Vergangenheit

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(Ich entschuldige mich im voraus, aber ich hafte nicht für irgendwelche Tränen)

,,Das ist alles deine Schuld! Warum warst du überhaupt am Handy?!" schrie Noahs Mutter.

"Ach das stimmt doch gar nicht! Noah hätte besser aufpassen müssen!" antwortete Noahs Vater aufgebracht.

Noah saß währenddessen weinend auf dem Sofa, und versuchte das Bild seiner kleinen Schwester, bewegungslos und blutend auf der Straße liegend aus seinem Kopf zu verbannen.

"Der Junge ist schon 14! Der sollte im Stande sein auf seine kleine Schwester aufzupassen!"

Colin wurde ausnahmsweise mal nicht durch Joels Yoga Musik wach, sondern durch leises Schluchzen aus Richtung der Tür. Er stütze sich auf seine Ellbogen und schaute zu Noah rüber. Dieser saß zusammen gekauert auf seinem Bett, Knie an die Brust gezogen und versuchte vergeblich den Tränenfluss zu stoppen.

Colin stand auf, ging zu Noah rüber und legte seine Arme um den weinenden Jungen. Noah zuckte zuerst zusammen, lehnte sich dann aber gegen seinen Freund und ließ sich komplett fallen. Colin sagte nichts, strich einfach langsam über Noahs Rücken, bis dieser sich beruhigt hat. Da Noah sowieso schon fast wieder in Colins Armen eingeschlafen war, entschied Colin sich das einfach Ruhen zu lassen und Noah am nächsten Morgen zu fragen was los war. Er kletterte mit Noah unter die Decke und zog ihn zu sich.

Am nächsten Tag in der Schule war Noah auch komisch drauf. Er hat nichts gefrühstückt, wollte nicht mit Colin zur Schule gehen und hat auch in der Schule mit niemandem geredet. Es ging so weit das es sogar den Lehrern auffiel. Frau Holopainen kam nach dem Chemie Unterricht zu Colin und fragte ob bei Noah alles in Ordnung sei. Colin konnte darauf nur mit einem Schulterzucken antworten und sah Noah besorgt hinterher.

Beim Abendessen wurde es auch nicht besser. Während alle genüsslich ihre Nudeln verschlangen, schob Noah diese mit der Gabel hin und her. Er war komplett in Gedanken versunken.

Noah kam grade von einem sehr stressigen Schultag nach Hause. Seine kleine Schwester Naemi kam auf ihn zu gerannt.

"Noah!" quietsche sie.

"Hey, Zwerg." Noah hob sie hoch und platzierte sie auf seiner Hüfte. "Hast du Hunger?" Die kleine nickte schnell.

"Gut. Dann mach ich uns jetzt Essen. Spaghetti Carbonara?"

"Ja!"

"Gehst du nochmal spielen? Ich rufe dich, wenn es fertig ist, ja?" Die 7-Jährige nickte und lief zurück ins Wohnzimmer.

Noah begab sich in die Küche und fing an die Spaghetti zu Kochen.

Nach dem Essen holte Noah seine Schulsachen und setze sich an den Küchentisch.

"Noaaaaaah, spielst du mit miiiiiir?" fragte Naemi ungeduldig.

"Ich muss noch Hausaufgaben machen, aber danach komme ich okay?"

"Okay. Darf ich raus gehen?"

"Klar. Aber bleib bitte im Garten, nicht auf die Straße laufen!" Naemi nickte schnell und verschwand dann nach draußen. Noah wendete sich wieder seiner Gedichtsanalyse zu mit der er komplett überfordert war.

10 Minuten später, hörte er einen spitzen Schrei, quietschende Reifen und einen dumpfen Aufprall.

Noah sprang sofort auf und sprintete aus der Tür. Was er da sah, ließ sein Blut in seinen Adern gefrieren. Das Auto seines Vaters, wenige Zentimeter von Naemi entfernt, die regungslos und blutend auf dem Boden lag.

Nolin OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt