Kapitel 27

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Das Fest rückte immer näher und Gavriel wollte einfach nicht aufwachen. Mittlerweile hatten wir alle jeglichen Heiler hinzugezogen, doch wir wussten nicht einmal was er hatte. Dazu kam, dass immer mehr Schattenwesen das Schloss angriffen.

...

Seufzens strich ich mir eine zerzauste Haarsträhne hinters Ohr.

Warum? Warum mache ich mir so viele Sorgen? Warum konnte ich nicht ein ganz normales Leben führen, wie jede andere 17 Jährige? Warum musste ausgerechnet ich in eine magische Welt voller verrückten Fantasie Wesen entführt werden?
Würde man mir jemals diese Frage beantworten können?

Es gab Momente, an denen ich Trauerte. Um das Schicksals. Dann gab es wieder Momente, an welchen ich glücklich war. Hier glücklich war und es genoss. Doch durfte ich das? Wie mochte es meinen Freunden gehen? Wenn sie überhaupt noch lebten... Wie ging es der Familie meiner Freunde?

Wie konnte ich nur glücklich sein wenn sie alle durch mich so viel Trauer erlitten hatten? Sollte ich nicht lieber gegen alle hier Kämpfen, mich wehren und versuchen abzuhauen?

Wer konnte mir nur diese Fragen beantworten?

Der Stein an meinem Schlüsselbein strahlte eine angenehme kühle aus und beruhigte mich etwas.

Auch wenn wir bei Gav nicht weiterkamen, vielleicht gab es ja dennoch Hinweise was passiert war.

Möglicherweise in seinem Zimmer...

...

Ich spürte die Mistrauischen Blicke der Wachen wie Messerstiche in meinem Rücken. Auch wenn man es nicht sah, hatte ich das gefühl keiner der Wachen war glücklich mit meinem erscheinen. Wer konnte ihnen das verübeln? Ich brachte unglück..

Es dauerte eine Weile bis ich das Zimmer von dem gefallenen Engel fand, doch nun stand ich davor.

Und dennoch zögerte ich. Dürfte ich einfach so eintreten?

Mit einem kurzen Kopfschütteln löschte ich diese Gedanken aus meinem Geist und drückte die Klinke herunter.

Ich weiß nicht was ich erwartet hatte, jedoch nicht das reine Chaos. Überall lagen Waffen, bücher und Klamotten. Felle lagen verteilt am Boden oder hingen an der Wand. Es war ein großer, luftiger Raum. Ein riesen Fenster mit einer Balkontüe zierte die Nördliche Seite. In der Mitte stand ein riesiges Bett. Dort hätten bestimmt drei Ausgewachsene Männer drinnen Platz... An der linken Seite befand sich ein großer Schrank. Eine weitere Tüe fürhte vermutlich in ein Bad. Eine kleine Komode stand neben dem Bett. An der Wand hingen Gemälde welchen ich jedoch keine Beachtung schenkte.

Wie sollte ich in diesem Chaos etwas finden?

...

Seufzend lehnte ich mich mit dem Rücken gegen das Fenster. Was hatte ich mir hier erhofft? Vielleicht gab es nichts zu finden und ich hatte Gavriel's Privatsphäre grundlos verletzt.

Ich hatte überall nachgeschaut. Im Bad, seinem Kleiderschrank. Sogar die Bilder hatte ich abgehangen um nach einem versteckten Raum zu suchen.

Überalls außer... Doch war es wirklich so einfach? So einfach und vorhersehbar?

Mit schnellen Schritten ging ich zu dem großen Bett. Vor diesem ließ ich mich auf die Knie sinken und rutschte auf dem Bauch bis zur hälfte unter dieses.

Es war eng, jedoch konnte ich mich mühelos unter diesem bewegen.

Tatsächlich! An der Wand lag zusammengerollt, von ein paar Klamotten überdeckt ein zusammengerolltea Pergament. Schnell holte ich es heraus und öffnete es.

...

"Du warst in seinem Zimmer?! Wie kannst du es wagen dort einfach hereinzumaschieren? Du bist zwar eine Thronfolgerin, jedoch hast du nicht das Recht alles zu machen was du willst!"

Kalt funkelte Damian mich an.

"Ich habe die Karte."

Mitten in seinem Schwall aus Worten hielt der Gestaltwandler inne und sah mich geschockt an.

"Was?!"

EmrellaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt