Glöckchen

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Harrys Pov

Hand in Hand betrat ich mit Louis, der unsichtbar war, die Küche. In der Küche summte Jemand, wahrscheinlich einer der Geister. Das Lied wirkte nicht besonders fröhlich.

>>Hey.<<, kam es von Louis neben mir. Er nahm seine Geistergestalt an. Der andere Geist,welcher sich als Niall heraus stellte, tat es ihm gleich.

>>Hi.<<, murmelte der Blonde.

>>Wo ist Liam?<<, erkundigte ich mich. Noch nie hatte ich Niall irgendwo ohne Liam gesehen.

>>Im Bett.<<

>>Es ist fast Mittag.<<, stellte ich fest.

>>Die Aktion gestern hat ihn jede Menge Energie gekostet, also ist es mir lieber, dass er heute im Bett bleibt und sich ausruht.<< Während Niall sprach, setzte er den Wasserkocher auf und holte eine Tasse aus dem Schrank, dazu kam noch ein Teebeutel.

>>Welche Aktion?<< Fragend sah Niall Louis an.

>>Ich hab es ihm noch nicht erzählt.<<, meinte dieser.

>>Dann mach es jetzt.<<, forderte ich.

>>Okay.<< Bevor er weiter sprach, nickte er Richtung Tür. >>Eleanor.<<, erklärte er mir, da ihm mein fragender Gesichtsausdruck aufgefallen war. >>An was kannst du dich erinnern?<<

>>Wir sind in den Speisesaal gegangen, aber ich weiß nicht, was da passiert ist.<<

>>Samuel ist aufgetaucht als alle Schüler anwesend waren und zwar in Geistergestalt. Er hat seine Kräfte benutzt. Es gab wieder einige Tode bis Zayn ihn aufgehalten hat, zumindest für einen kurzen Moment. Denn dann sind all die Schüler, die in den letzten Tagen gestorben sind, aufgetaucht … als Geister. Sie sind vor Samuel auf die Knie gegangen. Liam hat alle Geister, die in der Villa leben zu sich gerufen und die haben die neuen Geister runter in den Keller gezehrt. Allein gegen die große Anzahl an Geister war Samuel machtlos, also ist er abgehauen. Das alle Menschen mehr als verängstigt waren muss ich wohl nicht erwähnen, also hat Liam eure Erinnerungen an den letzten Abend gelöscht und gleichzeitig eure Gefühle manipuliert, damit Niemand in Panik gerät, weil er sich an nichts erinnert oder ähnliches. Das ist bei ein paar einzelnen Personen schon ziemlich Kräftezehrend, aber bei fast vierzig Schülern kann es gefährlich für den Geist werden.<<

>>Aber Liam geht es gut, oder?<<, versicherte ich mich. Louis sah von mir zu Niall, dieser nickte.

>>Es geht ihm einigermaßen gut auch wenn ich nicht weiß, was er sich bei dieser Aktion gedacht hat. Ich hätte bei ihm bleiben sollen, dann wäre es nie soweit gekommen. Es waren so viele Geister im Raum, die die Aufgabe hätten übernehmen können, aber nein, er muss ja den Helden spielen ...<<, redete der Geist sich in Rage bis er von Louis unterbrochen wurde.

>>Niall, wir wissen beide, dass Liam der Einzige war, der das hätte schaffen können.<<

>>Ja, ich weiß, aber trotzdem.<<

>>Morgen.<<, kam es von Liam, der in Jogginghose und T-Shirt die Küche betrat. Er wirkte mehr als nur müde.

>>Ich krieg noch einen Nervenzusammenbruch wegen dir.<<, beschwerte Niall sich. >>Was hast du nicht daran verstanden, dass du im Bett bleiben sollst?<<

>>Nialler ...<< Weiter kam der Brünette nicht.

>>Nichts Nialler, du gehst jetzt wieder ins Bett und da bleibst du auch, notfalls kette ich dich fest.<<

>>Niall ...<<, setzte Liam ein zweites Mal an, doch auch dieses Mal kam er nicht weiter.

>>Bitte, Li.<<, flehte Niall schon fast. Mir fielen die Tränen in seinen Augen auf. Scheinbar war ich nicht der Einzige, denn Liam ging rüber zu seinem Freund und nahm ihn in den Arm. >>Bitte … ich mach mir doch nur Sorgen um dich.<<

>>Ich will ganz kurz mit Zayn reden, dann geh ich wieder ins Bett, vorausgesetzt natürlich du kommst mit.<<

>>Und da bleibst du für den Rest des Tages?<<

>>Solange nichts schlimmes passiert, ja.<<

>>Na gut, aber nur ganz kurz und ich komm mit zu Zayn.<<

>>Okay.<< Die Beiden küssten sich zärtlich. Den Tee, der fertig war, drückte Niall Liam in die Hand. Ich sah noch wie Niall seine Hand mit der Freien von Liam verschränkte, ehe er unsichtbar wurde. Liam schenkte uns noch ein kleines Lächeln und verließ dann die Küche. Ich wand mich Louis zu, doch bevor ich etwas sagen konnte, lagen seine Lippen auf meinen. Lächelnd erwiderte ich den Kuss. Die Arme schlang ich um seinen Hals.

>>Sorry Jungs ...<< Erschrocken zuckte ich zusammen, als Eleanor plötzlich neben uns auftauchte. Mit einer Hand fasst ich mir an mein rasendes Herz. >>Aber ich stehe hier nicht wache nur damit ihr hier rummachen könnt.<< Als sie mich ansah ,kicherte sie. >>Tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken ,Harry.<<

>>Nein, du doch nicht.<<, gab Louis lachend von sich. Sanft hauchte er mir einen Kuss auf die Stirn.

>>Könnt ihr nicht irgendwie Glöckchen oder so was tragen, dann würde ich euch auch früher bemerken.<<, erkundigte ich mich, wobei ich mich in Louis Arme kuschelte.

>>Bei den ganzen Geistern hier, würde es allerdings durchgehend klingeln.<<, lachte Eleanor.

>>Ist hier eigentlich schon mal Jemand gestoben, weil er einen Herzinfarkt bekommen hat?<<

>>Nein, wir sorgen ja extra dafür, dass hier eher Jüngere herkommen, damit so was nichts passiert.<<

>>Außerdem schmeckt das Blut von jungen Leuten auch besser.<<, meinte ein braunhaariger Junge, der plötzlich neben uns auftauchte. Schon wieder erschreckte ich mich fast zu Tode.

>>Ich kann mir eigentlich auch nicht vorstellen,dass ein Seniorenheim Urlaub in einer Grusel-Villa machen will.<<, warf Louis ein, der mir beruhigend durch die Locken strich.

>>Du muss Harry sein.<<, kam es von dem fremden Geist. >>Ich habe schon viel von dir gehört.<< Mein Blick glitt von ihm zu Louis.

>>Das ist Ashton. Er darf hier neuerdings frei herum laufen.<<

>>Sogar ohne Betreuung.<<, ergänzte Ashton. Wahrscheinlich war mein Blick mal wieder fragend geworden, da Eleanor mir eine Erklärung lieferte.

>>Die jungen Geister sollen sich nicht im Bereich der Menschen aufhalten, wenn wir Gäste haben und wenn, dann nur mit Begleitung eines älteren Geistes.<< Es gab noch soviel, was ich über die Geister nicht wusste und am liebsten, wollte ich alles erfahren. Immerhin würde ich bald einer von ihnen seien … wenn mich Samuel bis dahin nicht tötet. 

Geisterkuss    [Larry/Niam] ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt