XI ⏐ Princess Penny

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Das konnte nicht wahr sein. Das ... nein! Dieser Blick und die Geste. Er hatte es gewusst. Er hatte es garantiert gewusst! Der Ausdruck auf seinem Gesicht sprach Bände. Aber wieso? Er hätte doch –

„Penny, ich ..."

„Oh nein! Ich will keine Ausreden hören. Wie lange weißt du es schon, Darius? Und warum dieses verdammte Versteckspiel?!" Mit jedem Wort wurde sie lauter, ohne es überhaupt zu merken. Er hatte sie belogen und getäuscht! Nach allem, was war ...

Kapitulierend hob ihr ehemals bester Freund die Hände. Unzählige Gefühle huschten über sein Gesicht, als er zu sprechen begann. „Ich habe dich auf Social Media erkannt und ... du warst so völlig anders als das Mädchen von früher. Ich wollte einfach ... sehen, ob du noch da drin bist. Ob meine Penny noch unter der Fassade der hochmütigen Prinzessin existiert. Und als du so bösartig zu den Männern warst, die eine Kooperation mit dir eingehen wollten, war ich mir da nicht mehr so sicher. Ich musste einfach mit eigenen Augen sehen, dass –"

„Moment mal", unterbrach sie ihn. Er war doch gar nicht bei der Veranstaltung gewesen. Oder? Woher wusste er dann, dass sie sich mal wieder unmöglich benommen hatte? „Du ..."

„Ja, ich war da", beantwortete Darius ihre ungestellte Frage. „Aber du hast mich nicht mal richtig angesehen."

Nun schaute er ihr intensiv in die Augen und ... es machte Klick. Dieses Leuchten hatte sie schon einmal gesehen, als eine gewisse Person von ihrem Herzensprojekt gesprochen hatte. Aber ... wie konnte das sein? Das hätte ihr doch auffallen müssen!

„Du bist ... König Drosselbart."

„Ja", sagte er schlicht. „Kaum zu glauben, was ein Friseur so alles ausrichten kann, nicht wahr?"

Das schiefe Lächeln, das sich nun auf seinem Gesicht ausbreitete, war einfach zu viel für Penny. Schluchzend warf sie sich in die Arme, die ihr schon so oft Trost gespendet hatten. Und ihr Fels in der Brandung fing sie auf. Mit dem liebevollsten Blick, den sie sich vorstellen konnte – wie damals.

Und der Schmerz, der sie seit Jahren quälte, verstummte endlich.

Gesten sagen mehr als tausend WorteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt