Sicht Elly
Neben mir bewegt sich was. Langsam drehe ich mich zur Seite und ertaste etwas warmes. Einen Körper. Plötzlich kommt die Erinnerung an die Nacht hoch und ich muss automatisch lächeln. Matteo hat mir seine Liebe gestanden. Mitten in der Nacht im Krankenbett. Zählt das als romantisch? Für mich jedenfalls schon. Ich liebe diesen Mann. Vorsichtig kuschle ich mich wieder an Matteo und er zieht mich noch im Schlaf näher an sich ran. Kurz bevor ich wieder eingeschlafen wäre, öffnet sich langsam und leise die Zimmertür. Will ich wissen, wer da gerade reinkommt? Oh Mann, was gibt das für ein Bild ab. Dr. Winter und Dr. Moreau gemeinsam im Bett. Ich würde am liebsten die Bettdecke ganz weit über meinen Kopf ziehen. Schließlich drehe ich mich doch vorsichtig Richtung Tür und öffne meine Augen. Und ein strahlender Ben blickt mir entgegen. „Guten Morgen Elly." Kommt viel zu fröhlich von ihm. „Morgen." Entgegne ich schamhaft und weiß gerade nicht, wie ich die Situation beurteilen soll. Plötzlich fällt es mir wie Schuppen von den Augen. „Scheiße! Wie spät ist es?" Kommt es nun ungewollt laut von mir. „9:15. Keine Panik Elly. Ich habe deinen Dienst übernommen." Erklärt mir Ben. „Wie? Woher..." „Ich wollte, kurz bevor mein Bereitschaftsdienst zu Ende war, nach Dr. Moreau sehen und da hab ich bemerkt, dass er nicht allein im Bett liegt." Sagt er und ich wäre am liebsten direkt im Boden versunken. „Ihr habt so friedlich geschlafen, ich wollte dich nicht wecken. Und keine Sorge, die anderen Ärzte und Schwestern haben Zimmerverbot bekommen." Erklärt Ben weiter und komplettiert seine Aussage mit einen Zwinkern. Oh Mann. „Ben, danke." Sage ich und meine es ernst. „Ist doch klar. Du hast es verdient, glücklich zu sein. Und Matteo auch. Ich kenn ihn doch schon eine Weile und dank Leyla noch besser als die meisten anderen. Wenn es wer verdient hat, sein Glück zu finden, dann ihr beide." „Danke Ben, wirklich. Ich ziehe mich jetzt schnell um und dann löse ich dich ab." Sage ich und will bereits aufstehen als er einwirft „Lass dir Zeit und frühstückt erst mal ordentlich." Erst jetzt sehe ich die zwei Tableaus, die Ben vor uns auf den Tisch gestellt hat. „Danke." Sage ich nochmal. Ben lächelt mir zu und verlässt den Raum. Neben mir bewegt sich was. Matteo dreht sich zu mir und lächelt mich an. „Ahlbeck hat doch auch seine guten Seiten." „Hast du mitgehört?" Frage ich amüsiert. „Natürlich." Grinst er.
„Wie gehts dir?" Frage ich ihn, während wir unser Frühstück im Bett essen. „Du bist bei mir, also gut." Antwortet Matteo und sieht mich mit einem Blick an, der mich innerlich schmelzen lässt. Ich lege vorsichtig meine Hand an seine Wange und küsse ihn. „Das hab ich aber nicht gemeint." Sage ich dann trotzdem. „Ich weiß." Ich sehe ihm an, dass er Schmerzen hat. „Also?" Frage ich nochmal nach, diesmal im ärztlichen Befehlston. „Kopf schmerzt, meine Hände auch." Antwortet er schließlich und sieht mich ernst an. „Ich schau dann, was ich machen kann." Sage ich. Ich fühle mich verantwortlich dafür, dass es Matteo schlecht geht. Schließlich war es mein Ex-Verlobter, der ihn so zugerichtet hat. „Elly, du bist nicht schuld daran." Kommt es nun von Matteo und in seiner Stimme und in seinem Blick liegt aufrichtige Ehrlichkeit und pure Liebe. „Trotzdem,..." „Nein, Elly. Und jetzt denken wir bitte nicht weiter darüber nach, sondern genießen einfach, dass wir gerade beisammen sind. Ok?" „Ok." Antworte ich und wir lächeln uns an.
Sicht Matteo
Der Morgen mit Elly war wirklich schön. Und ich bin Ahlbeck tatsächlich dankbar. Dafür, dass er nichts kommentiert, dafür dass es uns hilft. Leyla hat schon eine gute Wahl mit ihm getroffen, muss ich inzwischen zugeben. Anfangs war ich bezüglich Ahlbeck skeptisch. Ich mochte Leyla schon immer, vielleicht sogar vor ein paar Jahren etwas mehr als nur freundschaftlich. Und als dann dieser junge Assistenzarzt kam, dem sogar noch ein Bein amputiert werden musste, war ich natürlich skeptisch. Ich kenne Leyla schon mein halbes Leben, sie ist eine der wenigen, die immer zu mir gestanden hat, egal was war. Ich bin mir auch sicher, dass Ahlbeck mehr über mich weiß, als er sollte. Und auch das rechne ich ihm hoch an, dass er nie ein Wort darüber verliert. Guter Mann. Ein Klopfen an der Tür reißt mich abrupt aus meinen Gedanken. „Hallo Dr. Moreau." Tritt nun ausgerechnet Ahlbeck in den Raum. „Wie geht es Ihnen?" Fragt er. „Nach was siehts denn aus, Herr Oberarzt." Antworte ich automatisch schroff. Ich muss dringend an meiner Art arbeiten. „Mein Kopf schmerzt und meine Hände ebenfalls. Sonst gut." Ergänze ich schnell. „Darf ich?" Er tritt näher und macht Tests an meinen Händen. „Alles klar. Die Wunde an der Stirn verheilt gut, gegen die Schmerzen kann ich Ihnen noch Schmerzmittel zukommen lassen. Aber wenn alles gut verheilt, sind Sie in 3 Wochen wieder komplett einsatzbereit." Erklärt er nun. „Ach, papperlapapp Ahlbeck, so schnell können Sie gar nicht schauen, bin ich wieder im Dienst." „Naa, da wär ich mir nicht so sicher. Außerdem hätten Sie dann mehr Zeit für andere Dinge." Fährt Ahlbeck fort und ich bin kurz davor, meine Gedanken von vorhin zu revidieren. „Nein, im Ernst, Dr. Moreau. Ich kenn Sie jetzt doch schon eine ganze Weile. Und dadurch, dass Sie der beste Freund meiner Frau sind vielleicht noch ein bisschen besser als andere. Ich freu mich für Sie und Elly. Wirklich. Sie beide waren schon immer das Dreamteam. Auch schon vor einem halben Jahr, aber da mussten Sie sie ja noch gehen lassen." „Ahlbeck, Vorsicht!" Ermahne ich ihn. Jedoch muss ich mir eingestehen, dass er recht hat. „Ich hätte damals auf Sie hören sollen." Gebe ich jetzt leise zu. „Elly tut Ihnen gut. Lassen Sie das zu. Für Sie selbst. Und vielleicht auch für die anderen." Ergänzt er das letzte mit einem Zwinkern. Dann dreht er sich um und verlässt den Raum. „Ahlbeck!" Rufe ich ihm noch nach und er dreht sich nochmal zu mir. „Danke." Er nickt und tritt aus dem Raum. Wow! Was macht diese Frau nur mit mir.
Jetzt liege ich tatenlos in meinem Zimmer. Ich kann das so nicht. Wann bin ich das letzte Mal einfach nur rumgelegen? Ich kann mich nicht erinnern. Nicht mal nach meiner Hand OP die Elly durchgeführt hatte, bin ich lang herumgelegen. Ich könnte ja mal zu meinen Korallen schauen. Mal sehen, ob Ramtamtam und die Stadler nicht doch schon alles zerstört haben. Und wenn, dann gnade Ihnen Gott. Ich setze mich langsam auf und muss zugeben, dass mein Kopf doch noch sehr schmerzt. Ich stehe auf und verlasse langsam das Zimmer. Mein Weg führt mich direkt in mein Labor. Doch die Tür dazu steht schon offen. Ich trete ein. „Stadler! Spielzeit vorbei. Das ist nichts für unfertige Zwerge." Kommandiere ich Stadler herum. „Dr. Moreau. Hatten Sie nicht Bettruhe?" Kontert sie. Ich blicke sie finster an. „24 Stunden Bettruhe nach einer Gehirnerschütterung, und das wissen Sie ganz genau." Fährt sie nun fort. „Stadler, es geht immer noch um meinen Körper. Und das hier ist nicht ihr Spielplatz. Also ab!" Ich zeige mit der linken Hand zur Tür. Und das war mein Fehler. Ein Schmerz durchfährt mich, wie ich ihn selten erlebt habe. Ich zucke zusammen, was auch Stadler zu bemerken scheint. „Dr. Moreau! Ist alles in Ordnung?" „Jaja, geht schon. Und jetzt sehen Sie zu, dass Sie wegkommen." Antworte ich harsch. Endlich ist sie bei der Tür raus. Verdammt! Tut das weh! Im Gang müssten noch Schmerzmittel sein. Ich hole eine Spritze, das Schmerzmittel und gehe damit wieder langsam in mein Labor zurück. Dann spritze ich mir das Schmerzmittel genau in die Hand. Ja, das wird so am besten helfen. Fertig! So, jetzt kann ich mich auch wieder mit meinen Korallen beschäftigen. Was ist das jetzt? Mir ist so schwindlig. Ich muss mich setzen. Scheiße, mir wird plötzlich schwarz vor Augen und ich kann mit nicht mehr halten. Ich merke, wie ich auf den Boden aufschlage. Dann spür ich nichts mehr.
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Karussell der Liebe - Mattelly Fanfiction
FanfictionElly Winter kommt nach einem halben Jahr zurück ans JTK. Doch will sie, nach alldem was passiert ist, überhaupt Matteo Moreau begegnen? Wie werden die beiden aufeinander reagieren? Was ist mit Beat? Und vor allem, wie geht es Elly mit der ganzen Sit...