V ⏐ Princess Penny

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Als der Wagen schon nach wenigen Metern abbremste und am Straßenrand hielt, sah Penny irritiert auf. Ein junger Mann, etwa in ihrem Alter, stieg ein und setzte sich zu ihr auf die Rückbank. Mit einem schüchternen Lächeln nickte er Penny zu. Dabei bildeten sich zwei niedliche Grübchen auf seinen glattrasierten Wangen. So sollten Männer aussehen, dachte Penny, nicht wie dieser ungepflegte Typ von neulich, dieser König Drosselbart.

Penny schüttelte energisch den Kopf, um das Bild dieses potthässlichen Bartes zu verdrängen. Stattdessen ließ sie ihren Blick höher wandern und registrierte die leicht vom Wind zerzausten blonden Haare des Fremden. Irgendwas löste dieser Anblick in ihr aus, doch Penny konnte es beim besten Willen nicht einordnen.

„Hi, ich bin DJ."

Das brachte sie zum Lachen. „DJ? Soll das dein Name sein oder dein Beruf?"

Nun schmunzelte auch er. „Mein Name. Obwohl ich durchaus musikalisch bewandert bin", erwiderte er mit einem Zwinkern. „Und wie heißt du?"

„Penny. Freut mich, dich kennenzulernen." Seltsamerweise entsprach das sogar der Wahrheit. „Hat man dich auch als Babysitter eingespannt?"

„Eigentlich habe ich mich selbst eingespannt", antwortete er immer noch schmunzelnd, „und zwar schon vor drei Jahren. Seitdem bin ich bei jeder Freizeit mit von der Partie."

„Oh." Mehr fiel Penny dazu gerade nicht ein. Ihm schien das Projekt wirklich wichtig zu sein, wenn er jedes Jahr aufs Neue mitmachte. Sie hingegen war nur hier, weil King sie gezwungen hatte ... Dabei war das, was König Drosselbart erzählt hatte, ihr Engagement durchaus wert.

Es gab nur ein Problem. Wenn Penny ehrlich zu sich selbst war, hatte sie eine Heidenangst vor der Verantwortung, die dadurch auf sie zukam. Daran änderte auch der nette Typ neben ihr nichts.

Gesten sagen mehr als tausend WorteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt