III. Das gebrochene Herz aus Stahl (Marvel FF)

Wir räumen das gemeinsam auf

„Hat es funktioniert?", fragte Clint nach einer Minute erwartender Stille. Scott löste sich aus seiner Starre und ging auf eines der Fenster zu. Draußen konnte man die Vögel zwitschern hören, während ein Handy anfing zu vibrieren. Ich allerdings hatte nur Augen für die Steine. „Cassy, du kannst den Handschuh jetzt wieder abnehmen." Ich blinzelte. „Oh, ja klar." Schnell streifte ich ihn von meiner Hand und versuchte ihn nicht zu unbedacht wegzuschmeißen.

Kraftlos sackte ich in mich zusammen. „Cassy!" Sofort war Steve bei mir und fing mich auf. „Lass mich einfach hier sitzen.", bat ich ihn, also ließ er mich auf den Boden sinken. Die Brandspuren verheilten in Null Komma nichts von alleine. Aber mit dem Absetzten des Handschuhes verschwand das Machtgefühl und damit kamen die Folgen der Schmerzen wieder hervor. Deshalb die Kraftlosigkeit. „Alles gut?", fragte Rocket. Ich nickte lächelnd. „Alles super.", entgegnete ich überzeugend.

Ich sah auf, als es plötzlich dunkel wurde. So, als würde die Sonne untergehen. Nur deutlich schneller. Bevor ich realisiert hatte, was das zu bedeuten hatte, stürzte die Decke auf mich herab. Alles um mich herum war stock duster. Ich bekam keine Luft. Meine Augen konnte ich nicht öffnen, aber eine Hand bewegen. Mit aller größter Mühe zog ich meinen anderen Arm unter einem Trümmerteil hervor. Schutt und Asche verdeckte immer noch mein Gesicht und drückte mir auf den Brustkorb. Panik breitete sich in mir aus. Ich schaffte es, mich frei zu buddeln. Augenblicklich schnappte ich nach Luft. Hustend und keuchend setzte ich mich auf.

Kaltes Metall bohrte sich an meinen Schädel. Ich erstarrte. „Aufstehen. Ganz langsam.", forderte Nebula mich auf. Mit einer Waffe am Kopf schubste Nebula mich vorwärts. „Los.", sagte sie kalt, während ich vor Angst am ganzen Körper zitterte. Meine Hände hatte ich hinter meinem Nacken verschränkt. „Cassy.", rief Tony erschrocken, als ich an ihm vorbei stolperte. Nebula schupste mich unerbittlich weiter in Richtung Thanos, der wieder Abstand zwischen sich und Steve brachte, der auf dem Boden lag. Sein Schild neben ihm in zwei Teile gebrochen. Thor, der ein paar Meter entfernt lag regte sich nicht. Ich glaubte aber, er hatte nur nicht die Kraft, aufzustehen.

„Nebula, wen schleppst du mir da an?", fragte er etwas außer Atem, während ich mir ein Schluchzen unterdrückte. Nebula stoppte mich, direkt vor ihm. „Sie. Sie behandeln sie anders. Als wäre sie etwas Besonderes. Sie dürfte gar nicht mehr leben. Ich glaube, sie kann uns noch nützlich werden.", erklärte sie. Thanos musterte mich eindringlich. Ich spürte, wie Nebula den Druck des Metalles gegen meinen Kopf verstärkte. „Und selbst wenn nicht. Wenn ihnen,", Thanos sah kurz hinter mich, „etwas an ihr liegt, ist sie uns so oder so nützlich." Wimmernd senkte ich meinen Kopf.

Thanos nickte. Daraufhin trat Nebula mir mit voller Wucht den Fuß in die Kniebeuge und zwang mich so auf die Knie. Panisch stieß ich einen kurzen, spitzen Schrei aus. „Kindchen, wovor hast du so Angst?", fragte er mich und machte einen Schritt auf mich zu. Schluchzend starrte ich auf den Boden vor mir. „Wovor hast du Angst?", wiederholte er seine Frage ruhig. Ich biss mir auf die Lippe. „Vor dir.", wimmerte ich mit zitteriger Stimme.

Thanos musterte mich eindringlich. „Hör auf mit den Spielchen." Seine ganze Tonlage war vom einen auf den nächsten Moment vollständig umgeschwungen. „Wovon redest du?", fragte ich. „Du hast doch keine Angst vor mir.", entgegnete er. Mein Schluchzend stoppte augenblicklich. Langsam sah ich zu Thanos auf und verzog zustimmend mein Gesicht. „Du hast recht, war auch wirklich anstrengend das vorzutäuschen.", sagte ich und richtete mich auf. Ich wischte emotionslos meine Tränen weg.

„Ich hätte es dir fast abgekauft." Ich zuckte mit den Schultern. „Das liegt daran, dass es nur ein ziemlich spontaner Einfall war.", entgegnete ich und pustete mir eine nervige Haarsträhne aus dem Gesicht. „Ich hatte nicht viel Zeit um mich auf meine Rolle vorzubereiten." Ich beobachtete unbeteiligt, wie Nebula auf ein weiteres Zeichen von Thanos zu ihm ging.