Karussell der Liebe - Mattelly Fanfiction

Kapitel 4

Sicht Matteo

Meine Kollegen sind mal wieder so was von unfähig! Ich stehe gerade am Gang mit dem noch neuen Kollegen Bach und muss ihm zum 1000. Mal erklären, wie er den OP blocken kann. Alles Idioten hier. Gerade als ich erneut beginnen möchte, es ihm zu erklären, spüre ich auf einmal etwas an meiner rechten Seite. Es fühlt sich an, als ob mich jemand direkt berühren würde, doch da ist niemand. Verwirrt schaue ich trotzdem auf und was ich sehe, kann ich nicht glauben. Dort im Gang, etwa 25 Meter von mir entfernt, steht Elly Winter. Ich kann meinen Blick gerade nicht von ihr lösen. In mir spielen die Emotionen verrückt. Woher kommt das jetzt? „Dr. Moreau? Hören Sie mir zu?" Fragt der Kollege. „Jaja." Winke ich ihn ab, drehe mich um und gehe weg. Elly ist hier. Hier im Klinikum. Scheiße. Mit einem Schlag sind alle meine Gedanken und Gefühle rund um sie wieder präsent. So schnell ich kann gehe ich weiter bis ich schließlich beim Basketballkorb stehe. Ich nehme den Ball und lege alles in diesen Schuss. Wie kann sie so viel in mir auslösen? Ich hab mich falsch verhalten, als sie das letzte Mal hier war. Das weiß ich. Und trotzdem hatte ich nicht den Mut, mich zu entschuldigen. Ich weiß nicht, ob ich das kann. Sie jetzt hier zu sehen. Womöglich sogar mit ihr zu arbeiten. Wird sie überhaupt mit mir reden wollen? Ich hab sie enttäuscht, sehr. Das ist mir bewusst geworden, als sie ohne nochmal mit mir zu reden, abgereist ist. Ich hasse mich dafür. Echt. Ich weiß, ich hätte sie anrufen können, oder, noch besser, ihr nachfahren können. Ich war wirklich kurz davor, in mein Auto zu steigen und nach Zürich zu fahren. Aber ich hab es nicht gemacht. Sie ist verlobt und hat ein Leben in Zürich. Ich kann doch nicht von ihr verlangen, das aufzugeben. Außerdem bin ich bis jetzt sehr gut allein klar gekommen, das wird sich auch nicht ändern.

Noch einen Korb, dann gehe ich wieder rein. Mein Weg führt mich am Counter vorbei, an dem Bergers Büro liegt. Das war ein Fehler. „Ah, Dr. Moreau. Haben Sie schon gesehen? Wir haben wieder Verstärkung bekommen. Dr. Winter ist wieder im Haus." Erklärt mir der Klinikleiter freudig. Ich antworte nicht sondern geh einfach weiter. „Dr. Moreau!" Versucht er es noch einmal. Ich gehe weiter und spüre, dass mir jemand folgt. Ein Blick zur Seite verrät mir, dass mir Ahlbeck an den Fersen klebt und ich weiß auch genau was er möchte. Und ich weiß auch genau, dass er recht damit hat. „Dr. Moreau. Sie müssen mit ihr reden. Das ist Ihnen schon klar, oder?" Sagt Ahlbeck in einem Tonfall, den man sonst nur selten von ihm hört. „Ja, Ahlbeck, ich weiß. Ich weiß nur nicht wie." Sage ich forsch und gehe schnellen Schrittes weiter. „Elly wollte sich einen Kaffee holen." Wirft Ahlbeck noch nach. Auch wenn ich es mir nicht eingestehen möchte, er hat recht.

Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal so nervös war. Wird sie überhaupt mit mir reden wollen? Scheiße Matteo, jetzt reiß dich mal zusammen! Du bist ja sonst nicht so! Und dann sehe ich sie. Sie steht an einem Tisch aber einen Kaffee hat sie sich noch nicht geholt. Somit weiß ich zumindest, wie ich das Gespräch beginnen werde. Schnell hole ich zwei Kaffee und gehe damit zu Elly an den Tisch. Vorsichtig stelle ich einen Becher vor ihr ab und sehe sie an. Und sie sieht mich an. Es herrscht Stille. Ich denk, wir wissen beide gerade nicht, was wir sagen sollen. In meinem Kopf sind gerade so viele Wörter, doch keins scheint richtig zu sein. „Es tut mir leid." Kommt es schließlich leise aus meinem Mund. Elly sieht mich an. „Was?" Fragt sie fast ungläubig und ich kann in ihren Augen so viele Emotionen wahrnehmen. Frust, Wut, Freude und noch mehr. „Es tut mir leid Elly. Ich hab einen Fehler gemacht. Du hattest recht." Dann höre ich ein Klingeln. Oh Mann, nicht jetzt. Ich schaue schnell auf das Diensthandy. „Sorry, ich muss." Damit gehe ich schnell weg. Immer zu den unpassendsten Zeitpunkten. Moment mal, hab ich Elly gerade geduzt? Scheint so. Aber alles andere wäre albern, und falsch. Elly ist so viel mehr als bloß eine normale Kollegin. Und das muss auch mein Hirn endlich begreifen.