Kapitel 20.

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"Ok Jungs noch 5 Minuten"! Das war die Stimme ihres Managers, welche wie ein Donner durch den Backstage Bereich halte. Er war eigentlich ein sehr ruhiger und freundlicher Typ, aber heute merkte man ihm deutlich an wie angespannt er war. Das wäre wohl jeder, der in seiner Situation wäre. 

Tomas Stimme ließ auch die Bandmitglieder und vor allem Paul erzittern. Auch sie kannten ihn nur als den ruhigen und entspannten Typen, doch sie wussten unter was für einem Druck er heute stand. Die Live-Show war nur ein einziges Mal im Jahr. Das bedeutete, sie hatten einen einzigen Versuch. Da durfte nichts schief gehen. Es durfte kein Kabel ausfallen, kein Mikrophon plötzlich versagen und keine Gitarrenseite reisen. 

Till, Schneider, Flake und Oliver waren bereits auf ihre Plätze zugeteilt worden, damit sie in weniger als 4 Minuten, auf diese riesige Bühne gehen konnten. Das Konzert spielte nicht nur Live, es waren auch noch über 30 Tausend Live-Zuschauer gekommen. Das machte die bevorstehende Situation für niemanden der Band leichter.

Mit zitternden Händen begab sich Paul an seine zugeteilte Position, um jeden Moment auf die Bühne gehen zu können. Er schwitzte, er schwitzte fürchterlich. Paul war sich sicher, das er grauenvoll nach Schweiß stinken musste. Der kleinere klammerte sich verzweifelt um seine Gitarre und warf einen Blick auf die Uhr, welche gegenüber von ihm hang. Noch 3 Minuten. Kann die Gottverdammte Zeit nicht einfach stehen bleiben und er im Erdboden verschwinden? 

Er wollte die Beziehung zu Richard nicht im geheimen führen und sie öffentlich machen, doch er hatte riesengroße Angst. Was würden die Leute sagen? Er wusste, das er sich darüber eigentlich keine Gedanken machen sollte, doch er tat es nun Mal.

Paul wurde aus seinen Gedanken gerissen, als er die große, warme Hand seines Freundes auf der Schulter spürte. Mit breitem Grinsen drehte sich Paul zu ihm, und musste bei seinem Anblick sich verkneifen, ihn nicht zurück in ihre Umkleide Kabine zu ziehen, und sonst etwas dort drinnen mit ihm anzustellen. Richard trug sein schwarzes Tanktop mit dem roten Gitarrengurt um seiner Hüfte gebunden. Er sah zum Niederknieen aus.

"Dein Blick sagte mir das ich dir gefalle", sagte er und drückte seinem Freund einen kleinen Kuss auf die Stirn. "Das hast du gut erkannt mein Schatz", flüsterte Paul. Wie gerne hätte er sich mit Richard verpisst und einfach wieder zurück in ihre Wohnung gefahren. Sein Freund schien seine Nervosität zu merken. "Ich weiß  wie Nervös du bist. Aber wir schaffen das. Ich werde nicht von deiner Seite weichen und egal was heute passieren wird, mich wirst du so schnell nicht mehr loswerden". 

Richard Worte ließen Pauls Herz vor Freude ganz warm werden. Wie lange hatte er sich schon gewünscht, das ihm jemand genau so etwas sagen würde. "Danke mein Schatz, das hilft mir wirklich sehr. Mich wirst du genauso nie wieder los werden", flüstere Paul und stellte sich auf die Zehenspitzen, um Richard zu küssen.

Dieser schlang sofort als sich ihre Lippen berührten, die Arme um den Kleineren und zog ihn so nahe an sich, das sich ihre beiden Oberkörper berührten. In Paul breitete sich eine angenehme Wärme aus welchen ihn erleichtert ausatmen ließ. Er ließ seine Arme nach oben in Richard Haare wandern und krallte sich leicht in diese. Richards Griff um seine Hüfte wurde noch fester und man konnte deutlich spüren, wie er Paul nicht los lassen wollte.

Nach einigen Sekunden fanden ihre Lippen einen schnelleren Rhythmus und Paul drückte sich enger an seinen Freund. Immer wieder verließ Richard oder Pauls Lippen ein leises Keuchen. Die Hände des Größeren verließen die Hüften des Kleineren und nun war er der jenige, der mit seinen Händen in dessen Haare fuhr und diese ordentlich durchwuschelte. 

Doch Richard wusste das wenn jetzt nicht aufhören würde, er mit seinem Freund die nächste dunkle Ecke aufsuchen müsste. Somit löste sich Richard schwer atmend von diesem und blickte ihm verträumt in die Augen. Paul war so wunderschön. Mit seinen blauen Augen, den nun verwuschelten Haaren und der süßen, leicht roten Stupsnase. Allerdings vermisste er irgendwie die Zeit, als Paul noch einen Beanie getragen hat.

Wie weit würdest du für die Liebe gehen? (-Paulchard)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt