Ich setze mich ans Steuer und starte den Motor. „Harry, es tut mir le-."
„Lass gut sein." er schaltet das Radio ein und atmet sofort gestresst aus. Denn es spielt gerade ‚Love Story' von Taylor Swift und das ist genau der Song, welchen ich fast jeden Tag laut aufgedreht, gesungen und dazu getanzt habe. Harry hat immer gelacht und gemeint, wenn dieser Song nicht auf meiner Hochzeit gespielt wird, dann wäre er nicht dabei. Er hat mich aufgenommen, als ich dazu getanzt oder mitgesungen habe. Ob er diese Videos und Fotos von uns wohl gelöscht hat? Diese Gedanken verfallen schnell, denn er schaltet sofort das Radio wieder aus.
Im Krankenhaus angekommen, wird er sofort behandelt und der Arzt fängt an, seine Wunden zu nähen. Ich sitze mit ihm im Zimmer und Harrys Handy, welches auf meinem Schoß liegt, piepst ununterbrochen. „Wer schreibt?" fragt er und dann sehe ich auf sein Handy. „Chris."
„Schreib ihm zurück, dass ich mich später melden werde." sagt er und fügt noch ein leises ‚bitte' hinzu.
„Wie geht dein Code?" fragend sehe ich ihn an und sofort merke ich, wie er schon wieder genervt ausatmet. Weil er mir darauf keine Antwort gibt, lege ich sein Handy wieder weg. Doch es hört einfach nicht auf zu vibrieren. „So wie damals." sagt er Harry und ich sehe verwirrt zu ihm. „Mein Code, es ist noch der alte. Bin noch nicht dazu gekommen, es zu ändern." ich tippe meinen Geburtstag ein und tatsächlich, sein Handy ist aufgesperrt. Ich öffne WhatsApp und antworte Chris. Bevor ich WhatsApp schließe, scrolle ich durch seine Chats und lese lauter Mädchen Namen. Früher war das nicht so. Ich scrolle wieder hoch und gehe auf Archivierte Chats und sehe dort meinen Namen. Ich tippe drauf und sehe Nachrichten, die an meine alte Nummer geschickt wurden. Ich scrolle und scrolle doch es findet kein Ende. Nachrichten, die Harry an meine alte Nummer geschrieben hat. Nachrichten, die ich nie bekam. Ich lese ‚ich vermisse dich, ich hasse dich, verschwinde aus meinen Träumen,' weiter komme ich nicht, weil mir das Handy aus der Hand gerissen wird. Ich sehe in Harrys Augen. Er kocht vor Wut. „Was zur Hölle tust du?" zischt er.
„Ich hoffe, dass diese Wunden von heute nicht wegen Ihrer Freundin waren, aber sie sollten echt mehr aufpassen." unterbricht uns der Arzt und erst jetzt merke ich, dass es derselbe ist, der Harrys Hand nach unserem Spiel behandelt hat.
„Sie ist nicht meine Freundin." sagt Harry und ich spüre einen Stich im Herzen. „War sie damals auch nicht." der Arzt schaut zwischen mir und Harry hin und her und lacht dann.
„Genau so habe ich auch meine Frau kennengelernt. Zuerst waren wir Freunde, dann war da Liebe, dann war da Hass und dann war da Liebe fürs Leben." er verabschiedet sich und wir verlassen ohne ein Wort das Krankenhaus.
„Du gibst mir für all das was geschehen ist die Schuld." ich schaue auf meine Hände und sammle meine ganze Mut zusammen und rede dann weiter. „doch als ich sagte, dass ich dich mag, hast du mich abgewiesen. Du sagtest, du wolltest nie mehr als Freundschaft. Obwohl du mir immer wieder Anzeichen gabst, dass da vielleicht doch mehr sein könnte. Ja, mag schon sein, dass ich deine Freundlichkeit mit Liebe verwechselt habe, aber daran habe ich keine Schuld. Ja, wir sagten immer, wir sind nur Freunde, doch je älter wir wurden, desto mehr Gefühle entwickelten sich. Ich ließ es zu, weil ich wirklich dachte, du würdest genau so empfinden. Ich habe bis zum letzten gehofft, dass da etwas mehr als nur Freundschaft wäre, doch am letzten Tag hast du mich vom Gegenteil überzeugt." Ich mache eine kurze Pause und sehe ihm in die Augen. „Ich wollte einfach nur von dir geliebt werden, Harry." das letzte flüstere ich und atme dann erleichtert aus.
„Wieso hast du nicht einen Tag gewartet? Du kennst mich dein Leben lang, du weißt wie ich ticke. Wieso konntest du dich nicht mit mir zusammensetzen, ohne all den anderen, und mit mir darüber reden? Wieso durfte ich nicht über die Sache nachdenken? Du sagtest doch immer, man muss eine Nacht drüber schlafen, bevor man Entscheidungen trifft, wieso konntest du nicht warten? Ich habe dich nur um einen Tag gebeten, ich sagte doch, wir klären das morgen, oder?" ich nicke nur.
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Für immer? Vielleicht!
Fanfic„Es war ein Ausrutscher. Das hätte nie passieren dürfen, hörst du?" schreie ich mittlerweile schon und fahre mir durch die Haare. „Scheisse Harry." ich bin kurz davor die Krise zu kriegen. „Sag doch was." flüstere ich und setze mich auf die Couch. ...