Kapitel 17

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Sicht Elly

„Dr. Winter?" Frau Stadler kommt mir aufgebracht entgegen gelaufen. „Haben Sie Dr. Moreau die Bettruhe erlassen?" Frage sie aufgewühlt nach. Warum sollte ich Matteo die Bettruhe erlassen haben? „Nein, wieso?" Frage ich verwirrt nach. „Weil er in seinem Labor sitzt und mich herausgescheucht hat." „Warum ist er in seinem Labor?" „Ich weiß es nicht, wahrscheinlich kann er nicht einmal einen Tag lang nichts machen. Aber ihm gehts schlecht. Er scheint wirklich Schmerzen zu haben. Dr. Winter, könnten Sie bitte nach ihm sehen? Auf Sie hört er wenigstens." „Ich bin schon am Weg. Danke Frau Stadler." Sage ich noch und mache schon kehrt richtung Labor. Oh Mann! Wieso kann Matteo nicht einmal Ruhe geben. Er hat doch vorhin selbst zugegeben, dass es ihm noch nicht gut geht. Schnell gehe ich durchs Klinikum und bin gerade kurz vorm Labor, als ich einen lauten Knall aus dem Raum kommen höre. Ich laufe die letzten Schritte und öffne die Tür. Verdammt! Matteo liegt bewusstlos am Boden. „Matteo! Matteo! Kannst du mich hören? Matteo!" Ich bücke mich zu ihm runter und versuche ihn anzusprechen, doch es gelingt nicht. „Scheiße!" Schreie ich laut. „Matteo!" Ich lege ihn achtsam in die stabile Seitenlage und rufe Ben an. Es klingelt. Einmal, zweimal... „Elly, was gibts?" „Ben! Matteo ist in seinem Labor zusammengebrochen und liegt bewusstlos am Boden." Sage ich aufgewühlt. „Bin schon am Weg." Damit legt Ben auf und ich bin wieder allein mit Matteo, der immer noch bewusstlos am Boden liegt. Ben kommt schnell, auch wenn es sich für mich in dem Moment wie eine Ewigkeit angefühlt hat. „Was ist passiert?" Fragt er nach, gerade als er zur Tür reingekommen ist. „Ich weiß es nicht. Frau Stadler hat mir gesagt, dass er ziemliche Schmerzen hatte und dass ich nach ihm sehen soll und kurz bevor ich reingekommen bin, ist er umgekippt." Erkläre ich und fühle mich in dem Moment so hilflos. Mensch Elly! Du bist Ärztin, und zwar eine verdammt gute! Und trotzdem bin ich gerade schwach. Zwei weitere Kollegen kommen zu uns und behandeln Matteo. Ben hat mich in der Zwischenzeit zu einem Stuhl begleitet und mir ein Glas Wasser gebracht. Und jetzt sitz ich hier, warte und kann nichts tun. „Elly." Ben legt mir seine Hand auf die Schulter und ich sehe ihn an. „Wir haben Dr. Moreau stabilisiert und bringen ihn zur Abklärung rauf."

Gefühlte Stunden sind vergangen, seit Ben Matteo in ein Behandlungszimmer gebracht hat und sie ihn untersuchen. Ich sitze auf einem Stuhl vor dem Behandlungsraum und warte angespannt. Nervös knete ich meine Hände. „Dr. Winter. Geht es Ihnen nicht gut?" Höre ich jetzt die Stimme von Frau Stadler. Ich blicke auf und sehe in das besorgte Gesicht der Assistenzärztin. „Geht schon. Ah, Frau Stadler? Danke, dass Sie mir von Dr. Moreaus Schmerzen erzählt haben. Ich will mir gar nicht vorstellen, was passiert wäre, wenn ich nicht rechtzeitig hingekommen wäre." „Ich hätte erst gar nicht weggehen dürfen." Rechtfertigt sie sich. „Das stimmt nicht. Sie können doch nicht Wachhund für einen Oberarzt spielen. Matteo ist stur. Leider. Sie hätten ihm nichts ausreden können. Ich denke, das hätte nicht mal ich geschafft." Antworte ich zweifelnd. „Dr. Moreau ist gar nicht so gefühlskalt und menschenfeindlich wie er immer tut. Er hat einen guten Kern. Das hat er schon oft bewiesen, seit ich hier bin." „Ich weiß." Sage ich und ein Lächeln legt sich auf meine Lippen, bei dem Gedanken an letzter Nacht. „Sie sind zusammen oder? Sie und Dr. Moreau?" Fragt Frau Stadler nun vorsichtig und trotzdem frech nach. Ich nicke und sehe sie fröhlich an. „Sind wir so leicht zu durchschauen?" Frage ich leicht lachend nach. „Nein, keine Sorge. Nur, ich kenn Dr. Moreau und ich kann ihn irgendwie ganz gut lesen. Da ist mir aufgefallen, wie anders er wirkt, seit Sie wieder da sind. So glücklich und leicht. Auch wenn er es ganz gut verbergen kann." Frau Stadler lacht mich an. „Ich muss jetzt wieder weiter. Schön, dass Sie wieder da sind. Und ich hoffe, Sie bleiben noch lange bei uns am JTK." „Ich freu mich auch, dass ich wieder hier bin." Antworte ich ihr uns sehe ihr nach. Gleichzeitig geht die Tür auf und Ben tritt heraus. Ich sehe ich an und schlagartig bin ich wieder nervös. „Und?" Frage ich nach. „Alles gut. Dr. Moreau hat das Schmerzmittel zu stark dosiert, das hat ihn wortwörtlich umgehauen. Du kannst jetzt zu ihm." „Danke Ben." Ich stehe auf und umarme ihn. Dann gehe ich zu Matteo.

Karussell der Liebe - Mattelly FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt