Kapitel 19

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Sicht Elly

Der Tag hatte es ganz schön in sich. Was sag ich, die ganzen letzten Tage seit ich wieder in Erfurt bin hatten es in sich. Selina wird mir entweder am liebsten um den Hals springen, oder mir den Hals umdrehen wollen, bei dem was die letzen Tage abging. Selina, ich hab sie noch nicht angerufen, seit ich da bin, dabei hatte ich mir das so fest vorgenommen. Doch irgendwie ist heute der erste Abend seit einer Woche, wo ich weder todtraurig oder zu beschäftigt bin. Naja, eigentlich wollte ich gar nicht nach Hause gehen. Ich wollte nochmal bei Matteo bleiben, doch er und Ben haben es mir erfolgreich ausgeredet. Sie meinten, ich sollte Nachhause und mich ausschlafen. Wahrscheinlich haben sie recht. Doch es ist trotzdem komisch. Matteo und ich sind erst seit heute Nacht so richtig zusammen und trotzdem fühlt es sich so falsch an, nicht bei ihm zu sein, während er im Klinikum liegt. Wegen meinem Ex-Verlobten. Das Summen meines Handys lässt mich aufschrecken. ‚SELINA' steht groß am Display und ein Bild meiner Freundin ist zu sehen. Lächelnd heb ich ab. „Hallo Selina." Spreche ich freudig ins Telefon. „Hey Elly. Na, wie ist Erfurt bis jetzt?" Fragt sie ebenso freudig nach. „Hmmm.. wie beschreib ich das jetzt am besten..."„Mit Worten wär ganz toll." Lacht sie. Es knackt kurz in der Leitung und schon sehe ich das strahlende Gesicht von Selina, die auf Videoanruf gewechselt hat. „Also, wie ist jetzt der Stand zwischen deinem Doktor Moreau und dir?" Fragt sie neugierig und amüsiert nach. „Weißt du, dass du verdammt neugierig bist?" Ich muss herzhaft lachen. „Ja das weiß ich, also? Habt ihr gesprochen? Hat sich dein Gefühlskarussell aufgeklärt?" „Ja, tatsächlich. Der Start war ziemlich schwierig, aber es hat sich aufgeklärt. Wir haben uns ausgesprochen." „Und jetzt?" „Sind wir zusammen." Antworte ich gerade heraus, doch kann mir das Lächeln nicht verkneifen. „Wie? Echt jetzt?" Fragt Selina verwirrt nach. „Ja, echt jetzt. Matteo und ich sind zusammen." Wiederhole ich stolz. „Mensch Elly. Ich freu mich so für dich. Aber was ist mit Beat?" Meine Euphorie bekommt augenblicklich einen Knick. „Das ist jetzt der zweite Teil der Geschichte." „Aber du hast es ihm schon gesagt oder?" Fragt Selina plötzlich ungewohnt streng nach. „Ja, natürlich! Also,... Verurteil mich bitte nicht. Ok? Ich wusste echt nicht, wie ich es machen soll." Stottere ich herum. „Elly, nun rück schon raus damit." „Ich hab ihn die ersten Tage ignoriert. Ich hab Beat nicht angerufen und seine Anrufe nicht angenommen. Ich konnte nicht. Dann war das alles mit Matteo und ich wusste, dass ich es ihm sagen muss, dass ich mich von ihm trennen muss. Und dann ist Beat plötzlich hier gewesen, vorm Klinikum." Beginne ich. „Was? Beat war da? Und was ist dann geschehen?" Sie scheint total aufgedreht zu sein. „Ich bin gerade mit Matteo draußen vorm Klinikum auf einer Bank gesessen und hatte meinen Kopf an seiner Schulter angelehnt als plötzlich Beats Stimmt ertönte. Ich hab mich total erschrocken. Er hat mich dann angeschrien was ich hier tue und ob das schon die ganze Zeit so ging und so weiter. Wir haben dann versucht ihn zu beruhigen und es auch geschafft. Doch ein bisschen später hat Beat Matteo im Klinikum gefunden. Er hat ihn beleidigt und angeschrien und das hat darin geendet, dass die beiden sich geprügelt haben und nun sowohl Matteo als auch Beat mit einer gebrochenen Hand und einer Gehirnerschütterung auf Station liegen." Beende ich meine Erzählung. „Nicht dein Ernst! Die beiden haben sich wegen dir geprügelt?" Selina wirkt total entsetzt ob meiner Erzählung. „Ja. Aber inzwischen hat sich die Lage beruhigt. Ich konnte nochmal mit Beat reden und hab ihm alles erklärt. Wir haben uns getrennt." „Und wie gehts dir jetzt?" Fragt meine Freundin nun einfühlsam nach. „Die letzten Tage waren heftig, aber mir gehts gut. Ich war noch nie so glücklich wie gerade jetzt mit Matteo. Und ich weiß, dass es ihm genauso geht." Strahle ich müde in die Handkamera. „Das freut mich für dich Elly. Sehr sogar. Du hast es verdient glücklich zu sein." „Danke Selina."

Wir reden noch über tausend andere Dinge, bis wir schließlich nach über zwei Stunden unser Telefonat beenden. 

Karussell der Liebe - Mattelly FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt