1049 mal anders

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Noah stand im Chemielabor und betrachtete stolz die Utensilien für seinen Film, die im Raum verteilt lagen. Colin kam in den Raum und staunte nicht schlecht.

„Wann bist du hier für bitte aufgestanden?“

„Zu früh. Ich könnte bestimmt selbst als Zombie mitspielen.“ Grinste Noah und hielt Colin ein Gummi Auge hin.

„Hier kann man essen. Aber Vorsicht, sonst wirst du auch noch infiziert.“

Colin grinst zurück und schob das Auge in seinen Mund.

„Wann kommen die anderen?“ erkundigte sich Noah.

„Patrick kommt bestimmt aus Prinzip zu spät.“ Meinte Colin schulterzuckend.

„Und Ava und Julia?“

Colin wollte grade antworten als sein Handy klingelte. Er schaute auf die Nachricht von Julia.

„Patrick hat abgesagt und Julia und Ava kommen auch nicht.“

„Was?“ fragte Noah leise. Er drehte sich um, griff nach seiner Jacke und ging dann aus dem Raum.

Als Colin nachher wieder zurück in sein Zimmer kam, lag Noah auf seinem Bett und starrte die Decke an. Colin ging zu seinem eigenen Bett und griff nach seinem IPad. Colins Handy vibrierte im Sekunden Takt. Joel schrieb Colin tausende Nachrichten von denen er keine einzige lesen konnte weil immer wieder eine neue kam. Irgendwann wurde es dem Lockenkopf zu viel, er stellte sein Handy auf Flugmodus und drehte es so das das Display auf dem Tisch lag. Er stand auf, ging zu Noahs Bett und setzte sich neben den Blonden.

„Ich weiß nicht was grade mit Julia los ist aber das regelt sich schon wieder.“

Noah seufzte. Ihm war der Film nicht mal mehr so wichtig. Das was ihm aber wirklich wichtig war, war das er dadurch neue Freunde gefunden hatte. Neben Colin konnte Noah jetzt auch noch Ava und Julia zu seinen Freunden zählen. Aber vor allem wollte er diesen Film für Colin drehen. Für Colins Projekt. Und das war jetzt alles im Eimer.

Noah setzte sich auf und lehnte sich gegen die Wand. Er wollte Colin wirklich sagen das einzig wichtige an diesem Film Colin selbst war, aber das konnte er nicht. Stattdessen fragte er aber was anderes.

„Willst du mit mir spazieren gehen? Also mit mir und Freddy.“

„Klar, gerne.“

Die Jungs zogen ihre Jacken an und machten sich auf den Weg zu Herr Chung um Freddy abzuholen.

Im Wald angekommen führte Noah die drei zu dem umgestürzten Baum. Colin und Noah setzten sich auf den Baum und Freddy lief fröhlich durch die Bäume. Colin schloss seine Augen und richtete sein Gesicht gen Himmel.

Noah drehte seinen Kopf zu Colin und beobachtete ihn. Colin merkte dies und lächelte vor sich hin. Irgendwann drehte er sich zu Noah und hielt den Augenkontakt.

Noahs Blick huschte zu Colins Lippen und wieder zu seinen Augen. Der Blonde beugte sich vor und legte seine Lippen auf Colins, aber nur für eine Sekunde. Er zog sich so schnell wieder zurück das Colin nichtmal Zeit hatte den Kuss zu erwidern.

Noah schaute Colin panisch an und sprang von dem Baumstamm runter.

„Ich- es- es tut mir leid.“ Noah entfernte sich langsam von Colin.

„Noah warte.“ Colin sprang ebenfalls von dem Baumstamm runter und griff schnell nach Noahs Handgelenk. Er zog den kleineren wieder zu sich. Sie waren sich so nah das Noah Colins Atem auf seinen Lippen spüren konnte. Er selbst hielt die Luft an. Colin beugte sich leicht runter und legte seine Lippen auf Noahs. Dieser erwiderte den Kuss sofort und legte seine Arme auf Colins Schultern. Colin wickelte seine Arme um Noahs Taille und zog ihn näher zu sich.

Als sie sich lösten lehnte Noah seine Stirn gegen Colins. So standen sie für bestimmt 5 Minuten mitten im Wald, bis plötzlich Freddy an ihren Beinen stand und sie anbellte. Die beiden lachten und genau in dem Moment klingelte Noahs Handy.

Als Noah auf den Anrufer schaute stutze er. Es war Joel. Joel rief ihn normalerweise nie an.

„Ja?“ ging er schließlich ran.

„Noah weißt du wo Colin ist? Er antwortet nicht. Weder auf meine Nachrichten noch auf meine Anrufe.“ Erklärte Joel verzweifelt.

„Ja der ist bei mir, warum?“

„Kannst du ihm bitte sagen das er ins Sharespace kommen soll. Es ist wirklich dringend.“

„Klar mach ich.“

„Danke. Du bist unsere Rettung!“ Versicherte Joel. Noah grinste nur.

„Ist klar. Bis dann.“ Damit beendete er das Telefonat.

Colin seufzte. „Dann muss ich jetzt wohl ins Sharespace.“

„Ich komm mit. Wir bringen noch kurz Freddy weg, und gehen dann zu Joel.“

Im Sharespace angekommen, mussten sich die beiden sofort die Nase zu halten.

„Was ist denn hier passiert?“ fragte Colin sofort.

„Katastrophe! Boykott! Monate lange Arbeit einfach so weg.“ Beschwerte sich Joel verzweifelt.
„Irgendwer hat Stinkflüssigkeit in den Stuhl gekippt und eben gab’s n Kurzschluss.“ Erklärte er dann doch ein wenig ruhiger.

Colin setzte sich neben den Stuhl und schaute sich die Elektronik an.

„Die ist futsch.“ Stellte er dann enttäuscht fest.

„Aber du kriegst das wieder hin, oder?“ erkundigte sich Joel besorgt.

„Vielleicht.“

„Colin der Wettbewerb ist in wenigen Tagen!“ schrie Joel aufgebracht.

„Das weiß ich Joel. Aber ich muss die ganze Elektronik erneuern, ich weiß nicht ob ich das in der Zeit schaffe.“ Erläuterte Colin ruhig.

„Ich könnte dir helfen. Ich bin zwar nicht so schlau wie du aber die Basics krieg ich auch noch hin.“ Bot Noah an.

„Du willst uns helfen?“ hinterfragte Joel.

„Falsch. Ich will Colin helfen.“ Stellte Noah klar und lächelte den Lockenkopf an. Dieser schüttelte lächelnd den Kopf. Er hielt Noah einen Schraubenzieher hin.

„Na dann.“

Noah grinste nur und ließ sich neben Colin nieder. Joel musterte die beiden verwirrt. Irgendwas war anders seitdem er die zwei am Morgen gesehen hat. Er konnte nicht genau sagen was, aber die zwei waren vertrauter miteinander. Sie starrten sich ständig an, hielten den Augenkontakt auch mal für mehrere Sekunden und nutzen jede Gelegenheit den anderen zu berühren.

Joel wurde plötzlich aus seinen Gedanken gerissen als Charlotte plötzlich neben ihm stand.

„Falls du dich fragst was bei denen abgeht, die sind verknallt.“ Sagte sie bloß und verschwand dann wieder im Lager.

„Warte was? Wie meinst du das?“ rief Joel und lief Charlotte hinterher.

Die zwei Jungs die immer noch auf dem Boden saßen hatten von dem ganzen gar nichts mitbekommen, da sie viel zu sehr mit dem jeweils anderen beschäftigt waren.

Ende

Nolin OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt