Kapitel Fünfzehn

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„Mein ein und alles", flüstert Tom und drückt mir einen Kuss auf meine Hand, als er sich mit dem Award in den Händen setzt.

„Du weißt, dass ich dich liebe, oder", hinterfragt er, doch ich gebe ihm einfach nur einen Kuss und lehne mich an seine starke Schulter.

Nach der Verleihung kommen Tom Holland und Benedict Cumberbatch zu uns gelaufen.

„Ich hab's gewusst", sagt Holland und schlägt bei Tom ein.

„Bring dein Mädchen nächstes mal an einem anderen Ort zum stöhnen, ja", gibt Benedict ihm als Rat und obwohl es wohl eigentlich nur Tom hören sollte, beginnen die beiden Frauen und Holland zu lachen.

„Oh, man hat das so laut gehört", fragt Tom und hilft mir beim Aufstehen.

„Jap. Alle haben sich schon verwundert angesehen", erklärt Benedict und verabschiedet sich von allen.

***

„Woah, war das ein anstrengender Tag", sage ich und lasse mich ins Auto plumpsen.

„Dein Stöhnen klang angenehm in meinen Ohren".

Ich sehe ihn eine Weile an. Er zuckt aber nur mit einer Augenbraue und startet dann das Auto.

Die Fahrt zurück schlafe ich.

„Du musst wieder aufstehen, Madison. Wir sind wieder da", weckt Tom mich.

„Ich hab Hunger", ist das erste, das ich murmle.

„Ich hab schon was bestellt".

Das war das beste, was er hätte sagen können. Ich lasse mich also von ihm aus dem Auto heben und zur Türschwelle tragen.

„Ich will aus diesem Kleid raus", jammere ich und er öffnet mir den Reißverschluss auf dem Rücken.

„Sag mir Bescheid, wenn das Essen da ist".

Dann gehe ich ins Bad und ziehe mich aus. Im Spiegel betrachte ich mich anschließend eine Weile. Mein Bauch war schon sehr rund. So groß wie ein Granatapfel, hatte mir Tom heute Morgen erklärt. Er scheint sein Leben inzwischen auf diesem Plakat zu leben.

Ich hüpfe in die Dusche und singe eine Weile vor mich hin. Als ich mich abgetrocknet habe, schlinge ich das Tuch um meinen Körper und tapse mit nackten Füßen durch die Küche.

„Hey, Ferb", begrüße ich den kleinen Racker, der den Tag bisher fast ohne uns verbracht hat.

„Papi ist sicher stolz auf dich, dass du es geschafft hast, ganz alleine hier zu bleiben. Du warst ganz artig, stimmt's", sage ich und tätschle seinen Kopf.

„Aber wo ist Tom eigentlich?"

Ferb geht wie aufs Stichwort schnell auf seine Decke zurück.

Ich sehe Ferb nur fragend an, gehe dann aber auf direktem Weg ins Schlafzimmer. Dort liegt Tom atemlos und verschwitzt auf unserem Bett.

„Was ist los", frage ich erst und Tom reißt seine Augen auf.

„Hast du grade", beginne ich, doch das letzte Wort lasse ich wegfallen.

„Wieso", frage ich dann.

Ich lasse Tom kurz Zeit, um wieder zu Atem zu kommen.

„Du warst duschen und vorher meintest du, dass du müde bist. Aber ich musste diesen Druck einfach rauslassen".

Ich nicke nur und setze mich neben ihm aufs Bett.

„Tut mir leid", sagt er schließlich.

„Naja. Schon gut. Ich fände es nächstes mal nur besser, wenn du mich fragst. Schließlich bin ich dafür da und nicht deine Hand. Vielleicht hätte ich ja auch Lust dazu gehabt", flüstere ich und komme mir irgendwie dumm dabei vor, wie ich die ganze Sache formuliert habe.

Aber Tom nickt nur.

„Ich hab eben in der Dusche überlegt", beginne ich und kuschle mich neben ihm unter der Bettdecke ein.

„Wann wir es unseren Eltern sagen wollen".

Er schaut auf meinen Bauch und ich nicke.

Da fällt mir wieder ein, um was Alessia mich vor einigen Wochen gebeten hat.

Schnell stehe ich also auf und ziehe Tom mit mir. Ich ziehe mir einen Hoodie und eine Jogginghose an.

„Wir müssen schnell zu meiner Wohnung", sage ich und wir fahren los.

Wie damals von Alessia gesagt, hängt der Zettel mit dem Passwort für ihr Emailfach an dem Kühlschrank.

Schnell renne ich mit dem Notizzettel in der Hand runter und steige wieder in das Auto ein. Tom fährt los.

„Ich sollte doch Alessias Eltern schreiben", murmle ich und logge mich in ihr Fach ein.

Keine Nachrichten von ihren Eltern. Oder von sonst jemandem. Außer dem Newsletter und einigen Fitnessstuiomails, hat niemand ihr was zu sagen.

Ich mache mein Handy wieder aus.

„Wie ist das Verhältnis zu deinen Eltern?"

„Wir telefonieren selten. Aber wenn wir es mal tun, dann", beginne ich zu erklären, doch dann klingelt plötzlich sein Handy.

Dad steht in Großbuchstaben auf dem Bildschirm.

Tom sieht einmal zu mir und dann geht er ran. Ich nehme ihm das Handy ab und mache auf laut. Tom nickt und kann sich so besser auf das Fahren konzentrieren.

„Endlich erreicht man dich", sagt der Mann an der anderen Leitung.

„Ja Dad, aber grade ist es eher schlecht. Ich fahre gerade", sagt Tom und sieht das Handy an.

„Das ist mir egal, Sohnemann. Wieso zum Himmel erfahre ich erst jetzt, wo ich die aufgezeichnete Übertragung von der Awardverleihung ansehen, von dir und deiner neuen Freundin? Wer ist sie und vor allem, wieso trägt sie so einen runden Bauch mit sich herum? Tom William Hiddleston, ich warne dich. Wehe sie ist schwanger und das auch noch von dir", plappert er ohne Punkt und Komma.

„Dad, es reicht. Wir reden später", sagt Tom und legt selbst auf.

Verlegen und so, als wäre sie ihm peinlich schaut Tom zwischen mir und der Straße her.

Bis schließlich mein Handy klingelt. Mein Vater. Ich werfe automatisch einen Blick zu Tom.

„Mach laut, bitte", fordert er und beißt sich unsicher auf seine Lippe.

„Hallo Dad", sage ich, als ich den Hörer abnehme.

„Madison Cumberly Barley", sagt Dad mit fester Stimme.

Ich muss schlucken.

„Ja?"

„Wo warst du heute?"

„Wieso? Sonst interessiert dich das doch auch nicht".

„Bist du das, die da mit diesem Schauspieler und einem riesigen Bauch auf der Preisverleihung herumläuft und in jede Kamera lächelt, die sie zu Gesicht kriegt?"

Wieder schlucke ich nur. Ich muss zu ihnen. Jetzt. Am Telefon wäre es zu schwer, ihnen das alles zu erklären.

Also beschließe ich aufzulegen.

„Lust auf einen Roadtrip", fragt Tom mich.

„Ich wollte grade das selbe fragen".

Für immer verbunden | Eine Tom Hiddleston FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt