wellenschlag

❞ 𝘁𝗮𝗴 𝘃𝗶𝗲𝗿𝘇𝗲𝗵𝗻 ❝

Meine erster Gedanke als ich die Augen öffne ist Ilayda. Gestern Abend beim einschlafen war es Ilayda. In meinen Träumen war es Ilayda. Es ist immer sie.

Heute werde ich sie wieder sehen.

Mit diesem Gedanken poltere ich die Treppe hinunter.

Der Geruch von Kaffee und Zigarren hängt in der Luft. Es riecht nach zu Hause. Ich liebe diesen Geruch.

Augenblicklich wird mir bewusst, dass ich in wenigen Tagen zurück in die Stadt gehe. Dort, wo meine Eltern zusammen mit mir leben. Ich will nicht.

Wann werde ich Ilayda wieder sehen? Meinen Großvater? Es fühlt sich an, als würde jemand mein Herz in der Hand halten und langsam eine Faust ballen. Als würde jemand es zerquetschen.

Ich betrete die Küche, greife nach einem Apfel und drehe am Radio. "...-en dreizehn Uhr an der ganzen Küste ein Sturm aufziehen. Wir empfehlen heute drinnen zu bleiben," krächzt die Stimme eines Mannes. Ich runzle die Stirn und beiße in das Obst in meiner Hand. Kein Sturm der Welt wird mich aufhalten, mich mit Ilayda zu treffen. 

Die Küche meines Großvaters ähnelt einem Wintergarten. Große Fenster bietet einen Blick auf das Meer, welches noch recht ruhig da liegt. Allerdings kann man an den Dünen und ihren Pflanzen genau erkennen, dass es bereits ziemlich windet. 

Trotzdem greife ich nach der Jacke auf dem Hacken und ziehe sie mir über. Ich konzentriere mich darauf, dass kein Sand in meine Schuhe kommt, als ich, heute mal mit mehr Abstand zum Wasser, richtung unserem Treffpunkt laufe.

Als ich über die Steine klettere, achte ich darauf, nicht auszurutschen. Bereits jetzt fängt es leicht an zu regnen.

Ilyada ist noch nicht da. Also setze ich mich auf einen der Steine und warte.

❥︎..☁︎..★

Als sie nach einer langen Zeit immer noch nicht auftaucht, meine Uhr zeigt zwei Stunden Verspätung, ich bin bis auf die Knochen durchgefrohen und nass, beschließe ich zu gehen.

Vielleicht schafft sie es heute doch nicht...

Ich verdränge die Sorgen, die in mir aufkommen. Sie hat schon mal zwei Tage gefehlt.

,,Ja," flüstere ich mir selbst zu. ,,Und sie kam zusammengeschlagen zurück."