Unverzeihlich

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Harry,

um ehrlich zu sein war ich ein bisschen beleidigt, dass du nach Silvester so schnell abgehauen bist. Du hast dich noch nicht mal richtig verabschiedet von uns..

Mum und Dad hatten richtig Angst zu Lily und James zu gehen und ihnen zu sagen, dass du schon wieder zurück nach Durmstrang bist.

Wie ist denn das Gespräch mit Albus gelaufen? Hat er was bestimmtes gesagt?

Ich zähle auf jeden Fall schon die Tage bis du zurück kommst. Und ich bin mir sicher, dass deine Eltern sich dann wieder vertragen haben..

Bitte antworte mir Harry,

Jamie

Traurig schaut Harry auf den Brief den er heute von Jamie bekommen hatte. Vielleicht hätte er sich ein bisschen mehr für Jamie zusammenreißen sollen. Immerhin ging es ihm schlechter als Harry. Aber wie sollte Harry auf Jamie acht geben, wenn er selber keine Kraft mehr hatte?

Harry konnte sich einfach nicht mehr ständig mit seiner Familie anlegen nur um seine Entscheidungen zu rechtfertigen. Damit würde ab heute Schluss sein. Sein Leben war bis auf das familiäre in Ordnung. Er hatte die besten Noten überhaupt. Er hatte Freunde. Die Schule machte ihm Spaß. Seine Probleme kamen nur durch das überzogene Verhalten seiner ganzen Familie.

Genervt legte er den Brief von Jamie beiseite. Er würde ihm heute Abend antworten. Stattdessen machte er sich wieder an die Arbeit.

Calypso, Dimitri und Viktor würden alle erst morgen wieder kommen, weil sie die letzten Tage noch bei ihren Familien verbracht hatten. Harry hatte diese Zeit genutzt, um den Rennbesen fertig zu stellen. Deutlich schneller als er selber damit gerechnet hätte. Wenn der Besen jetzt noch die letzten Testflüge mit Viktor überlebte, mussten sich Harry und Viktor nur noch Gedanken um die Vermarktung machen.

Harry hatte keine Lust, Nimbus oder sonst wem seine Rechte an dem Besen zu verkaufen. Also mussten sie wahrscheinlich eine Firma gründen. Harry hoffte, dass er dazu bereits alt genug war. Oder zumindest Viktor. Sonst würden die nächsten Schwierigkeiten auf ihn zukommen.

„Warum genau musst du uns inmitten eines Schneesturms aus dem Schloss ins Freie schleifen?" fragte Calypso am nächsten Tag genervt. Harry hielt sie am Arm und zog sie durch den Schneesturm hinter sich her. Anders wäre sie nie im Leben freiwillig mit nach draußen gekommen. Erst recht nicht wenn sie gewusst hätte dass das Quidditchfeld sein Ziel war.

„Das würde ich auch gerne wissen Harry." rief Viktor von weiter hinten. Er und Dimitri versuchten mit Harrys schnellem Schritt mitzuhalten und bahnten sich einen Weg durch die Schneeböen.

„Er läuft Richtung Quidditchfeld. Er ist durchgeknallt" hörte Harry Dimitri rufen.

Harry ignorierte seine Freunde einfach und zog Calypso weiter hinter sich her bis er durch das Schneetreiben das Schloss nicht mehr sehen konnte. Dann blieb er stehen und drehte sich zu seinen Freunden um. „Er ist fertig." grinste er triumphal. Warum bis zum Quidditchfeld laufen wenn es hier auch funktionierte?

„Du bist fertig?" fragte Calypso ärgerlich und rieb sich den Arm an dem Harry sie hinter sich her gezogen hatte. Sie hatte zwar die dicke rote Robe von Durmstrang an, aber sie schien trotzdem durch den warmen Stoff und den integrierten Wärmezaubern zu frieren. Verdenken konnte Harry ihr das nicht. Ihm selber blies der Sturm auch um die Ohren und er war froh über den dicken Schal den er trug.

„Nein, nicht ich. Der Besen." rief Harry fröhlich über den Sturm hinweg.

„Fertig? So richtig fertig?" fragte Viktor und Harry konnte die Freude im Gesicht seines Freundes sehen. Dimitri kam hinter Viktor weg und schaute Harry überrascht an. „Du hast gar nicht gesagt, dass du schon so weit bist!"

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