Nialls Pov
Ich hatte mich zu Liam ins Bett gelegt und mich eng an ihn gekuschelt um ihn warm zu halten. Die Decke hatte ich eng um uns geschlungen. Immer wieder ließ ich etwas Blut in seinen Mund fliegen in der Hoffnung, dass es etwas helfen würde. Doch bisher hatte sich Liam keinen Zentimeter bewegt, dabei lag er hier inzwischen schon seit drei Tagen. Ich war für keine Sekunde von seiner Seite gewichen und hatte auch nicht vor es jemals zu tun.
„Niall." Erschrocken sah ich auf und blickte Danielle an, welche im Türrahmen stand. „Es hat keinen Sinn mehr. Er hat sich schon viel zu lange nicht mehr bewegt. Er wird nicht aufwachen."
„Doch, er muss einfach.", schniefte ich. Danielle kam zu mir, setzte sich auf die Bettkante und strich mir über den Rücken. Sanft zog sie mich in ihre Arme, wofür ich Liam widerwillig los lassen musste.
„Du muss los lassen."
„Aber ich liebe ihn doch.", schluchzte ich, während die Tränen nun wieder richtig flossen. „Ich liebe ihn. Ich kann nicht ohne ihn."
„Das weiß ich doch, Kleiner, aber es geht nicht anders. Wir alle werden Liam vermissen, aber es ist jetzt die Zeit sich zu verabschieden."
„Ich will bei ihm bleiben."
„Das geht nicht, Niall und das weiß du auch." Beruhigend strich sie mir immer wieder über den Rücken. Doch es half nichts, denn die Tränen wollten nicht stoppen. Zayn, Eleanor, Louis, sowie Perrie und Harry kamen ins Zimmer. Zayn kam aufs Bett zu, weswegen ich mich schnell von Danielle lösen wollte, damit ich ihn von Liam fernhalten konnte, doch hielt Danielle mich fest in ihrem Griff.
„Lass mich los!", schrie ich unter Tränen.
„Niall ...", begann nun Eleanor.
„Bitte! Lasst ihn hier! Ich brauch ihn! Ich liebe ihn doch!" Vorsichtig hob Zayn Liam hoch, welche leblos in seinen Armen hing. Mit Tränen in den Augen blickte Zayn zu meinem Liebsten runter.
„Es ist besser so.", kam es nun wieder von Danielle.
„Bitte! Noch zwei Tage!", forderte ich. „Zwei Tage, bitte." Die Anderen sahen sich gegenseitig an. „Ich flehe euch an, gibt mir noch zwei Tage." Seufzend legte Zayn Liam zurück.
„Genau zwei Tage.", entschloss der Schwarzhaarige.
„Danke.", murmelte ich, löste mich nun doch von Danielle und legte mich wieder neben Liam, den ich fest umklammerte. Für ein paar Sekunden blickten die Anderen mich noch an, ehe sie nach und nach gingen. „Du muss aufwachen, Liam.", flüsterte ich ihm zu. „Noch zwei Tage, sonst verliere ich dich für immer und das will ich nicht. Du muss mir glauben, ich wollte dich niemals umbringen und wenn du aufwachst kannst du auch sauer auf mich sein, mich anschreien, mich schlagen, was immer du willst. Aber bitte wach auf. Ich verlange nicht, dass du mir das verzeihst, ich verlange auch nicht, dass du mich nach dieser Aktion noch liebst oder als Freund haben möchtest. Aber bitte, bitte wach auf. Lass mich wieder in deine Teddyaugen blicken und mich von deiner Stimme fesseln lassen. Ich liebe und brauche dich. Heute und auch noch in hundert Jahren."
Harrys Pov
Ich hatte mich möglichst nah an Louis gekuschelt und das Gesicht an seiner Brust vergraben. Die Arme hatte ich fest um seinen Bauch geschlungen. Gemeinsam lagen wir auf seinem Bett. Während ich immer wieder seinen Duft einatmete, starrte der Geist an die Decke.
„Glaubst du, er wacht wieder auf?", murmelte ich in die Stille hinein. Es war nicht nötig, dass ich einen Namen sagte, denn wir wussten beide, dass es um Liam ging.
„Soll ich ehrlich sein?", fragte Louis zurück. Ich nickte. „Nein, er liegt dort nun schon seit drei Tagen bewegungslos. Er schluckt das Blut nicht und reagiert auch sonst nicht. Er ist tot und das lässt sich leider nicht ändern, auch wenn ich alles dafür tun würde, immerhin gehörte er zu meinen besten Freunden."
„Warum ist Niall sich dann so sicher, dass er wieder aufwacht?", stellte ich die nächste Frage.
„Er ist sich nicht sicher, er will nur nicht der Wahrheit ins Gesicht sehen, aber jetzt lass uns bitte das Thema wechseln, immerhin bleiben uns auch nur noch fünf Tage bis du wieder nach Hause muss."
„Ich kann auch einfach hier bleiben."
„Harry ...", setzte Louis an, doch unterbrach ich ihn direkt.
„Ich will bei dir bleibe, Lou."
„Du hast Zuhause eine Familie und Freunde."
„Und hier hab ich dich."
„Du hast noch dein ganzes Leben vor dir."
„Und das will ich mit dir verbringen."
„Glaub mir, mir geht es genau so, aber ich will dir nicht dein Leben wegnehmen." Er hauchte mir einen Kuss auf die Stirn.
„Dafür würde ich doch ein neues bekommen. Eins was ewig geht und das an deiner Seite wäre."
„Du müsstest alles zurück lassen."
„Du wärst es mir wert.", gab ich zurück und sah zu ihm hoch, nur um mich in seinen Augen zu verlieren. Sanft strich er mir über die Wange.
„Lass uns in ein paar Tagen weitersehen.", schlug Louis vor.
„Das war kein nein.", stellte ich fest.
„Aber auch kein ja.", schmunzelte mein Gegenüber. Langsam lehnte er sich zu mir runter und küsste mich zärtlich. Irgendwie würde ich ihn schon überreden können.
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Geisterkuss [Larry/Niam] ✔
FanfictionEine alte Villa in der es spuckt? Das sind doch alles nur Gerüchte, davon sind Harry und seine Klassenkameraden fest überzeugt und beschließen in der Villa zwei Wochen zu verbringen. Doch schon früh müssen sie erkennen, dass sie nicht allein sind un...