Kapitel 33

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Laut schlugen die Silbernen Klingen aufeinander. Keuchend duckte ich mich unter dem Schwert hindurch und schlug nach der ungeschützten Seite des Braunhaarige. Dieser wich scheinbar spielerisch zur Seite, doch auch auf seiner Stirn glänzten Schweißtropfen. Während seiner Drehung atmete ich kurz durch. Doch Fenrys gab mir keine lange Pause, denn kurz darauf schoss das Schwert erneut auf mich zu. Schnell hob ich meine Waffe und parierte den Schlag. Zischend ignorierte ich den Schmerz, welcher durch meine Arme pulsierte.
So ging es eine Weile hin und her bis ich Fenrys da hatte, wo ich ihn wollte. Mit dem Rücken an einen Baum gelehnt, mein Schwert ruhte auf seiner Brust.
Siegessicher grinste ich und betrachtete sein Staubiges und dennoch hübsches Gesicht, welches keinerlei Regung zeigte.

Nach kurzer Zeit lockerte ich meinen Griff und wollte das Schwert senken, als Fenrys sich duckte, um mich herum rollte und mir von hinten in die Kniekehle trat. Schneller als ich hätte irgendwas tun können, lag ich auf dem Boden.
Fluchende rollte ich zur Seite, wärend das Schwert des jungen Mannes neben mir einschlug. Kurz betrachtete ich meine aufgeschürften Hände. Ich hätte den Rat von ihm, Handschuhen anzuziehen befolgen sollen...

Vom Boden aus schlug ich nach seinen Beinen, jedoch sprang er scheinbar mühelos über mein Schwert.
Schnell stand ich wieder auf und ging auf ihn los. Wieder prallten unsere Klingen aufeinander. Schlagen, ducken, stechen. So ging es eine Weile. Jedoch verließ mich nach einiger Zeit die Kraft und Fenrys entwaffnete mich mit einem sicheren Schlag.

Grinsend hob ich die Hände. "Du hast gewonnen." Ebenfalls grinsend reichte mir Fenrys die Hand. "Das war gar nicht so übel. Du lernst schnell." Lobte er mich.

Ich schlug ein und wischte mir danach die Hände an meiner engen Lederhose ab. In der Zeit hatte Fenrys mein Schwert aufgehoben und steckte dieses in einen der Waffenhalter welche um den Trainingsplatz aufgestellt waren.

Ich hatte Fenrys darum gebeten, realistisch gegen mich zu kämpfen. Auch wenn ich wusste, das der Werwolf immernoch nicht Einhundert Prozent gegeben hatte, da wir auf dem Trainingsplatz von mehreren anderen Werwölfen beobachtet wurden.

Auf dem Rückweg zum Schloss scherzen wir über die letzte Wochen in denen ich hier ankam. Tatsächlich war ich hier schon, wie Fenrys es sage um die zwei Monde. Also in etwa zwei Monate. Was einerseits echt lang und andererseits echt kurz war.

Kurz vor dem Schloss blieb Fenrys jedoch stehen und sah mich an.

"Aber jetzt mal ernsthaft. Du hast dich echt verbessert. Nicht viele Schaffen es so gut und vor allem so lange zu kämpfen. Wenn man bedenkt dass du noch nicht einmal deine Kräfte entfaltet hast..."

Lächelnd sah ich zu ihm auf. "Danke. Nicht nur für das. Du bist immer für mich da und lenkst mich vor allem jetzt von diesen... Geschehnissen ab."

Für einen Moment huschte Trauer über das Gesicht des Werwolfes und zu gerne würde ich jetzt wissen was er dachte. Ohne lange darüber nachzudenken schloss ich den jungen Mann in meine Arme und drückte ihn fest.
"Ich liebe dich. Du bist wie mein großer Bruder."

Damit drehte ich mich um und winkte ihm noch kurz zu, bevor ich ins Schloss ging. Aus dem Augenwinkel sah ich noch wie er den Kopf schüttelte und sich dann in den großen, weißen Wolf verwandelte.

Im Schloss herschte eine angespannte Stimmung. Einerseits lag es an dem immer näher rückendem Fest, welches eine große Veränderung bringen würde. Andererseits an den letzten Vorfällen. Der Tod Legolas', das Fuchswesen welches in den Kerkern hauste und Damian wessen Wut man meilenweit spürte.

"Luna!" Hastig eilte Gavriel auf mich zu. Verwirrt blieb ich stehen. "Was ist los? Leicht schuldbewusst senkte er seinen Kopf. "Das Fuchswesen... Wir wissen jetzt warum es hier aufgetaucht ist. Es ist nicht in böser Absicht hier, doch es hat etwas verdient. Bevor du jetzt irgendwas sagst, höre dir bitte seine Geschichte an."

EmrellaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt