Kapitel 15.

760 10 1
                                    

Langsam zog sich Richard zurück nachdem er einige weitere Sekunden hatte vergehen lassen.  Es fühlte sich so an als würde sein Herz in tausende Teile zerspringen und er hasste es. Wie konnte er auch nur so dumm sein und tatsächlich glauben das so es jemals wieder einen Moment geben würde, in dem er Paul wieder so nahe sein konnte wie damals. 

Er vermisste das Gefühl von ihrer erhitzten Haut aneinander, er vermisste Pauls süßes Stöhnen, seine funkelnden Augen und diesen Gottverdammten unschuldigen Blick. All dies würde sich jedoch lediglich zu einer schönen Erinnerung verwandeln, mehr nicht. Richard würde diese Erinnerungen und Gefühle die er empfunden hatte auf ewig in Ehren halten. Alleine das er diese mit Paul teilen durfte, war eine unfassbare Ehre für ihn. 

"Verzeih", flüsterte er und wollte sich komplett von seinem besten Freund entfernen. Doch wie aus dem nichts packte ihn dieser plötzlich an seinem Hemdkragen, riss ihn an sich und vereinte ihre Lippen endlich, nach all der Zeit zu einem Kuss. 

Schockiert keuchte Richard auf. Er hatte mit allem gerechnet aber ganz bestimmt nicht damit.

Überglücklich erwiderte er den Kuss und zog Paul an seiner Hüfte wieder näher an sich. Dieser ließ seine Hände in Richards Nacken verweilen und schmiegte sich währenddessen leicht an ihn heran. Sofort empfing ihn das sicherer Gefühl von Richards Wärme und Zuneigung. Wie er diese doch vermisst hatte. 

Pauls Herz hatte vor Freude Luftsprünge gemacht als er gespürt hatte, wie sein bester Freund den Kuss erwidert hatte. Doch Aufgrund der Tatsache das dieser den ersten Schritt getan hatte, hatte er es auch irgendwie nicht anders erwartet. 

Der Kuss war sanft und langsam, keiner der beiden wollte irgendetwas überstürzen, viel mehr wollten sie das hier genießen und den Moment miteinander teilen und wertschätzen. Auch Richards Herz raste viel zu schnell seiner Meinung nach, doch er dachte gar nicht erst daran aufzuhören. Er war gerade so überglücklich das er auf der Stelle hätte losheulen können. Endlich war der so lang ersehnte Moment gekommen. 

Paul genoss das Gefühl von Richards warmen, weichen, allerdings leicht rauen Lippen auf seinen. Langsam fuhr er mit seiner rechten Hand weiter nach oben und begann damit, Richards Frisur ein wenig durcheinander zu bringen. Leicht grummelte dieser in den Kuss und versuchte Pauls Hände irgendwie aus seinen Haaren zu bekommen doch das war so gut wie unmöglich ohne den Kuss zu unterbrechen.

Nach einem weiteren Versuch musste er diesen dann doch kurz unterbrechen. "Paul was soll das lass doch meine Haare in ruhe", sagte er und hielt seinen Gegenüber noch immer fest an der Hüfte, damit sich dieser ihm nicht entziehen konnte. "Ich mag es nicht wenn deine Haare so zurück gegelt sind", murmelte dieser und spielte leicht verlegen mit seinen Fingern. Dreckig grinsend beugte sich Richard zu seinem Ohr hinunter und flüsterte mit verdunkelter Stimme in dieses. "Du kannst sie mir ja später noch kaputt machen". 

Paul, der genau wusste was er damit meinte, lief sofort knallrot an und schlug ihm spielerisch gegen die Brust. "Perversling. Halt die Klappe und küss mich lieber noch einmal". Doch bevor der Kleinere dies tun konnte, wurde er von seinem Gegenüber aufgehalten, in dem Richard ihm Ernst in die Augen sah. "Erst einmal will ich das du meine vollgende Frage beantwortest. Was empfindest du für mich"?  

Der Kleiner der beiden war etwas überrumpelt von der plötzlichen Frage, doch wusste genau was er sagten wollte. Nur dieses mal verspürte er keinerlei Angst seiner Gefühle gegenüber. Ein letztes Mal atmete Paul tief ein bevor er anfing zu reden. "Ich mag dich Richard, sehr sogar. Sogar etwas mehr als ich es eigentlich sollte. Die letzten Tage waren auf der einen Seite echt scheiße, aber auf der anderen Seite, die schönsten seit einer sehr langen Zeit für mich. Doch leider hat dies dazu geführt, das ich in dir mehr sehe, als nur einen besten Freund". 

Wie weit würdest du für die Liebe gehen? (-Paulchard)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt