Ich mag dich, Harry.

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Seit zwei Stunden sind wir Wach und haben kein einziges Wort miteinander gesprochen. Obwohl ich diejenige bin, die gesagt hat, ich würde nie wieder mehr mit ihm reden, scheint auch Harry nicht an einem Gespräch interessiert zu sein. Arschloch.

Die Stille wird durch ein klingeln unterbrochen. Harry öffnet die Tür und Melissa kommt herein. "Hey Schatz." Sie küsst ihn und schlingt ihre Arme um seine Hüfte.

"Hey Babe." Schockiert sieht ihn Melissa an. Kein Wunder das sie schockiert ist, denn auch ich muss mich zurückhalten um nicht zu zeigen, wie sehr mich das gerade überrascht hat. So hat er sie nie genannt. Sie war immer nur Melissa. Also ist er nicht wegen ihr so schlecht seit Gestern drauf, sonst würde er sie ja nicht "Babe" nennen.

"Ich bin gerade so überglücklich." flüstert sie und sie küssen sich wieder.

Ich verschwinde in mein Zimmer und fange an mich für mein Date fertig zu machen.

Nach ca. einer Stunde komme ich aus meinem Zimmer und sehe das Chris und Ben auch hier sind. Ich begrüße die beiden und ziehe mir dann die Schuhe an. Ich spüre Melissas Blick, doch ignoriere sich vollkommen. Ich lasse mir den Abend sicher nicht versauen.

"Wo gehst du hin, Cat?" fragt Ben während er die Füße auf den Couchtisch legt.

Ich atme tief aus. "Erstens,-kurze Pause, ja nicht auszucken, Cataleya- "heiße ich Cataleya." Sofort versteift er sich. "Zweitens, nimm sofort deine verdammten Füße von meinem Couchtisch." Sofort verschwinden seine Füße vom Tisch.

"Von DEINEM Tisch?" Melissa hebt eine Augenbraue und sieht zu mir. Du kleine Bitch.

"Von MEINEM Tisch." Ich sehe zu ihr. "Du bist in meiner Wohnung, auf meiner Couch und trinkst und isst mein Essen. Solange ich hier wohn-"

"Mein Freund finanziert das alles!" brüllt sie.

"Tut er das?" Ich sehe zu ihm. "Hat er das so gesagt, oder hast du dir diese Information gerade aus dem Arsch gezogen?"

"Er muss es nicht sagen, ich weiß es einfach!" und wieder brüllt sie. Was ist bloß falsch mit ihr?

"Du kannst mich ma-." Ich werde unterbrochen.

"Es reicht." Harry sieht zu mir und dann zu Melissa. "Ihr führt euch auf als-"

"Nein Harry, nicht ihr, sondern deine kleine billige Freu-."

"Cataleya." Harry's blick trifft meinen und langsam aber sicher spüre ich wie sich ein Knoten in meinem Hals bildet. Bevor ich in Tränen ausbreche, gehe ich raus. Sobald ich die Tür hinter mir schließe, fange ich an zu schluchzen. Nicht weil ich traurig bin, sondern weil ich wütend bin. Wütend, weil er sie immer in Schutz nimmt, wütend das es sie überhaupt gibt.

Ich bleibe noch ein Paar Minuten im Stiegenhaus sitzen und mache mich frisch.

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"Ich dachte du kommst gar nicht mehr." lächelt Nick als ich vor ihm stehe. Ich flüstere ein kleines "Sorry" und er öffnet mir die Autotür.

Nick und ich erzählen uns Geschichten aus der Kindheit und wir verbringen die meiste Zeit mit lachen. Nachdem wir gegessen haben, fahren wir ans Meer und setzen uns hin. Genau in der Sekunde fängt mein Handy an zu vibrieren. 'Ricky' lese ich am Bildschirm. Nope. Ich stecke mein Handy wieder in die Tasche und sehe zu Nick.

"Das war ein Test." Abrupt drehe ich mich um. "Und du hast ihn nicht bestanden!" Shit! Rick steht genau vor mir. Hinter Rick sehe ich auch die anderen. Lagerfeuer, Marshmallows und viel Alkohol. "Willst du uns nicht vorstellen?" Rick kann manchmal so eine Diva sein.

"Nick, das ist Rick-Rick, das ist Nick." Sie begrüßen sich und Rick fragt, ob wir uns nicht zu ihnen gesellen wollen. Ich verneine dankend, doch Nick scheint nichts dagegen zu haben. "Wir müssen nicht, wirklich." sage ich zu Nick und er steht auf.

"Ich weiß, aber es macht mir nichts aus." Er streckt mir seine Hand und zieht mich auf die Beine. "Ich lerne gerne deine Freunde kennen." Rick gibt es leises "Awh" von sich und geht vor.

"Achtung, wir haben zwei verliebte Mäuse die sich zu uns gesellen." sagt Rick und alle lächeln. Alle außer Harry, Melissa und Ben. Ich begrüße alle, denn heute sind wir mehr als sonst. Es sind einige alte Freunde, die ich selbst seit einigen Wochen nicht mehr gesehen habe, dabei. Selbst die beste Freundin von Melissa, Antonia, ist hier.

"Ah Leute, ihr seid so langweilig." sagt Antonia genervt. "Lasst uns wenigstens Pflicht oder Wahrheit spielen." Einige jubeln, andere atmen genervt aus. Nichts desto trotz, fangen wir an zu spielen.

Melissa und Antonia müssen 1 Minute lang rummachen, Chris muss seine Ex anrufen, Ben muss über sein erstes Mal berichten und Nick sitzt Oberkörper frei neben mir. Von wem die Pflicht kam, er soll ohne Shirt da sitzen? Von Antonia natürlich.

Kurze Zeit später verabschieden sich einige von uns und auch Nick muss gehen, denn er muss seine kleine Schwester von einer Freundin abholen und sie nachhause fahren.

"Catyyyyyyyyyyyyy" sagt Antonia und sieht zu mir. Erst jetzt merke ich, dass ich dran bin. Shit.

"Pflicht." sage ich und sehe zu ihr. Shit, wieso Pflicht? Liegt vielleicht daran, dass ich Heute schon einige Drinks hatte.

"Du musst die Person küssen, die du hier am attraktivsten findest." Really? Wie alt sind wir nochmal?

Ohne viel zu überlegen, gehe ich auf ihn zu, setze mich vor ihm hin und küsse ihn. Und er erwiedert den Kuss. Ich weiß nicht wie lange wir uns küssen, bevor er abrupt von mir gerissen wird. Von Melissa. Die mich wütend anschaut. "Es ist doch nur ein Spiel, Melissa." Sage ich und gehe wieder zurück auf mein Platz. Ich spüre die Blicke von jeden einzelnen von Ihnen, doch gerade jetzt ist es mir egal. Und dann fängt Chris an zu brüllen. "Wooooohoooooooooooo!!!! Das ist mein Mädchen, so spielt man richtig!" Gott sei dank sind alle betrunken. Fast alle. Harry trinkt sehr selten und auch wenn er trinkt, ist er nie richtig betrunken.

Wir spielen noch einige Runden und irgendwann stehe ich auf und sage in die Runde, dass ich langsam heim gehen werde. Alle anderen stehen auch auf und sammeln ihre Sachen ein und da Ben und Chris nicht betrunken sind, fahren sie die anderen Heim. Genau als ich einen Schritt machen möchte, verliere ich das Gleichgewicht. Doch ich falle nicht, denn Harry hält mich am Oberarm und an der Hüfte. "Ich fahre." gibt er von sich und wirft mich über die Schulter.

Harry macht nicht mal 20 Schritte und plötzlich merke ich, wie schlecht mir wird. "Harry, übel, sofort runter." Kriege ich noch raus und sofort stellt er mich auf die Beine und hält mich an den Armen fest. Viel besser. Ich lasse meinen Kopf auf seine Brust fallen und versuche meine Atmung in den Griff zu kriegen. Verdammt wieso habe ich nur so viel getrunken?

Wir verweile einige Sekunden so, bevor Harry mich an den Schultern festhält und mir in die Augen schaut. "Geht es dir besser?" fragt er und wendet seinen Blick nicht von mir.

"Habe ich dir eigenlich jemals gesagt, dass du wunderschöne Augen hast?" frage ich und überlege ernsthaft, ob ich das jemals erwähnt habe. Habe ich? Keine Ahnung.

"Wir sollten-" ich unterbreche ihn.

"Schwimmen gehen?" frage ich und klatsche die Hände. Er schüttelt den Kopf. Ich seufze. „Bitte, Harry." sage ich während ich meine Hände um seine Schultern lege. Er schüttelt wieder den Kopf. Ich mache einen Schmollmund. Er bückt sich küsst mich. Ich weiß, es ist falsch ihn zurück zu küssen, aber ich tue es trotzdem. Wir küssen uns. Lange. Als hätte er sich an mir verbannt, zuckt Harry zurück. Er flüstert ein ‚du bist betrunken, verdammte Scheiße' und fährt sich durch die Haare.

„Ich weiß aber trotzdem was ich gerade tue, Harry." sage ich und halte seine Hand. Tust du das? „Ich mag dich, Harry." Als er darauf nichts sagt, fahre ich fort. „Und ich weiß, dass du mich auch magst." er lässt meine Hand los. „Und wenn zwei Menschen sich mögen-."

„Hör auf, Cataleya." sagt Harry und schaut aufs Meer. „Ich möchte das alles gerade nicht hören, nicht wenn du betrunken bist." er kommt zu mir und hebt mich hoch. Er redet kein Wort mit mir und als wir vor dem Auto stehen, lässt er mich runter. Er öffnet die Tür und ich setze mich rein. Und wieder herrscht stille. Harry fährt los und ich lehne mich ans Fenster und schließe die Augen.

Für immer? Vielleicht!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt