Alle Jahre wieder - ist es so weit und Weihnachten steht vor der Tür...
Alle Jahre wieder - suchen sich alle vorfreudigen Menschen einen Adventskalender...
Alle Jahre wieder - komme ich auf die grandiose Idee, die - ganz entspannte und stressfreie...
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Winter Princess
Songs für das Kapitel: It's Beginning to Look a Lot Like Christmas/ Rockin' Around The Christmas Tree/ Santa Baby/ A Holly Jolly Christmas/ Jingle Bell Rock/ Let It Snow! Let It Snow! Let It Snow!/ White Christmas/ Here Comes Santa Claus/ Winter Wonderland/ Deck The Halls/ Santa Claus Is Comin' to Town/ Rudolph The Red Nosed Reindeer (old versions)
Freya stand mit zittrigen Händen in der Schlange des Süßigkeitenstandes auf dem festlich geschmückten Weihnachtsmarkt. Unter ihren, mit dickem Fell gefütterten, Schnürstiefeln knirschte der Schnee, und ihre Zehen fingen schon an taub zu werden. Schnell zog sie ihren dicken schwarzen Wollmantel fester um ihren Körper und vergrub ihre Hände in ihren Taschen. Wieso hatte sie nur ihre Handschuhe zu Hause vergessen? Sie sah sich etwas genauer um. Links und rechts am Weg entlang zwängten sich kleine Weihnachtsstände mit Glühwein, Essen und allerlei selbst gemachten Waren aneinander.
Für Freya war ein solcher Weihnachtsmarktbesuch etwas ganz besonderes, denn als Prinzessin von Ilaledo, einer kleinen Insel, die zwischen Island und England lag, blieb sie selten unerkannt. Besonders in ihrem kleinen Königreich war sie sehr beliebt und wurde nicht selten von einer ihrer vielen Bewunderern angesprochen. Ganz anders als üblich wurde sie dieses Mal jedoch nicht von ihrem Security-Team begleitet. Mit einer blonden Perücke – die ihr glattes schwarzes Haar verdecken sollte –, der Mütze und dem dicken Schal würde sie hoffentlich niemand so schnell erkennen.
Obwohl Freya bereits seit einem Monat volljährig war, schrieben ihre Eltern ihr immer noch sehr, SEHR gerne vor, was sie zu tun, und was zu lassen hatte. Als Königin des Landes war ihre Mutter auch nichts anderes gewohnt. Regeln aufstellen war ihr Ding. Ihr Vater war auch nicht viel besser. Alles musste immer perfekt sein. Sie sollten die perfekte Familie sein, und Freya die perfekte Tochter. Mit perfekten Noten und einem perfekten Aussehen. Warum sollte sie sonst noch den Pony tragen, den ihre Eltern ihr mit drei Jahren geschnitten hatten „weil sie damit so süß aussah"?
Bei solchen Eltern gab es nur einen Weg in die Freiheit: Für sich selbst einstehen und ihnen die Meinung sagen? Nein. Freya hatte schon im Alter von fünfzehn den Idealen Weg aus ihrem Zimmer hinaus, durch den Garten, über das Tor und rein in die Freiheit entdeckt. Keine Kamera und kein Wachposten hatte sie je dabei entdeckt. Es war eine riesige Sicherheitslücke des Palastes, aber darüber machte Freya sich keinen Kopf. So friedlich wie Ilaledo war, würde höchstens jemand einbrechen, um Blumen für die Königin vorbeizubringen. „Was möchtest du?" Freya erschrak. Der Mann hinter der Theke sah sie grimmig an. Sie musste wohl schon etwas länger weggetreten gewesen sein, denn die Schlange – die eben noch vor ihr gestanden hatte – war plötzlich verschwunden. Freya trat näher an den Tresen heran. Was sollte sie sich kaufen? Alles in der Auslage sah so lecker aus. Sie räusperte sich und zeigte auf die Schokoerdbeeren mit weißer Schokoglasur. „Einmal die weißen Schokoerdbeeren, bitte."
Der Mann packte die Erdbeeren ein und legte sie auf den Tresen. „Das macht dann fünf Euro." Wow. Seitdem Ilaledo den Euro eingeführt hatte, waren die Preise echt durch die Decke gegangen! Was hatten sich ihre Eltern und das Parlament nur dabei gedacht? Kein Wunder, dass die königliche Familie seit einigen Wochen in den ganzen Klatschblättern zur Sau gemacht wurde.