts in dieser Kälte einkaufen!" Er wirft einen Kissen nach Angie, welchen sie geschickt auffängt.

„Das hast du verdient, schließlich hast du meiner besten Freundin das Herz gebrochen!" Chris zieht Angie zu sich und küsst sie.

„Das ist mein Mädchen!" flüstert er und Harry gibt ein ‚Pussy' von sich. Er kriegt meinen Ellenbogen in die Rippen gerammt und lächelt mich von der Seite an. Gott, daran könnte ich mich gewöhnen.

Für immer? Vielleicht!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt