Kapitel 11.

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Zum glück hatte sich Richard gestern noch einen Wecker gestellt welcher ihn nun aus seinen Träumen riss. Ansonsten hätte er wahrscheinlich länge mal breite verschlafen und sie hätten es nie rechtzeitig zum Studio geschafft. 

Verschlafen rollte er sich von der Couch und ging erst einmal in die Küche um einen Kaffee herunter zu kippen. Normalerweise verzichtete er auf Koffeinhaltige Getränke, doch wenn er jetzt keines trinken würde, würde er spätestens in zehn Minuten im Auto einschlafen und einen Unfall verursachen. 

Er drückte noch schnell einen weiteren Kaffee für Paul runter und schüttete etwas Vanillesirup in diesen. Er hatte diesen extra nur für ihn geholt da er anscheinend süchtig nach allem war, was nach Vanille schmeckte.

Danach machte er sich auf den Weg ins Schlafzimmer um ihn aufzuwecken. Schon komisch das er noch nicht wach war. Dachte sich Richard. Normalerweise war Paul vor allen anderen, ihm inklusive, wach. Doch als er im Schlafzimmer ankam sah er diesen noch immer schlafend im Bett liegen. 

Auf leisen Sohlen schlich er sich zum Bett, stellte den Kaffee auf seinem Nachttisch ab und beugte sich leicht über Paul. Dann rüttelte er ihn ganz sanft an den Schultern um ihn wach zu bekommen. "Hey, Paulchen. Wach auf wir müssen gleich los fahren". Nach einiger Zeit öffnete Paul tatsächlich die Augen und streckte sich verschlafen.

Komisch, kam es Richard nur so vor oder waren die Augen seines besten Freundes leicht gerötet? Das würde bedeuten das er entweder viel zu wenig geschlafen hat, oder das er geweint hat. Beide Optionen waren nicht gut. Doch der Gedanke das etwas Paul zum weinen gebracht hatte, war definitiv schlimmer. 

"Hmmm ich will nicht aufstehen", sagte Paul und drehte sich von Richard weg. "Na komm, ich habe dir einen Kaffee gemacht, wir müssen in 20 Minuten los, schaffst du es bis dahin fertig zu sein"? Ein grummeln von seiner Seite bestätigte seine Fragte. 

Tatsächlich saßen sie keine 20 Minuten später in Richards Auto und waren auf dem Weg zum Studio. Jedoch redete Paul auf der ganzen fahrt kein einziges Wort mit ihm und die Stille welche im Auto herrschte fühlte sich irgendwie bedrückend an. Der größere der beiden wusste das sein bester Freund etwas auf dem Herzen hatte, es jedoch nicht ansprechen wollte oder konnte. Also zwang er ihn auch nicht dazu, in dem er ihn mit Fragen durchlöchern würde.

Jedoch wollte er wirklich wissen was genau los war.

Paul bekam einfach kein Wort raus, er wollte Richard einfach nur fragen wieso er auf der Couch geschlafen hatte, doch irgendetwas in ihm lies ihn kein einziges Wort heraus bringen. 

Als sie endlich beim Studio ankamen, warteten die anderen bereits mit einem Van auf sie. 

"Da seit ihr ja endlich, hat die Prinzessin mal wieder Zeit gebraucht um sich hübsch zu machen"?, fragte Oliver und erhielt dafür einen leichten Schlag gegen die Schulter von Richard. "Haha nein, der liebe Paul ist heute nur irgendwie nicht aus dem Bett gekommen". "Oh wieso denn das"?, fragte sich Till verwundert. "Nervosität", antwortete Paul kurz und knackig bevor er sich ohne ein weiteres Wort in den Van setzte.

"Ey, was ist denn mit dem heute los? Er ist doch sonst immer so fröhlich und positiv"? "Ich weiß es nicht. wahrscheinlich ist er heute einfach nur mit dem falschen Fuß aufgestanden", sagte Richard und setzte sich ebenfalls in den Van hinein. Er hatte sich ganz nach vorne neben Till gesetzt welcher fahren würde. Paul brauchte anscheinend gerade Abstand. Dachte er zu mindestens.

Alles was er nämlich gerade brauchte, war Richards nähe. Er fühlte sich so einsam und alleine selbst wenn all seine Freunde gerade bei ihm waren. Seine Gefühle verursachten eine Angst in Paul, die er selber nicht beschreiben konnte. Es machte ihm Angst das er eine einzige Person so umbedingt brauchte. 

Wie weit würdest du für die Liebe gehen? (-Paulchard)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt