Blut

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Harrys Pov

>>Lou?<<, sprach ich den Geist an, der mir unaufhörlich durch die Haare strich. Wir lagen eng aneinander gekuschelt in Louis Bett.

>>Mmh?<<, kam es zurück.

>>Du wolltest mir zeigen, wie Geister Blut trinken.<<

>>Stimmt, wollte ich, aber bist du dir sicher, dass du das wirklich willst?<<

>>Ja, ich will alles über dich und die anderen Geister erfahren.<<

>>Vertraust du mir?<<, fragte Louis, während er sich aufrichtete und sich dabei von mir löste.

>>Ja.<<

>>Und du bist dir ganz sicher, dass du das willst.<<

>>Verdammt, ja.<<

>>Okay.<< Für einige Sekunden blickten wir uns einfach in die Augen. Ich verlor mich in diesem unglaublichen Blau, welches mich jedes Mal von neuem faszinierte. Langsam lehnte Louis sich vor und küsste mich zärtlich. Ich erwiderte den Kuss. Das Gefühl von Louis Lippen auf meinen gehörte zu den Besten der Welt, dieses Gefühl wollte ich nie mehr missen. Obwohl wir uns gerade mal ein paar Tage kannten, konnte ich mir ein Leben ohne Louis nicht mehr vorstellen. Für mich stand fest, dass ich die Ewigkeit mit ihm verbringen wollte, selbst wenn ich dafür ein Geist werden musste.

Louis löste sich von meinen Lippen und fing stattdessen an meinen Hals zu liebkosten. Genießerisch schloss ich die Augen. Die Hände vergrub ich in seinen weichen Haaren.

>>Bereit?<<, hauchte der Brünette gegen meine Haut. Ich konnte nur Nicken. Mein Griff in seinen Haaren verstärkte sich. So kurz davor wurde ich doch noch nervös, doch an meiner Entscheidung zweifelte ich nicht. Kurze Zeit später spürte ich, wie Louis Zunge über meine Haut strich. Die Stelle wurde für einen Moment extrem warm und gleichzeitig kribbelte es. Als Louis seinen Kopf hob, spürte ich, dass etwas meinen Hals hinab lief. Vorsichtig griff ich mit einer Hand an die Stelle, nur um festzustellen, dass es Blut war und nicht gerade wenig. Mit geweiteten Augen starrte ich meine Hand an.

>>Schließ die Augen.<<, forderte Louis. Augenblick kam ich seinem Wunsch nach und wurde dafür mit seinen Lippen an meiner Haut belohnt. Er legte sie an die Stelle, die blutete und fing an zu saugen. Ein Stöhnen entfuhr mir. Es fühlte sich unglaublich an.

Die Welt blieb stehen, es gab nur noch Louis und mich. Mein kompletter Körper fing an zu kribbeln. Ich fühlte mich wie auf Wolken. Dieses Gefühl war viel zu gut um es auch nur ansatzweise beschreiben zu können.

>>Lou.<<, stöhnte ich erneut. >>Hör bloß nicht auf.<< Der Geist entfernte sich von meinem Hals, weswegen ich einen unzufriedenen Laut von mir gab. Denn mit seinen Lippen ging auch dieses unglaubliche Gefühl. Noch immer fühlte ich mich ziemlich benebelt. Ein letztes mal leckte Louis über die Stelle und ließ mich nochmal aufstöhnen. Als ich die Augen langsam wieder öffnete, schwebte Louis Gesicht direkt über meinem. Wie schon so oft, verlor ich mich in seinen Augen.

>>Ist dir irgendwie schwindelig oder übel?<<, erkundigte er sich. Völlig in Trance schüttelte ich den Kopf.

>>Kannst du das nochmal machen?<<, fragte ich mit flehenden Unterton.

>>Ein anderes mal.<<

>>Bitte, einmal noch, ich will sehen, wie das funktioniert.<<

>>Na gut.<<, seufzte er. >>Aber ich werde kein Blut mehr trinken.<< Er setzte sich auf, nahm meinen Unterarm sanft in seine Hände und führt ihn an seine Lippen, dabei brach er den Augenkontakt kein einziges Mal. Gespannt beobachtete ich die Szene. Seine Zunge fuhr über meine Haut. Zurück blieb eine Wunde, die direkt anfing zu bluten, tat aber kein bisschen weh. Ein zweites mal leckte er über die Stelle und die Wunde schloss sich von ganz allein. Fasziniert beobachtete ich die Szene.  

Geisterkuss    [Larry/Niam] ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt